Ein Jahr nach Beginn des Krieges im Jemen fordert ein Bündnis von mehr als 40 Hilfsorganisationen, darunter CARE und Oxfam, ein sofortiges Ende der Gewalt und eine nachhaltige politische Lösung. 80 Prozent der Bevölkerung benötigen dringend humanitäre Hilfe und mehr als 14 Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. „Die Weltgemeinschaft darf nicht weiterhin wegschauen, während der Jemen am Abgrund steht. Die Armut und Vertreibung, die wir in den letzten Monaten gesehen haben, sind absolut beispiellos und die Situation verschärft sich täglich“, so Daw Mohammed, Länderdirektor von CARE International im Jemen.
Das ärmste Land im Nahen Osten - Jemen
Jemen war bereits vor dem Konflikt das ärmste Land im Nahen Osten. Bisher steht die finanzielle Hilfe in keinem Verhältnis zu dem enormen humanitären Bedarf. Angriffe der Konfliktparteien auf zivile Infrastruktur wie Schulen und Krankenhäuser haben mehr als 6.100 Menschen – darunter vor allem Kinder – das Leben gekostet.
„Die Menschen wurden ihrer Lebensgrundlage beraubt. Die Infrastruktur ist zerstört, Importe sind stark eingeschränkt. Die Menschen können ihre Familien nicht ernähren, leiden Hunger und sind nicht in der Lage, ein würdevolles Leben zu führen“, so Oxfams Länderdirektor Sajjad Mohammad Sajid.
Dringender Handlungsbedarf vor Ort
Hilfsorganisationen haben aufgrund der anhaltenden Kämpfe nur begrenzten Zugang zu den Menschen in Not. Gleichzeitig verschlechtert sich die wirtschaftliche Situation immer weiter, so dass Familien die Schocks des Krieges kaum mehr alleine bewältigen können. Sie haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, Nahrungsmitteln, Gesundheitsversorgung und Kinder können nicht zur Schule gehen.
Je länger nicht gehandelt wird, so die Hilfsorganisationen, desto gravierender werden die Auswirkungen des Konflikts auf Zivilisten sein und desto stärker wird die Stabilität des Landes und der gesamten Region langfristig beeinträchtigt.
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