von Aktion Deutschland Hilft
Nach sechs Jahren Krieg ist die Lage im Jemen weiterhin besorgniserregend: Mehr als 20 Millionen Menschen – rund zwei Drittel der Bevölkerung – sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mit den wiederaufgenommenen Kämpfen um die Wüstenstadt Marib, die Zufluchtsort für Hunderttausende Binnenflüchtlinge ist, droht sich die humanitäre Situation weiter zu verschlechtern.
Humanitäre Hilfe im Jemen ist unterfinanziert
Doch die internationale Gemeinschaft lässt die Menschen im Stich: Bei der Geberkonferenz der Vereinten Nationen Anfang März kam weniger als die Hälfte der benötigten Hilfsgelder von 3,85 Milliarden Dollar zusammen.
"Betrachtet man das Ergebnis der Geberkonferenz, entsteht der Eindruck, dass ein Menschenleben im Jemen nichts wert ist – für viele Tausende Kinder, Frauen und Männer kommt es einem Todesurteil gleich", sagt Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin des Nothilfebündnisses Aktion Deutschland Hilft. "Bis zu einer politischen Lösung des Konflikts ist es noch ein langer Weg. Die internationale Gemeinschaft muss sich daher solidarisch zeigen – Überleben darf keine Frage des Geldes sein!", fordert Roßbach.
Ein ADRA-Mitarbeiter aus dem Jemen berichtet
Schon im vergangenen Jahr hatte die internationale Gemeinschaft ihre Unterstützung für die Bevölkerung im Jemen drastisch reduziert. "Seit dem zweiten Halbjahr 2020 wurden wir mit erheblichen Mittelkürzungen konfrontiert", erläutert Edgar Castillo, Landesdirektor Jemen bei der Bündnisorganisation ADRA.
"Nach Schätzungen der Vereinten Nationen mussten im letzten Jahr 60 Prozent der Hilfsprojekte zumindest vorübergehend ausgesetzt werden. Für dieses Jahr sieht es bislang nicht besser aus. Fakt ist, dass wir deutlich mehr Mittel benötigen, um dem humanitären Bedarf gerecht zu werden und die Hilfe für die Menschen im Jemen fortzuführen."
Nur die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen ist noch funktionsfähig
Nach sechs Jahren Krieg ist besonders die Ernährungslage im Jemen kritisch. 13,5 Millionen Menschen sind akut von Hunger bedroht und auf die Verteilung von Trinkwasser und Nahrungsmitteln durch Hilfsorganisationen angewiesen. Die Infrastruktur ist zu großen Teilen nicht mehr vorhanden. Viele Wasseraufbereitungsanlagen und Leitungen wurden zerstört, nur etwa die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen ist noch funktionsfähig. Millionen von Menschen benötigen dringend Zugang zu Gesundheitsversorgung, Wasser und sanitären Einrichtungen.
Private Spenden als wichtige Säule für Hilfsorganisationen
Angesichts der staatlichen Unterfinanzierung der Hilfsmaßnahmen im Jemen sind private Spenden – so auch aus der deutschen Bevölkerung – zur wichtigen Säule für Hilfsorganisationen geworden, damit die Unterstützung für die Menschen nicht abbricht. Das ist auch vielen Menschen in Deutschland bewusst: "Wir erhalten immer wieder Nachrichten von unseren Spender:innen, wie sehr sie das Schicksal der Bevölkerung im Jemen bewegt. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Seit 2016 haben wir 15,6 Millionen Euro Spenden für die Menschen im Jemen erhalten", sagt Manuela Roßbach.
Die Spenden setzen die Hilfsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft unter anderem für die medizinische Versorgung, das Verteilen von Trinkwasser und Nahrungsmitteln sowie für den Wiederaufbau von Schulen ein.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
nimmt Spenden für die Betroffenen im Jemen entgegen unter:
Stichwort: Hunger Jemen
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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