von Katrin Schweppe, AWO International
Die beißende Kälte wird zur Gefahr
In der kahlen nordlibanesischen Bekaa-Ebene haben rund 350 000 Syrer in Zeltsiedlungen Zuflucht gefunden. Nur wenige Kilometer hinter der Bergkette, die das Bekaa-Tal säumt, ist ihre Heimat, in der nun seit vielen Jahren ein unerbittlicher Bürgerkrieg herrscht. Ob sie ihre Familienangehörigen, Dörfer und Häuser jemals wiedersehen werden, wissen sie nicht. Nun verschlimmert der Winter ihre Situation zusätzlich. Denn ohne ein richtiges Dach über dem Kopf wird die beißende Kälte zur Gefahr
Neue Heimat: Zeltsiedlung Qaa
Die 22-jährige Rasha und der 30-jährige Kalil leben seit knapp einem Jahr in der Zeltsiedlung in Qaa. Zusammen mit ihrer einjährigen Tochter Rana flohen sie aus ihrer Heimatstadt Darayya, einem Vorort von Damaskus. Sie folgten Rashas Eltern, die schon ein Jahr zuvor in die Bekaa-Ebene geflohen waren. Zu Fuß machten sie sich auf den Weg. Immer wieder mussten sie ihre <link de fachthemen fluechtlinge internal-link>Flucht unterbrechen, um vor den schweren Kämpfen Schutz zu suchen. Zwanzig Tage brauchten sie, bis sie endlich die libanesische Kleinstadt Hermel nahe der syrischen Grenze erreichten, in der auch Rashas Eltern lebten.
Endlich sind die Kinder in Sicherheit
Inzwischen sind die beiden gemeinsam mit ihrer Tochter und Rashas Eltern in eine Zeltsiedlung am Rande des Dorfes Qaa gezogen. Dort ist die Pacht für das Land, auf dem ihre Zelte stehen, geringer als in Hermel. Trotzdem ist es schwer über die Runden zu kommen. Tagsüber arbeitet Kalil für libanesische Bauern als Tagelöhner. Trotzdem reicht das Geld nicht, um ihre Bleibe instand zu halten. „Wir sind froh, dass wir unsere Kinder vor dem Krieg in <link de hilfseinsaetze fluechtlinge-syrien-und-nachbarlaender internal-link sie flüchtlingen in>Syrien in Sicherheit bringen konnten. Doch das Leben hier ist sehr schwer und die Kinder sind häufig krank“, so Rasha.
Kaum für den Winter gerüstet
Die Zelte, in denen die meisten Menschen leben, sind kaum für den Winter gerüstet. Um sie winterfest zu machen, verteilt AWO zusammen mit einer Partnerorganisation Plastikplanen, Schlafmatten, Isolierfolien, Vorhängeschlösser und unterstützen die Menschen bei der Montage. „Wir sind froh über die Hilfe“, sagt Kalil. „Nach unserer Ankunft im Libanon brach der Winter über uns ein. Auch dieser Winter wird wieder sehr hart für uns. Zum Glück haben wir in diesem Jahr Unterstützung, um unsere Zelte mit dem Nötigsten für den Winter auszustatten.“
Trotz der harten Bedingungen geht das Leben für Rasha und Kalil weiter. Seit diesem Februar sind die beiden stolze Eltern einer zweiten Tochter, die sie Nur genannt haben – das bedeutet „Licht“ auf Arabisch. Ihre größte Hoffnung ist es, dass sie eines Tages mit ihrer gesamten Familie nach Darayya zurückkehren können.
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