von Malteser International
Die anhaltenden Unruhen im Südsudan führen dazu, dass noch immer viele Menschen in die Nachbarländer der Demokratischen Republik Kongo und nach Uganda fliehen. Rund 800.000 Südsudanesen haben bereits ihre Heimat verlassen. Sogar in der Demokratischen Republik Kongo, selbst ein Krisenland, das auf internationale Hilfe angewiesen ist, sind mittlerweile rund 27.000 Flüchtlinge aus dem Südsudan angekommen. Gleichzeitig treibt es tausende Kongolesen zurück aus dem Südsudan in ihre Heimat.
„Die Situation im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo ist ohnehin schon sehr prekär. Noch vor wenigen Jahren mussten wir hier humanitäre Hilfe für Binnenvertriebene leisten. Seitdem arbeiten wir an der Stärkung des Gesundheitssektors, aber die große Zahl von Flüchtlingen und Rückkehrern überlastet die Region. Die Vertriebenen brauchen Wasser, Unterkünfte und Nahrungsmittel“, sagt Roland Hansen, Leiter Afrika bei Malteser International.
Die Bevölkerung leistet vieles, damit Flüchtlinge einen Schlafplatz haben
Nicht nur für die Südsudanesen wird es immer schwieriger, sondern auch für die aufnehmende Bevölkerung, zumal in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo die Flüchtlinge zu einem großen Teil in Gastfamilien unterkommen. So leistet die lokale Bevölkerung vieles, damit die Flüchtlinge wenigstens einen Schlafplatz haben. Die lokalen Strukturen und Hilfsorganisationen schaffen es aber nicht, alle Menschen direkt zu versorgen.
Bisher waren die Flüchtlinge im Kongo in Familien, Schulen und öffentlichen Gebäuden untergebracht. Mittlerweile müssen in der Region Adi so schnell wie möglich Unterkünfte errichtet werden. Die Malteser leisten Nothilfe, indem sie für rund 15.000 Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser verbessern, Latrinen bauen, Hygieneartikel verteilen und Schulungen in Hygiene durchführen. Außerdem werden die lokalen Gesundheitsstationen unterstützt, damit neben der einheimischen Bevölkerung auch die Flüchtlinge versorgt werden.
1,8 Millionen Südsudanesen sind Binnenvertriebene im eigenen Land
„Diese Krise findet im Verhältnis zu den großen Krisen im Mittleren Osten leider so gut wie keine öffentliche Aufmerksamkeit. Mit Mitteln des Auswärtigen Amtes können wir aber schon mal anfangen“, sagt Hansen.
1,8 Millionen Südsudanesen leben als Binnenvertriebene im eigenen Land. In den Slums der Hauptstadt Juba versorgen die Malteser 25.000 Menschen mit Wasser und Nahrung. Auf dem Land haben die Menschen immer mehr Angst vor Übergriffen. 100.000 Menschen flohen in die Stadt Wau und werden hier von den Maltesern versorgt. Auch nach Uganda sind seit 2013 rund 270.000 Südsudanesen geflohen. Die Malteser versorgen 20.000 Menschen mit Trinkwasser und helfen ihnen, Nahrungsmittel anzubauen.
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