von Aktion Deutschland Hilft/LandsAid
Niedrige Lebenshaltungskosten, kaum Polizeikontrollen und eine Vielzahl an ethnischen Gruppen: Das Altstadtviertel Basmane in der türkischen Küstenstadt Izmir ist ein beliebter Ort für geflüchtete Menschen – und ein besonders schutzfreier Raum für Frauen.
Basmane: Drehscheibe für Menschen auf der Flucht
Tausende Schutzsuchende aus dem Nahen Osten und Afrika kommen täglich im Basmane-Viertel an. Die meisten von ihnen befinden sich nur auf der Durchreise – doch es gibt auch viele, die bleiben und versuchen, sich ein Leben unter prekären Bedingungen aufzubauen.
Meist ohne Registrierung und damit ohne Zugang zu sozialen und medizinischen Leistungen sind die geflüchteten Menschen vielen Gefahren in der Stadt ausgesetzt und haben kaum Chancen auf ein besseres Leben.
Ausbeutung von geflüchteten Frauen und Kindern besonders hoch
Besonders Frauen mit ihren Kindern sind betroffen. Ausbeutung, Missbrauch, Diskriminierung, Kinderheirat – die Liste an geschlechterspezifischer Gewalt ist lang.
Themen wie medizinische Versorgung, psychosoziale Unterstützung, Bildung und Erziehung, Zugang zu Informationen und Dienstleistungen und Rechtsbeistand sind vielfach nicht existent.
LandsAid startet Bildungs- und Sozialprojekt in Izmir
Die Bündnisorganisation LandsAid unterstützt gemeinsam mit ihrem lokalen Partner Imece derzeit 175 geflüchtete Frauen und 110 Kinder in Izmir. Sie kommen aus französischsprachigen Krisenländern Ost-Zentralafrikas und bilden eine kleine Gruppe unter den Geflüchteten.
Das Bildungs- und Sozialprojekt hilft den Frauen auf vielfältige Weise bei der Integration in die türkische Gesellschaft und der nachhaltigen Verbesserung ihrer Lebensbedingungen.
Zugang zu Sprache und Bildung
So erhalten die teilnehmenden Frauen und Kinder unter anderem türkischen und englischen Sprachunterricht, um erste Barrieren zu überwinden. Die Kinder, die aus Ländern des afrikanischen Kontintens stammen und noch keine Schule besuchen, werden so auf das türkische Schulsystem vorbereitet. Für die nicht registrierten Frauen aus verschiedenen Ländern Afrikas werden allgemeine Informationsveranstaltungen und individuelle Rechtsberatungen angeboten.
Zudem erhalten sie entsprechendes Informationsmaterial – damit sich die Menschen einen langfristigen Zugang zu Sozial-, Gesundheits- und Bildungsdiensten schaffen können.
Auf eigenen Beinen stehen
Im Weiteren unterstützen die Helfer:innen die geflüchtete Frauen dabei, ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. Konkret bieten sie Workshops an, in denen sich die Frauen in Solartechnik fortbilden und lernen, wie man solarbetriebene Powerbanks und Musikboxen herstellt.
Durch den Verkauf können die Frauen eigenes Einkommen erwirtschaften und sich so vor ausbeuterischen Beschäftigungen schützen.
Hilfsorganisation baut Angebote für geflüchtete Frauen und Kinder aus
"Dank tatkräftiger Unterstützung vieler Freiwilliger konnten wir die pädagogischen Aktivitäten in Basmane bereits erweitern", berichtet LandsAid-Projektleiterin Carola Gerhardinger.
"Gerade erst fand das zweite Seminar über sexuelle Gesundheit für Frauen statt. In dessen Rahmen wurde etwa ein Gespräch mit einer Ärztin organisiert, die den Teilnehmerinnen Fragen beantwortete. Weiterhin bieten wir jede Woche Gruppenaktivitäten mit einem Psychologen an. Und auch die Zahl der Kinder in der Obhut des Imece-Teams wächst kontinuierlich."
+++ Spendenaufruf +++
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