von Handicap International
Handicap International ist besorgt um Zivilbevölkerung
Nach der Rückeroberung der irakischen Stadt Mossul verstärkt die Hilfsorganisation Handicap International ihren Einsatz in und um die Stadt, um die Zivilbevölkerung zu versorgen. Verwundete und Traumatisierte benötigen Physiotherapie und psychologische Hilfe.
Mit dem Ende der Kämpfe ist die Gefahr nicht gebannt, denn Blindgänger machen die Rückkehr in die Häuser lebensbedrohlich. Deshalb informiert Handicap International die Rückkehrenden über die Gefahr, die in der Stadt in Form von Sprengfallen und explosiven Kriegsresten lauert.
Mangelernährung und Traumata
Bei den Gefechten um Mossul wurden mehr als eine Million Menschen aus der Stadt vertrieben. Etwa 200.000 von ihnen konnten in ihre Häuser zurückkehren, in den kommenden Wochen werden zahlreiche Rückkehrende erwartet. Viele davon haben ihre Häuser verloren, sind unterernährt und traumatisiert.
„Die Not ist groß“, sagt Elisa Fourt, Projektmanagerin von Handicap International im Irak. „Mehr als 15.000 unbeteiligte Menschen wurden durch Waffengefechte und Bomben verletzt, Tausende getötet. Weil Wunden nicht behandelt wurden, sind aus Verletzungen nun Behinderungen geworden, chronische Krankheiten haben sich verschlimmert. Auch die psychischen Belastungen waren und sind enorm – vor den Augen der Zivilbevölkerung wurde gefoltert und gemordet.“
Unsere Bündnisorganisation leistet seit Jahren Hilfe im Irak
Handicap International arbeitet seit vielen Jahren in der Region, um Flüchtlinge im Irak zu unterstützen. Mehr als 50 Mitarbeitende stehen bereit, um die Vertriebenen des Konflikts im irakischen Mossul zu versorgen.
Sie arbeiten in und um Mossul in Krankenhäusern, Gesundheitszentren und Flüchtlingslagern, bieten Physiotherapie und psychologische Hilfe für schwer traumatisierte Menschen. Weitere Einsätze sind geplant. Viele der 800.000 Binnenvertriebenen in den Flüchtslingslagern haben ihre Häuser verloren und sind so traumatisiert, dass eine Rückkehr noch nicht in Betracht ziehen.
Riskante Rückkehr in die irakische Stadt Mossul
Seit die Regierung die Stadt Mossul als erobert erklärt hat, steigt täglich die Zahl der Menschen, die in ihre Heimat zurückkehren – obwohl die Gefahr nicht vorüber ist. Improvisierte Sprengkörper und explosive Kriegsreste können die Zivilbevölkerung noch Jahre und Jahrzehnte gefährden und den Wiederaufbau behindern.
Die meisten Unfälle passieren jedoch kurz nach Kriegsende und bei der Rückkehr Geflüchteter. Handicap International sensibilisiert deshalb die Zivilbevölkerung und auch humanitäre Hilfskräfte im Umgang mit den Blindgängern: Schon in Flüchtlingslagern und in den Bussen zurück nach Mossul verteilen Teams Informationen über die zu erwartenden Gefahren und geben lebensrettende Hinweise, wie Unfälle vermieden werden können.
Infografik: Wissenswertes zum Thema Landminen
In unserer Infografik erfahren Sie unter anderem, in welchen Regionen der Welt die Gefahr durch Minen und explosive Sprengreste besonders groß ist. Zudem zeigen wir Ihnen, wie diese Risiken verringert werden sollen. Sie möchten mehr erfahren? Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.
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