von CARE
Vier Jahre nach Beginn des Krieges im Jemen zieht die Hilfsorganisation CARE eine erschütternde Bilanz: 20.000 Luftangriffe, 70.000 Tote, vier Millionen Vertriebene, der Ausbruch von Cholera und die Ausrufung einer Hungersnot.
"Der Punkt ist erreicht, an dem man feststellen muss: Schlimmer kann es nicht werden", erklärt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland, der bereits mehrfach in dem Bürgerkriegsland war. "80 Prozent der Bevölkerung können ohne Humanitäre Hilfe nicht überleben. Vor einem Jahr lag diese Zahl bei 70 Prozent, und auch das waren schon 70 Prozent zu viel."
Millionen Menschen stehen am Rande einer Hungersnot
Die Hälfte der medizinischen Einrichtungen im Jemen ist nicht mehr funktionstüchtig, die Wirtschaft völlig zusammengebrochen. 600.000 Menschen haben ihre Arbeit verloren. Dazu kommen der Hunger und die andauernde Gewalt: "Zehn Millionen Menschen stehen am Rande einer akuten Hungersnot. Millionen Frauen, Kinder und Männer werden jeden Tag bombardiert, beschossen und von Landminen bedroht. Jeder Verletzte, jede Hungernde, jeder Tote ist ein Mensch zu viel."
Besonders dramatisch ist die Situation für Frauen
Viele Frauen verzichten für ihre Kinder häufig auf Nahrung, müssen die Familie zusammenhalten und sind zudem von häuslicher und anderer Gewalt bedroht. Mit dem Zusammenbruch der sozialen Strukturen steigt die Gewalt und sinkt die Unterstützung und der Schutz für Frauen.
"Eines Tages hatte mein Mann so unerträglichen Hunger, dass er mich vor Wut schlug. Ich wäre beinahe gestorben", berichtet Samer aus der Nähe von Sana'a. Eine Trennung hätte bedeutet, dass sie ihre Kinder verlieren würde. Heute verdient sie dank eines Darlehens von CARE mit einem kleinen Lebensmittelgeschäft etwas Geld und wird von ihrem Mann geachtet.
Hilfe wirkt langfristig
"Wir brauchen dringend ein Ende der Kampfhandlungen und einen dauerhaften Frieden für den kriegsgeschundenen Jemen", appelliert Zentel von CARE. "Unsere Humanitäre Hilfe erreicht rund eine Million Menschen pro Monat, aber parallel arbeiten wir unter Hochdruck an Wirtschafts- und Sozialprojekten, die langfristig wirken: Frauen und Jugendliche erhalten Trainings, Darlehen und Starthilfe, damit sie eigenständig Geld verdienen können."
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
nimmt Spenden für die Betroffenen im Jemen entgegen unter:
Stichwort: Hunger Jemen
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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