von Aktion Deutschland Hilft
Es war ein Morgen im April, als sich Abdellatifs Leben plötzlich vollkommen veränderte.
Gegen 8 Uhr in der Früh spielt er vor seinem Zuhause in El Geneina, der Hauptstadt West-Dafurs im Sudan. Er wirft seinen Freunden einen Ball zu, fängt ihn wieder. Dann treffen ihn plötzlich Schüsse, das Kind wird schwer verletzt. Nicht einmal neun Jahre alt ist er da.
Sudan: Heftige Kämpfe seit einem Jahr
Seit April 2023 ist im Sudan Krieg. Damals eskalierte ein lange schwelender Machtkampf zweier verfeindeter Generäle. Zuerst in West-Dafur, inzwischen erstrecken sich die Kämpfe auf weite Teile des Landes. Mehr als acht Millionen Menschen sind geflohen, die meisten innerhalb des Sudans. Einige in die Nachbarländer, nach Ägypten, Südsudan oder in den Tschad.
So wie Abdellatif und seine Familie. 30 Kilometer lagen zwischen ihnen und der Grenze zum Tschad. Dort hofften sie, schnell medizinische Hilfe für den kleinen Jungen zu finden. Nachdem sie angekommen waren, wurde Abdellatif direkt im nächsten Krankenhaus operiert. Aber eine der Kugeln hatte sein Rückenmark beschädigt – und ihn von der Hüfte abwärts gelähmt.
Hoffnung für den kleinen Jungen
Doch es gibt Hoffnung. Abdellatif ist noch heute Patient in dem Krankenhaus in Adré, einer kleinen Grenzstadt im Osten des Tschads. Fast 500.000 Menschen, die vor den Kämpfen im Sudan geflohen sind, leben dort mittlerweile. Auch der Großteil von Abdellatifs Familie. Sie lebt vor allem im Geflüchtetencamp Ambelia, ein wenig außerhalb von Adré.
Abdellatif kam im Krankenhaus mit dem Team von Handicap International (HI) in Kontakt. Seit Juni 2023 leistet die Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft dort Rehabilitationspflege.
"Links, rechts, mach es noch einmal"
Nach den ersten Sitzungen bemerkte der Physiotherapeut von HI, dass der Junge noch immer etwas Gefühl in seinen Beinen hat. Ein Hoffnungsschimmer, der anspornt: Jeden Tag arbeitet Abdellatif mit dem HI-Team, um Gefühl und Mobilität in den Beinen wiederzubekommen.
Verschiedene spielerische Übungen helfen dabei. Mit einem speziell angefertigten Brett, das es ihm ermöglicht, aufrecht zu stehen, wirft und fängt Abdellatif einen American Football, während sein Physiotherapeut seine Beine festhält und ihm Anweisungen gibt. "Links, rechts, mach es noch einmal."
Je öfter er übt, desto besser die Heilungschancen
Das Ziel: Abdellatifs obere Gliedmaßen und seine Körpermitte zu aktivieren, um die Muskeln und das Nervensystem seiner unteren Gliedmaßen zu stimulieren. Mit etwas Glück und viel harter Arbeit könnte der Junge Sensibilität oder sogar Mobilität wiedererlangen.
Bei Rückenmarksverletzungen gilt: Je öfter Patient:innen ihre Rehabilitationsübungen machen, desto besser die Heilungschancen. Abdellatif geht jeden Tag mit einem Lächeln und mit Optimismus in seine Trainingseinheiten. Er ist sehr motiviert und übt auch ohne seinen Physiotherapeuten weiter.
Sein Vater ist bei ihm, seine Brüder besuchen ihn
Ansonsten verbringt Abdellatif viel Zeit mit Zeichnen, seit er im Krankenhaus liegt. Sein Vater Bakhit ist bei ihm – sogar einen Job im Krankenhaus hat er gefunden, um immer in der Nähe seines Kindes sein zu können.
Auch Abdellatifs jüngere Brüder besuchen ihn, helfen ihm in seinen Rollstuhl und bringen ihn immer wieder raus aus dem Krankenhaus. Abdellatifs großes Ziel: Schnell wieder gesund zu werden und wieder in der Schule lernen zu können.
Bündnisorganisationen wie HI sind weltweit für geflüchtete Menschen im Einsatz – etwa im Sudan und im Tschad.
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