von der AWO Rheinland
Mehr als 65.000 Menschen sind vom Hochwasser des 14. Juli 2021 betroffen und haben in den Wasser- und Schlammmengen ihr Hab und Gut verloren. Rund 11.000 von ihnen konnte der AWO Bezirksverband Rheinland bereits mit seinen Soforthilfemaßnahmen erreichen.
Fast alle Anträge auf Soforthilfe bereits ausgezahlt
Von 10. August bis 24. September waren die AWO- Teams mit ihren mobilen Beratungsstellen in den Katastrophengebieten vor Ort und haben mehr als 5.100 Haushalte bei der Antragstellung unterstützt. Bereits 90 Prozent der Anträge konnten bis zum 1. Oktober geprüft und ausgezahlt werden, die Bearbeitung der restlichen Anträge soll in Kürze erfolgen.
Insgesamt stehen knapp 10 Millionen Euro aus den Spendentöpfen von Aktion Deutschland Hilft, ADRA Deutschland e.V. und den Spenden an die AWO Rheinland e.V. zur Verfügung. Jeder betroffene Haushalt wird im Falle der Bewilligung mit 1.000 Euro unterstützt, zzgl. weiterer 500 Euro für jede Person, die im Haushalt lebt. Alleinerziehende erhalten stellvertretend für den fehlenden Elternteil zusätzlich 500 Euro.
Schnelle Hilfe, die ankommt, wo sie gebraucht wird
"Wir sind sehr stolz, dass wir es geschafft haben, die Spendenverteilung so schnell, direkt und unbürokratisch zu organisieren. Im Vergleich zur Größe unseres Verbands ist es uns gelungen, über 16 Prozent der betroffenen Menschen mit den uns anvertrauten Hilfen zu erreichen", so Andreas Zels, Geschäftsführer des AWO Bezirksverbands Rheinland.
Aktion Deutschland Hilft hat über die AWO International ein Spendenbudget von 7 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Der Verein ADRA Deutschland e. V. hat um weitere 2 Mio. aufgestockt. 9,5 Mio. Euro gehen unmittelbar in die Auszahlung an die vom Hochwasser Betroffenen, 500.000 Euro wurden in die Beraterteams vor Ort sowie in die Anschaffung von Equipment für Abriss- und Trocknungsarbeiten investiert.
Jeder Antrag wird genau geprüft
Insgesamt eine gewaltige Koordinationsaufgabe für den AWO Bezirksverband Rheinland, für die er in kürzester Zeit sechs Stellen, neue Strukturen und Prozesse geschaffen hat.
"Unsere Mitarbeiter:innen leisteten enorme Mehrarbeit. Fast alle in der Verwaltung übernahmen Zusatzaufgaben und damit Überstunden in Kauf. Jeder Antrag wird in einem zweistufigen Prozess geprüft, damit das Geld auch wirklich bei den Menschen ankommt, die die Hilfe jetzt so dringend benötigen. Doppelzahlungen, auch durch Antragstellung bei anderen Hilfsorganisationen, sind durch eine gemeinsame Datenbank und den gewissenhaften Abgleich ausgeschlossen", erklärt Zels.
Weitere 500.000 Euro für besonders belastete Familien
Am 21. September hatte der Bezirksverband Rheinland einen großen Familientag für besonders belastete Familien organisiert. Kombiniert mit einem bunten Rahmenprogramm für Groß und Klein konnten die vom Hochwasser betroffenen Familien zusätzliche Soforthilfen bis maximal 5.000 Euro beantragen. Die Spendengelder von insgesamt 500.000 Euro wurden vom Verein Herzenssache e.V., einer Kinderaktion des SWR, des SR und der Sparda-Bank, zur Verfügung gestellt.
Damit möchte der Verein besonders benachteiligte Kinder unterstützen, deren Familien schon vor dem Hochwasser durch eine Behinderung oder schwere Krankheit belastet waren. Insgesamt werden 200 Familien unterstützt. "Der Familientag war ein voller Erfolg, die Antragstellung konnte in einer unbeschwerten Atmosphäre ganz unkompliziert stattfinden, während die Kinder großen Spaß auf der Sommerrodelbahn, Hüpfburg oder mit den vielen anderen Attraktionen hatten", freut sich Organisatorin und AWO-Mitarbeiterin Jeannette Hess.
AWO Rheinland startet zweite Phase der Hochwasserhilfe
Nachdem die Auszahlung der Soforthilfen so gut wie abgeschlossen ist, geht die AWO Rheinland in die zweite Phase der Hilfsmaßnahmen.
Ab Mitte Oktober stehen die Beraterteams für die Sozialberatung und Vermittlung weiterer bedarfsgerechter Unterstützungsangebote zur Verfügung. Informationen für Betroffene finden Sie hier.
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