Handicap International versorgt Flüchtlinge wie Fteim in und um Syrien
Bei einem Bombenangriff verlor die 102-jährige Fteim ein Bein und lebt heute in einem Flüchtlingslager im Libanon. Wie sie haben 30 Prozent der Flüchtlinge spezifische Bedürfnisse. Um diese besonders schutzbedürftigen Menschen kümmert sich Handicap International.
102 Jahre war Fteims Leben geregelt. Natürlich gab es Hochs und Tiefs, aber sie wusste immer, wo ihr Zuhause war. An dem Tag, als sich ihr Leben nach so vielen Jahrzehnten komplett ändern sollte, war sie allein: „Plötzlich wurde mein Haus bombardiert.“ Eine Wand stürzte über der alten Frau ein, sie verletzte sich dabei schwer. Die Nachbarn kamen und brachten Fteim ins Krankenhaus von Hama. Dort musste ihr ein Bein amputiert werden. Und dann der Entschluss: Flucht. „Ich bin zusammen
mit meinem Sohn in den Libanon geflohen.“
Ältere Menschen leiden in humanitären Krisen besonders
Millionen Syrer befinden sich auf der Flucht vor dem Krieg in ihrer Heimat. Fteim ist eine davon; vielleicht sogar die älteste. So wie Fteim leiden gerade ältere Menschen und Menschen mit Behinderung besonders stark unter den schwierigen Lebensbedingungen in den Flüchtlingslagern der Nachbarstaaten. Fehlende Rampen oder Wege voller Barrieren stellen diese Gruppen vor große Probleme.
Ein Team von Handicap International wurde bereits wenige Tage nach ihrer Ankunft auf Fteim aufmerksam. Die Organisation widmete sich den speziellen Bedürfnissen der alten Dame – so hat die Physiotherapeutin Cynthia schon bald mit ersten Reha-Maßnahmen begonnen.
Handicap International und Fteims Familie sind für sie da
„Ich habe drei Kinder“, sagt Fteim. „Hinzu kommen unzählige Enkel und Großenkel. Ich weiß gar nicht, wie viele wir insgesamt sind.“ Die Kinder seien gut zu ihr, sie würden sich sehr um sie kümmern. „Doch das Leben hier im Libanon ist anstrengend und auch teuer, meine Kinder können mich nicht mit allem versorgen. Gott sei Dank haben mir Cynthia und Elias von Handicap International ein spezielles Bett gegeben – und außerdem einen Rollstuhl und eine Gehhilfe. Das ist eine unschätzbar große Hilfe.“
Weder der Erste noch der Zweite Weltkrieg – die Fteim beide zumindest zeitlich miterlebt hat – haben sie wirklich betroffen. Die seit fünf Jahren andauernden Kämpfe in Syrien sind ihr erster Krieg. Am liebsten möchte sie zurück, aber ihre Behinderung und die Gewalt in Syrien machen das derzeit unmöglich.
Handicap International unterstützte bereits über 500.000 Flüchtlinge
Gerade in Kontexten wie dem Krieg in Syrien ist die Arbeit von Handicap International unverzichtbar. Die Physiotherapeuten, Orthopädietechniker oder Sozialarbeiter der Hilfsorganisation kümmern sich um besonders Schutzbedürftige wie eben Menschen mit Behinderung und ältere Menschen, aber auch um alleinreisende Kinder, Schwangere, alleinstehende Frauen oder Kriegsverletzte. Bis Ende 2015 haben über 450 Fachkräfte von Handicap International in Syrien und den Nachbarländern über 500.000 Flüchtlingen geholfen.
Fteim ist eine davon. Obwohl sie häufig erschöpft ist, gibt es da immer noch ein Leuchten in ihren Augen. Und eine beeindruckende Entschlossenheit, ihr Land noch einmal zu sehen.
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