von AWO International
Die Corona-Pandemie führte zur Abschottung von Uganda – einem Land, das sonst viele Geflüchtete aufnahm. Zusätzlich schränkte die Krise das Leben in den Gastgemeinden stark ein.
Mit gezielter Unterstützung meisterten viele der betroffenen Menschen die Situation. Mark Marsuk und Onzia Rukia wuchsen dabei sogar über sich hinaus.
Uganda: Der Lockdown im März 2020 und seine Folgen
Als die Corona-Pandemie im März 2020 Uganda erreichte, erließ die Landesregierung sofort einen Lockdown und schloss die Grenzen. Im Mai wurden sie für den Handelsverkehr geöffnet – bis heute jedoch nicht für Geflüchtete.
Seit Jahren machen sich viele Menschen aus den Nachbarländern nach Uganda auf. Die Gründe sind politische Unruhen, vor allem in der Demokratischen Republik Kongo und dem Südsudan. Doch 2020 gab es im Ankunftsland einschneidende Änderungen.
Inmitten der Pandemie kürzte das Welternährungsprogramms die Lebensmittelrationen um 30 Prozent. Das traf die Geflüchteten hart. Hinzu kam große Unsicherheit darüber, ob Hilfsprojekte wie geplant stattfinden würden.
AWO International: So lief Hilfe für Geflüchtete weiter
Trotz aller Hürden kann unsere Bündnisorganisation AWO International von vielen positiven Beispielen aus Uganda berichten: Hilfe gelang gemeinsam mit der Partnerorganisation AFARD in der Projektregion Yumbe.
AFARD sorgt dafür, dass Menschen besser für ihr eigenes Einkommen sorgen können. Für Mark Marsuk hat sich damit das Leben verändert.
Ein eigener Laden für Mark Marsuk
Der 35-jährige Geflüchtete ist Vater von vier Kindern. Vor dem Training hatte er versucht, mit kleinen landwirtschaftlichen Tätigkeiten und Fahrradreparaturen Geld zu verdienen. Damit verdiente er jedoch monatlich nur rund vier Euro.
Mit der Unterstützung von AFARD untersuchte er den Markt auf Versorgungslücken – und entdeckte, dass in seiner Gemeinde ein Gemischtwarenladen fehlte. Das Startkapital zur Eröffnung seines eigenen Ladens im Juni bekam er als Mitglied einer lokalen Spargruppe als Kredit; ergänzt durch eigene Ersparnisse.
Ein halbes Jahr später hat sich sein Geschäftsguthaben verzehnfacht. "Durch AFARD erlernte ich den richtigen Umgang mit Kund:innen und wie man ein Geschäft führt. Unser Leben hat sich verbessert. Wir können uns nun gute Lebensmittel, Kleidung und ärztliche Versorgung leisten und tragen zur Wohlfahrt unserer Gemeinde bei. Auch mein Stresslevel hat sich reduziert. Nun bin ich selbst in der Lage, meine Familie mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen", sagt Mark Marsuk.
Onzia Rukia züchtet Hühner
Auch Onzia Rukia konnte ihr Leben mit ein wenig Hilfe verbessern. Die 23-jährige war von Herzen gern Bäuerin, bis sie im Februar 2020 ein Rückenleiden entwickelte. Sie litt sehr darunter, dass sie ihrem Beruf nicht mehr nachgehen und ihren Mann nicht unterstützen konnte.
Doch sie entdeckte etwas Neues für sich: die Geflügelzucht. "Diese Aufgabe erfordert, das Hühnerhaus zu reinigen, Wasser und Ergänzungsfutter bereitzustellen, für eine regelmäßige Impfung zu sorgen und das Geflügel vor Krankheiten und Raubtieren zu bewahren – das ist machbar", sagt sie.
Der Bestand wuchs rasch, sodass sie schon bald Vögel und Eier verkaufen konnte. Für 2021 hat Onzia Rukia große Pläne: "Ich will ein besseres Hühnerhaus bauen und monatlich 50 Hühner verkaufen. Dann können mein Mann und ich die Schulkosten unserer Kinder zahlen und uns ein Haus bauen."
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