von Verena Bongartz, Arbeiter-Samariter-Bund
Wer vor dem Krieg in der Ostukraine und auf der der Krim geflohen ist, legt sein Schicksal in die Hände von Freiwilligen und Hilfsorganisationen. Es bleibt der Wunsch, bald wieder selbstständig zu leben. Mithilfe des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) könnte er sich erfüllen.
Ukrainische Binnenflüchtlinge sind dringend auf Hilfe angewiesen
1,5 Millionen Menschen sind aus der Ostukraine und der Krim in andere Landesteile geflüchtet, seit ab Frühjahr 2014 prorussische Separatisten und die ukrainische Armee mit aller Brutalität um die Regionen kämpfen. Vor der Aufgabe, die Vertriebenen zu versorgen, kapituliert der Staat. Die geringen Sozialleistungen, die er auszahlt, reichen zum Überleben nicht aus.
Hier greifen der ASB und der ukrainische Samariterbund SSU ein. Sie verteilen in Kiew und in weiteren Städten Lebensmittelpakete, Kleidung und Hygieneartikel und bieten eine medizinische Grundversorgung für diejenigen, die Wohlstand und Eigenständigkeit zugunsten ihrer Sicherheit aufgegeben haben.
Die Samariter sind überwältigt von der Unterstützung der Bevölkerung
Immer wieder sind die Samariter überwältigt von der großen Unterstützung, die sie aus der Bevölkerung erfahren. Viele der Freiwilligen haben selbst einen Status als Binnenflüchtlinge.
„Als die Lage in Donezk eskaliert ist und unsere Straße bombardiert wurde, bin ich mit meinen Kindern nach Kiew geflohen“, erzählt Marina, die ebenfalls freiwillig beim ASB mithilft. „Hier habe ich sofort Hilfe von den Kiewer Samaritern erhalten, dafür bin ich sehr dankbar. Ich möchte mit meinem ehrenamtlichen Engagement Flüchtlingen helfen, die in einer ähnlichen Situation sind, wie ich es damals war.“
Die Geschichten, die Mitarbeiter und Freiwillige jeden Tag hören, sind belastend – vor allem, wenn sie schmerzlich an die eigene Flucht erinnern. Der ASB bietet daher Fortbildungen zum Umgang mit Krisensituationen an. „Wir wollen die Helfer für ihre wichtigen Aufgaben stärken. Dazu gehört für sie, ebenso wie für die Vertriebenen, auch eine psychologische Unterstützung“, sagt Stina Steingraeber, ASB-Projektkoordinatorin für die Ukraine.
Wieder auf eigenen Beinen stehen ist der sehnlichste Wunsch
Auch steht der ASB den Binnenflüchtlingen bei der Erfüllung ihres sehnlichsten Wunsches zur Seite: Wieder auf eigenen Beinen stehen, sich um sich selbst kümmern – das möchten fast alle unbedingt erreichen. Und tatsächlich: Gerade im Pflege- und Gesundheitssektor werden händeringend Fachkräfte gesucht. In diesen Bereichen bildet der ASB daher Binnenflüchtlinge aus, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Vor allem Frauen soll der Weg geebnet werden, durch die zusätzlichen Qualifikationen den Einstieg in den Pflegeberuf zu meistern. Für einige der Auszubildenden besteht danach die Möglichkeit, beim SSU einzusteigen. Die Chance auf den Neuanfang ist da.
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