von Aktion Deutschland Hilft
Kurz vor Weihnachten hatte ein Brand die Flüchtlingsunterkunft in Lipa, Bosnien-Herzegowina, unbewohnbar gemacht. Nun versuchen Hunderte Menschen im Norden des Landes, bei Schnee und Kälte im Wald zu überleben. Bei Minusgraden harren sie in improvisierten Unterkünften aus.
Update 16.02.2021
Bosnien: Katastrophale Zustände in Lipa
"Die medizinische Versorgung der Menschen ist eine Katastrophe", sagt Douglas Graf von Saurma-Jeltsch, Präsident von Malteser International, Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft. Viele Geflüchtete leideten an Atemwegserkrankungen und Unterkühlung, zudem seien viele in einem psychisch desolaten Zustand.
"Wir müssen diesen Menschen an der Außengrenze der EU schnell helfen, denn der Winter ist derzeit eisig. Sie sind dringend auf unsere Hilfe angewiesen", sagt von Saurma-Jeltsch weiter.
Winterhilfe für Geflüchtete
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft leisten den Menschen rund um das Camp Lipa jetzt Winterhilfe: Malteser International finanzieren medizinische Verbrauchsmaterialien, mit denen Sanitäter:innen die Menschen versorgen können.
Help – Hilfe zur Selbsthilfe und action medeor hatten im Januar ihre gemeinsame Nothilfe mit lokalen Partnern gestartet und vor Ort warme und regenfeste Stiefel, Schlafsäcke, Hygienepakete und Salben gegen Hautkrankheiten verteilt.
Update: 14.01.2021
Lipa: Wie ist die Situation vor Ort?
Die Unterschlupfe, die sich die Geflüchteten im Wald gebaut haben, bestehen aus Plastikplanen, gespannt über Äste. "Das ist schrecklich", sagt Ahmed Shuman, ein 22-jähriger Mann aus Bangladesch, einem Reporterteam der ARD. "Von unten kommt Wasser rein, es gibt hier keinen Ort, an dem es trocken ist."
Nach Angaben internationaler Hilfsorganisationen gibt es in der Region 180 inoffizielle Camps – Waldlager mit bis zu 300 Menschen. Versuche der Behörden Bosnien-Herzegowinas, neue Lager zu errichten, scheitern bisher am Widerstand der Kommunen. Andere offizielle Camps, in denen auch Frauen und Kinder leben, sind überfüllt.
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Der humanitäre Bedarf im #LipaCamp ist groß: Die Menschen brauchen dringend warme Kleidung, Nahrungsmittel, medizinische und sanitäre Versorgung sowie Schlafsäcke. #Help leistet #Nothilfe: https://t.co/CvbUFUpACf https://t.co/IVQs8SZPGw
— Help (@HELPfromGermany) January 11, 2021
"Hilfe ist humanitär geboten"
Die hygienischen Bedingungen sind bedenklich. Nässe und Kälte breiten sich aus, die Geflüchteten werden nur notdürftig medizinisch versorgt. "Die Zustände, unter denen die Menschen rund um Lipa leben müssen, sind menschenunwürdig", sagt Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von action medeor. "Die Menschen werden schlicht allein gelassen, unsere Hilfe ist nun humanitär geboten."
Auch die humanitäre Lage an der Grenze zur EU bleibt angespannt. "Die Menschen haben ein Anrecht darauf, dass ihr Asylgesuch geprüft wird", fordert Karin Settele, Geschäftsführerin von Help – Hilfe zur Selbsthilfe. Es sei nicht tragbar, dass geflüchtete Menschen an der Grenze zu Europa misshandelt und ihnen Kleidung, Schuhe und Geld abgenommen werden.
So helfen wir gemeinsam in Lipa
Am 14. Januar haben Help und action medeor erstmals die gemeinsame Winterhilfe in Bosnien-Herzegowina gestartet. Die Helfer:innen verteilen warme und regenfeste Stiefel, Schlafsäcke, Hygienepakete und Salben gegen Hautkrankheiten.
"Wir tun alles dafür, um unserem humanitären Auftrag gerecht zu werden. Wir dürfen die Geflüchteten jetzt nicht alleine lassen", warnt Settele, die seit 25 Jahren mit der Region vertraut ist.
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Im Norden von Bosnien leben Geflüchtete in leerstehenden Häusern und im Wald, nachdem das Camp Lipa abgebrannt ist. Karin Settele vom Verein Help beschreibt die Lage vor Ort. https://t.co/k4CEiiuZAg
— MDR AKTUELL (@MDRAktuell) January 14, 2021
Hilfe für Geflüchtete weltweit
79,5 Millionen Menschen sind derzeit auf der Flucht vor Krieg, Hunger, Gewalt und Verfolgung. Unser Bündnis hilft weltweit. Ihre Spende macht das möglich!
Stehen Sie geflüchteten Familien gemeinsam mit uns zur Seite und helfen Sie auf allen Stationen der Flucht. Helfen Sie Geflüchteten jetzt – mit Ihrer Spende!
Mit Blick auf die Corona-Pandemie weiten Hilfsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft ihre Maßnahmen aus, damit das Virus sich nicht weiter ausbreitet. Das ist vor allem für Menschen auf der Flucht wichtig, die kein schützendes Zuhause haben. Und im Winter helfen wir Geflüchteten außerdem mit Decken, Kleidung und Notunterkünften.
So hilft unser Bündnis auf allen Stationen der Flucht:
Beispiele für die Hilfe unserer Bündnisorganisationen in den Ländern, aus denen die meisten Geflüchteten stammen:
Afghanistan: Wir sorgen dafür, dass Binnenvertriebene Nahrungsmittel und Bargeld erhalten und ermöglichen die Behandlung von schwer unterernährten Kindern. Zudem beschaffen wir Baumaterial und unterstützen bei der Reparatur von Unterkünften.
Jemen: Wir verteilen Lebensmittel sowie Trinkwasser und leisten medizinische Hilfe. Um die lokale Wirtschaft zu stärken, unterstützen wir Landwirt:innen mit Saatgut und Medikamenten für Nutztiere sowie Fischer:innen mit Fortbildungen.
Somalia: Wir unterstützen die Bevölkerung beim Aufbau von Imkererien und weiteren Selbstständigkeiten. Außerdem installieren wir Solarleuchten und bauen Wasserspeicher und Brunnen.
Syrien: Wir unterstützen die Menschen beim Neubeginn nach der Erdbebenkatastrophe im Februar 2023 durch Zugang zu Gesundheitsversorgung, Wiederherstellung von Infrastruktur sowie der Verteilung von Bargeld.
DR Kongo: Wir stärken die Basisgesundheitsversorgung für Schwangere und Neugeborene durch medizinisches Equipment und Medikamente sowie Aufklärung über Unterernährung und Krankheiten.
Ukraine: Wir leisten den Menschen psychologische Hilfe und helfen bei Reparaturen von Häusern sowie beim Ausbau kritischer Infrastruktur. Wir unterstützen digitale Lernplattformen, damit Kinder den Anschluss in der Schule nicht verpassen
Sudan: Wir ermöglichen den Ausbau von Wasserstellen und Solarzellen. Außerdem leisten wir in entlegenen Gebieten medizinische Hilfe, etwa für unterernährte Kinder.
Helfen Sie uns, zu helfen: Jetzt mit Ihrer Spende!
Beispiele für die Hilfe unserer Bündnisorganisationen in den Ländern, in denen weltweit die meisten Geflüchteten Zuflucht suchen:
Bangladesch: Wir unterstützen geflüchtete Rohingya, die geschlechtsspezifische Gewalt erfahren haben und psychosoziale Unterstützung benötigen. Außerdem stärken wir die Gesundheitsversorgung in den Camps.
Kolumbien: Wir ermöglichen Fachkräften im Gesundheits- und Bildungswesen Schulungen und setzen uns für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen ein. Zudem beraten wir Geflüchtete aus Venezuela.
Äthiopien: Wir stärken landwirtschaftliche Betriebe durch den Aufbau von Baumschulen, Verteilung von Tierfutter und Aufklärung über Tiergesundheit. Außerdem ermöglichen wir den Bau von Regenwasserspeichern und Bewässerungssystemen.
Nigeria: Wir stärken die Nahrungsmittel- und Trinkwasserversorgung für Geflüchtete und bieten Menschen, die Traumatisches erlebt haben, psychosoziale Unterstützung an.
Polen: Wir unterstützen Geflüchtete mit Bargeld sowie der Vermittlung von Berufen und Schulungen. Zudem setzen wir uns für stark marginalisierte Gruppen wie Rom:nja ein.
Deutschland: Wir tragen dazu bei, Menschen das Ankommen in der neuen Umgebung mit Beratung und Dolmetscherdiensten, Bargeldhilfe und Mietzuschüssen oder auch Freizeitangeboten zu erleichtern.
Pakistan: Wir ermöglichen den Bau und die Sanierung von Handpumpen und Wasserkanälen, verteilen Nothilfepakete an Geflüchtete aus Afghanistan und verbessern die medizinische Versorgung.
Danke an alle, die helfen!
Danke, dass Sie Menschen in Not helfen. Danke für Ihre Spende!
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für Flüchtlingshilfe weltweit
Stichwort: Hilfe für Flüchtlinge weltweit
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