von Johanniter-Unfall-Hilfe
Die Johanniter errichten im Südwesten Haitis eine sturmsichere Schule
Ein neues Schulgebäude entsteht im Südwesten Haitis. Das alte Gebäude wurde 2016 von Hurrikan Matthew schwer beschädigt. Mit Leben füllen es die Kinder und engagierte Eltern wie Levelt Alsid.
Die Natur ist die beste Bank für Menschen, ist Alsid überzeugt. Der 64-Jährige erinnert sich daran, dass viele Haitianer früher kein Geld leihen mussten, sondern eine alte Tradition pflegten. „Zusammen mit dem Rest der Nabelschnur eines Kindes gruben Eltern Kokospalmensamen in die Erde ein“, erzählt er. „Nach rund fünf Jahren trug der Baum die ersten Früchte. Mit dem Verkaufserlös erwarben die Eltern Hühner. Auch sie vermehrten sich und wurden verkauft, um erst Schweine, dann Ziegen und schließlich eine Kuh zu kaufen.“
Wenn ein Paar heiratete, habe der Mann seine Tiere für ein Grundstück veräußert. Die Frau brachte ihre Tiere als Mitgift in den neuen Haushalt ein. Wertschöpfung auf haitianisch. Alsid weiß aber auch, dass solche Pläne oft ein jähes Ende finden: Im Oktober 2016 wütete Hurrikan Matthew über dem armen Karibikstaat und über dem Dorf von Alsid. Drei Tage lang. Er zerstörte nicht nur sein Haus, sondern das ganze Dorf. „Es gab keinen Strom, kein Telefon, keine Gesundheitsstation, aber sehr viele Verletzte und Tote“, erinnert er sich.
Unterstützung nach dem Hurrikan Matthew
Alsid kannte sich in Erster Hilfe aus. Er rettete in den folgenden Tagen 27 Menschen. „Man hilft sich in Haiti gegenseitig nicht mehr so viel wie früher“, fällt ihm auf. „Aber bei Katastrophen unterstützen wir uns gegenseitig.“ Sich gegenseitig helfen, Traditionen pflegen, von Mitmenschen lernen: Das möchte Alsid wiederbeleben. Die Familie lebt nach dem Hurrikan in der Stadt Torbeck. Seine Söhne gehen auf die École du village.
Die Schule mit Waldorf-Ansatz ermöglicht rund 120 Kindern kreative und individuelle Förderung. Das Schulgebäude wurde vom Wirbelsturm schwer beschädigt. Jetzt bauen es die Johanniter mit der Unterstützung von Aktion Deutschland Hilft neu auf: zweigeschossig, mit acht Klassenzimmern und vor allem sturmsicher.
Tragfähige Zukunft für Haitis Kinder
Nebenan gedeiht der Schulgarten. Dort lernen die Schüler Ackerbau und produzieren die Nahrungsmittel der Schule. Jedes Kind bekommt eine Suppe am Morgen und ein warmes Mittagessen. Für einige von ihnen sind es die einzigen Mahlzeiten am Tag. Alsid gehört zum Elternvorstand der Schule. Im Mai hat er den Kindern von der alten Tradition erzählt und anschließend mit ihnen neue Kokosbäume gepflanzt. Trotz
wiederkehrender Stürme will er an einer tragfähigen Zukunft für die Kinder arbeiten. Das neu entstehende Schulgebäude durch die Johanniter ist dabei genauso Fundament wie die Kokospalmen von Alsid.
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