Mitarbeiter von „Aktion Deutschland Hilft“ berichten über die Flüchtlingssituation in Jordanien, Libanon und Griechenland
„Tag um Tag sitzen die Flüchtlinge in ihren Camps und haben keine Ahnung, wie es für sie und ihre Kinder weitergeht. Diese Perspektivlosigkeit zermürbt die Menschen“, sagt Kai Mirjam Kappes, Reporterin des Hilfsbündnisses „Aktion Deutschland Hilft“. Gemeinsam mit zwei Kollegen besuchte sie im Rahmen einer Dokumentationsreise Hilfsprojekte für Flüchtlinge in Jordanien, Libanon und Griechenland und sprach mit Helfern und Betroffenen.
"Die Menschen drohen ohne Perspektive zu verkümmern"
Das wichtigste Ziel haben die Flüchtlinge erreicht: Sie sind in Sicherheit und konnten sich vor dem Krieg in Syrien und dem Terror des IS im Irak retten. „Doch ohne räumliche oder zeitliche Perspektive drohen diese Menschen zu verkümmern“, berichtet Kappes. Viele haben in Jordanien, Libanon oder Griechenland keine Chance auf einen Job, gute medizinische Versorgung oder eine fundierte Ausbildung. „Der größte Wunsch dieser Menschen ist es, wieder in ihre Dörfer und Städte zurückkehren zu können, sobald wieder Frieden herrscht“, betont die Reporterin. Gerade für Flüchtlingskinder wie Adnan sind Zukunftsperspektiven entscheidend. Der Zwölfjährige, den das Team auf seiner Reise traf, muss täglich in einer Metzgerei Fleisch verarbeiten, um seine Familie zu unterstützen.
Die Bewältigung von Traumata im Fokus
Viele der besuchten Hilfsprojekte setzen genau bei derartigen Problemen an. „Unsere Mitgliedsorganisationen ADRA und arche noVa unterrichten beispielsweise im Libanon tausende Flüchtlingskinder und tragen so dazu bei, dass nicht eine ganze Generation ohne Schulbildung aufwächst“, sagt Kappes. Auch die Bewältigung von Traumata ist für die Bündnismitglieder von „Aktion Deutschland Hilft“ ein wichtiger Schritt, um Flüchtlingen wieder eine Perspektive zu geben. Im Norden Jordaniens, nahe der syrischen Grenze, kümmert sich etwa die Johanniter-Unfall-Hilfe in einem Jugendzentrum und einem Kindergarten um junge Flüchtlinge und unterstützt sie, die traumatischen Erlebnisse der Flucht und der Schrecken, die sie zuvor in ihrer Heimat erlebt haben, zu verarbeiten.
60 Millionen sind zur Zeit auf der Flucht
Weltweit sind derzeit über 60 Millionen Menschen auf der Flucht – viele von ihnen schon seit Jahren. Die Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ unterstützen diese Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln, Decken und Kleidung, aber vor allem auch mit persönlicher Fürsorge – sowohl im Rahmen von Bildungsangeboten wie durch psychosoziale und medizinische Betreuung. Eine umfangreiche Darstellung der verschiedensten von „Aktion Deutschland Hilft“ unterstützten Projekte sind im Flüchtlingsbericht zusammengefasst, der im August erscheint. Dort werden auch Projekte von CARE, HelpAge und dem Arbeiter-Samariter-Bund vorgestellt, die auf der Dokumentationsreise ebenfalls besucht wurden.
+++ Spendenaufruf +++
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