Flüchtlingsrouten ändern sich stetig
Die internationale Hilfsorganisation CARE hat ihre Hilfe für Menschen, die über die Balkan-Länder in den Norden fliehen, ausgeweitet. In den letzten Wochen hat CARE in Serbien und Kroatien insgesamt über 3.500 Flüchtlinge mit dringend benötigter Nothilfe unterstützt. „Der Weg in Sicherheit ist für die Flüchtlinge im Moment ein Spießrutenlauf. Sie müssen ständig ihre Routen ändern, warten, ausharren. Für uns als Hilfsorganisation bedeutet das, dass wir extrem flexibel sein müssen, um die Menschen dort zu erreichen, wo sie Hilfe benötigen“, so CARE-Balkandirektor Felix Wolff. Am Wochenende hat CARE daher auch in Kroatien mit Hilfsverteilungen begonnen. Tausende Flüchtlinge warteten dort im Grenzort Tovarnik, um weiter über Ungarn und Slowenien in die EU zu reisen. CAREs Partnerorganisation Volunteer Centre Osijek und Freiwillige verteilten Wasser, Nahrungsmittel, Hygieneartikel und Regenmäntel.
„Es hat stark geregnet, die Menschen standen vollkommen erschöpft im Matsch. Die meisten Flüchtlinge konnten sich nirgendwo vor dem schlechten Wetter schützen und benötigten dringend Nahrungsmittel, Wasser und warme Kleidung. Die Menschen sind verunsichert, weil sie nicht wissen, welche Routen verschlossen sind, und welche nicht“, so Nikoleta Poljak, Programmreferentin des Volunteer Centre Osijek.
Der bevorstehende Winter verschärft die Situation
Etwa 4.000 Flüchtlinge erreichen weiterhin jeden Tag Serbien, um von dort in die EU zu gelangen. Die meisten Menschen stammen aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Auch in den serbischen Grenzstädten zu Kroatien weitet CARE seine Hilfe aus. Sollten sich die Transitrouten der Flüchtlinge weiter ändern, ist CARE auch in Bosnien darauf vorbereitet, schnell zu helfen.
CARE und seine Partnerorganisationen in Serbien und Kroatien werden in den nächsten Wochen unter Hochdruck CARE-Pakete an Flüchtlinge verteilen und sich dabei an die ständig ändernde Situation anpassen. Vor allem der bevorstehende Winter verschärft die Situation weiter. „Es war in den vergangenen Tagen bereits relativ kalt und regnerisch. Die Menschen benötigen wetterfeste Kleidung und warme Decken“, so Balkan-Direktor Wolff. „Die meisten Menschen haben Angehörige verloren und in Syrien oder dem Irak schon viele Jahre Krieg durchmachen müssen. Wir müssen sicherstellen, dass sie mit dem Nötigsten versorgt werden.“
Hilfe für Flüchtlingsinitiativen in Deutschland gestartet
Außerdem hat CARE begonnen, Flüchtlings-Initiativen in Deutschland zu unterstützen. Dazu zählen etwa die Förderung von Ausbildungsprogrammen und Deutschunterricht für minderjährige Flüchtlinge im Köln/Bonner-Raum sowie der Bau eines Kinderspielplatzes für eine Dresdner Erstaufnahmeeinrichtung.
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