von CARE
Seit drei Jahren hindert eine Beschränkung des jemenitischen Luftraums tausende kranke Zivilisten daran, für dringende medizinische Behandlungen das Land zu verlassen. Daran erinnern heute die internationalen Hilfsorganisationen CARE und NRC (Norwegian Refugee Council).
Bereits rund 32.000 Tote aufgrund der Flughafensperre
Seit dem 9. August 2016 ist der Flughafen von Sana'a für Geschäfts- und Zivilflüge geschlossen. Schätzungen zufolge seien laut des Gesundheitsministeriums in Sana'a bereits 32.000 Menschen gestorben, weil sie nicht ausreisen und deshalb nicht die notwendige medizinische Behandlung erhalten konnten.
CARE, Bündisorganisation von Aktion Deutschland Hilft, und NRC fordern die Kriegsparteien deshalb wiederholt dazu auf, eine Vereinbarung über die Wiedereröffnung des Flughafens Sana'a für Geschäfts- und Zivilflüge zu treffen. Insbesondere Großbritannien, die USA und Frankreich, müssen Druck auf beide Seiten des Konfliktes ausüben, um das politische Ringen um den Flughafen zu beenden und humanitäres Leid zu lindern.
"Gewehre, Bomben und Cholera kosten schon genug Menschenleben. Die Schließung des Flughafens verurteilt Tausende weitere zum Tode", sagt Mohammed Abdi, Länderdirektor des Norwegischen Flüchtlingsrates im Jemen. "Es gibt keine Rechtfertigung dafür, kranken Zivilisten die Ausreise zu verweigern, wo sie doch lebensrettende medizinische Behandlungen in Anspruch nehmen müssten."
Fragiles Gesundheitssystem im Jemen: Medikamente unbezahlbar
Vier Jahre Krieg haben das Gesundheitssystem im Jemen stark geschwächt. Nur knapp die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen ist voll funktionsfähig. Nach Angaben des jemenitischen Gesundheitsministeriums ist ein Großteil der medizinischen Geräte im Land veraltet und muss dringend ersetzt werden.
Ein fast vollständiger Stopp der kommerziellen Lieferungen und Medikamente über den Flughafen Sana'a, verbunden mit den Einfuhrbeschränkungen über den Hafen von Hodeidah, hat die Preise mehr als verdoppelt. Damit sind Medikamente für den Großteil der Bevölkerung unbezahlbar geworden. Besonders schwer trifft dies Menschen mit chronischen Herzproblemen, Blutkrankheiten oder Krebs. Vor dem Krieg seien rund 7.000 Jemeniten jährlich vom Flughafen in Sana'a für medizinische Behandlungen ins Ausland flogen, berichtet das Gesundheitsministerium.
CARE fordert: Alle Häfen - Land, Luft und Meer - müssen geöffnet bleiben
"Menschen sterben, weil ihnen medizinische Behandlungen verwehrt bleiben", erklärt Jennifer Bose, CARE-Nothelferin, die gerade aus dem Jemen zurückgekehrt ist. "Die anhaltende Schließung des Flughafens Sana'a ist zum Symbol geworden für ein Land, das nicht mehr funktionsfähig ist. Millionen Frauen, Männer und Kinder leiden im Jemen unter dem Versorgungsmangel. Dinge, die wir in den meisten anderen Ländern als absolut selbstverständlich ansehen, sind hier unerschwinglicher Luxus. Das muss ein Ende haben. Alle Häfen - Land, Luft und Meer - müssen uneingeschränkt geöffnet bleiben."
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
nimmt Spenden für die Betroffenen im Jemen entgegen unter:
Stichwort: Hunger Jemen
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