von Aktion Deutschland Hilft
Lucas Bornschlegl ist überzeugt: "In der AHRche gibt es den besten Kaffee an der Ahr." Wie auf Kommando kommen im selben Moment zwei Frauen mit dampfenden Kaffeetassen aus einem der großen Zelte. Sie grüßen ihn. Man kennt sich.
In Kürze: So unterstützt unser Bündnis lokale Hilfsaktionen und Vereine
Bornschlegl ist der Gründer des Vereins "Die AHRche". Der Standort wirkt wie eine gut organisierte und bunte Mischung aus Wochenmarkt, Bauhandwerksmesse und Festival. Es gibt ein Küchenzelt, einen Friseurcontainer, ein Zelt mit Sachspenden und vieles mehr.
Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal ist ein ehemaliger Campingplatz in Ahrweiler zu dieser zentralen Anlaufstelle geworden: für die Menschen aus dem Viertel, für Helfer:innen und Betroffene aus anderen Stadtteilen.
Aktion Deutschland Hilft ist ein Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen. Spenden werden an die Bündnisorganisationen, die in den Hochwassergebieten im Einsatz sind, weitergegeben. Dort wird das Geld in vielfältige Hilfe umgesetzt. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit von ADRA und der AHRche in Ahrweiler.
Help – Hilfe zur Selbsthilfe etwa fördert soziale Einrichtungen wie Schulen, Kitas und Sportvereine mit bis zu 30.000 Euro. Und der Paritätische Gesamtverband (DPWV) unterstützt beispielsweise die Dachzeltnomaden im Ahrtal.
Gemeinsam werden wir noch mehrere Jahre in den Hochwassergebieten vor Ort sein, um die Menschen sowie gemeinnützige Einrichtungen finanziell unterstützen und beim Wiederaufbau helfen.
Vielfältige Angebote und vielfältige Menschen
Ella beispielsweise lebt gleich um die Ecke. Sie kommt an diesem Novembertag in der AHRche vorbei, um sich Werkzeug zu leihen. Auch ihr Haus hat Flutschäden erlitten, erzählt sie, heute will sie etwas an der Elektrik reparieren. In einem der großen Zelte unterhalten sich zwei ältere Damen beim Einkaufen mit großer Begeisterung über Lucas Bornschlegls Engagement.
Auch darum geht es hier: um den Austausch zwischen Menschen. Und darum, ein Stück Normalität im Katastrophengebiet zu schaffen. "Solche Anlaufpunkte sind wichtig", sagt Bornschlegl. "Die AHRche ist wie ein Dorfplatz, an dem Leute zusammenkommen können."
Durch die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurden Gift- und Schadstoffe angeschwemmt, die sich in vielen Häusern und Gärten abgesetzt haben. Um den Folgen entgegenzuwirken, stellt ADRA, Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft, in der AHRche effektive Mikroorganismen (EM) bereit. Sie helfen, Geruch und Schimmel zu bekämpfen.
Bei effektiven Mikroorganismen handelt es sich um eine Mischung verschiedener mikroskopisch kleiner Lebewesen. Diese dienen dazu, überschwemmte Flächen wieder nutzbar zu machen, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. ADRA stellt zusätzlich Informationsmaterial, Schutzkleidung und Sprühpumpen bereit und bietet Schulungen an.
Durch das Auftragen von EM können diese Giftstoffe neutralisiert und Geruchsbildung bekämpft werden. Die EM kommen auch bei der Wiederherstellung von landwirtschaftlichen Flächen zum Einsatz. "Wir sind froh, lokale Initiativen wie die AHRche unterstützen zu dürfen", sagt Matthias Münz von ADRA. Dass im Katastrophengebiet so viele Helfer:innen an einem Strang ziehen und gemeinsam so viel Energie aufbringen, beeindrucke ihn sehr.
In der Luft liegt der Geruch von deftigem Mittagessen. "So ein voll ausgestattetes Küchenzelt ist Gold wert bei so einer Katastrophe", sagt Bornschlegl.
Die ersten organisatorischen Schritte finanzierte er selbst. Es folgten Spenden – und 15.000 Euro von ADRA, die über den gemeinsamen Spendenaufruf von Aktion Deutschland Hilft gesammelt wurden. "Das ging schnell und unbürokratisch und hat dafür gesorgt, dass die AHRche wachsen konnte", berichtet er. "Der Zusammenhalt aller Akteure hat mich sehr beeindruckt. So ein Riesenprojekt ist nur gemeinsam zu schaffen."
Die Essensausgabe in dem großen Zelt grenzt direkt an die Küche; davor hölzerne Tische, bunte Deko: ein gemütliches und warmes Gemeinschafts- und Esszimmer. Auch vor dem Caféstand von Claire H. ist in Betrieb, die Kaffeemaschine zischt. Und beim Verladen der gerade gelieferten Wasserkanister packen alle mit an, die gerade da sind.
Ahrtal: Der Winter kommt – wie geht es weiter?
Draußen scheint die Sonne, die Bäume rundum leuchten in herbstlichem Gelb. Die Luft riecht schon nach Winter, nach klarer Kälte. Wie geht es weiter für die Menschen, die jetzt keine warme Unterkunft haben?
"Bei uns in der AHRche sind wir sehr souverän auf die kalte Jahreszeit eingestellt. Wir sind dabei, das Camp winterfest zu machen, um das Angebot aufrecht zu erhalten. Da sehe ich uns auf einem sehr guten Weg", sagt Lucas Bornschlegl.
Die Akutphase der Hilfe sei vorbei, jetzt müsse mittel- und langfristiges geplant werden. Um diese Krise zu überstehen, brauche es Ausdauer, Sicherheit und Perspektiven.
Wärme ins Ahrtal zu bringen ist das nächste Vorhaben des Vereins. Hunderte Einraum-Heizungen sind kostenlos verfügbar – dank vieler helfender Hände. Die Geräte können einen Raum von bis zu 50 Quadratmetern beheizen.
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Am vergangenen Wochenende versammelten sich 130 Facharbeiter aus ganz Deutschland, um im #Ahrtal weitere Klimageräte zu installieren. Tobias Schott vom @EventwerkRodgau:"Wir hätten niemals gedacht, dass wir irgendwann die 500. 1 Raum-Heizungen verbauen können!" 1/5 pic.twitter.com/P5bjtm5Rca
— Die AHRche e. V. (@DieAhrche) November 3, 2021
Mehr über die Winterhilfe von Aktion Deutschland Hilft lesen Sie hier!
Wie unterstützt Aktion Deutschland Hilft lokale Initiativen?
Aktion Deutschland Hilft ist ein Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen. Spenden werden an die Bündnisorganisationen, die in den Hochwassergebieten im Einsatz sind, weitergegeben. Dort wird das Geld in vielfältige Hilfe umgesetzt. Die Zusammenarbeit von ADRA und AHRche ist nur ein Beispiel von vielen.
Help – Hilfe zur Selbsthilfe etwa fördert soziale Einrichtungen wie Schulen, Kitas und Sportvereine mit bis zu 30.000 Euro. Und der Paritätische Gesamtverband (DPWV) unterstützt beispielsweise die Dachzeltnomaden im Ahrtal.
Unsere Hilfe nach der Hochwasser-Katastrophe
Gemeinsam werden wir noch mehrere Jahre in den Hochwassergebieten vor Ort sein, um die Menschen sowie gemeinnützige Einrichtungen finanziell unterstützen und beim Wiederaufbau helfen.
- Wir halfen bei der Evakuierung, Bergung und Rettung von Menschen.
- Wir sicherten gefährliche Bereiche ab.
- Wir unterstützten den Rettungsdienst mit geländegängigen Fahrzeugen.
- Wir lieferten Verbandsmaterial und Tetanusimpfungen, da es bei den Aufräumarbeiten häufig zu Verletzungen kommt.
- Wir verteilten Schlafsäcke, Bettwäsche und Spielzeug für Kinder.
- Wir lieferten Wasserentkeimungstabletten, stellten Wasseraufbereitungsanlagen bereit und verteilten Trinkwasser.
- Wir verteilten Hygieneartikel wie Duschgel, Zahnbürsten und -pasta und halfen mit Desinfektionsmittel und FFP2-Masken, einer Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken.
- Wir halfen betroffenen Menschen mit Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen.
- Wir halfen bei den Aufräumarbeiten und der Entsorgung von Müll.
- Wir stellten Waschmaschinen und Trockner zur Verfügung.
- Wir verteilten Notstromaggregate, Baulampen und Powerbanks.
- Wir stellten solarbetriebene Straßenleuchten auf.
- Wir unterstützten betroffene Arztpraxen und Apotheken, um die medizinische Versorgung sicherzustellen.
- Wir finanzierten und organisierten Unterkünfte, in denen Familien vorübergehend leben konnten.
- Wir betrieben einen mobilen Waschsalon.
Informationen & Anlaufstellen für Betroffene finden Sie hier!
- Wir unterstützen Menschen dabei, Wiederaufbauhilfen zu beantragen und sind im gesamten Flutgebiet mit Fluthilfebüros vertreten: um für die Betroffenen ansprechbar zu sein und ihnen beratend zur Seite zu stehen.
- Wir zahlen Geld aus für den Wiederaufbau von selbst genutztem Wohneigentum und für verloren gegangenen Hausrat.
- Wir unterstützen Menschen mit vielfältigen psychosozialen Angeboten dabei, die furchtbaren Erlebnisse zu verarbeiten.
- Wir beraten zu Schäden und Baumaßnahmen durch Expert:innen
- Wir stellen Bautrockner, Hochdruckreiniger und weitere Materialien für Reparaturen zur Verfügung.
- Wir verleihen Werkzeug, Schaufeln und Arbeitskleidung.
- Wir beschaffen und verteilen Heizungen.
- Wir schaffen Räume, die vorübergehend als Bürgerbüro, soziale Treffpunkte, Rezeptausgaben oder Therapien genutzt werden können.
- Wir unterstützen soziale Einrichtungen für Senior:innen, organisieren Fahrdienste und Seniorennachmittage.
- Wir sorgen dafür, dass auch Menschen mit Migrationshintergrund und in sozial benachteiligten Gegenden Hilfe erhalten.
- Wir unterstützen soziale Initiativen und Helferkreise.
- Wir helfen Kindern und Jugendlichen, Abstand zu den schrecklichen Erlebnissen zu gewinnen und organisieren dafür Freizeitprogramme.
- Wir organisieren Hausaufgabenbetreuung und unterstützen den Aufbau von Spielplätzen.
- Wir beraten Betroffene in behördlichen und versicherungstechnischen Fragen.
- Wir unterstützen Fördervereine beim Wiederaufbau von Schulen und sozialen Einrichtungen.
- Wir helfen betroffenen Haushalten, Vereinen, sozialen Einrichtungen und Fördervereinen von Kitas und Schulen finanziell.
Informationen & Anlaufstellen für Betroffene finden Sie hier!
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