von action medeor
In den Flüchtlingslagern im ostafrikanischen Burundi herrschen besorgniserregende, ja: dramatische Zustände. Darauf macht in diesen Tagen die Hilfsorganisation action medeor aufmerksam. In der benachbarten Demokratischen Republik Kongo finden heftige Kämpfe zwischen militärisch organisierten Rebellengruppen – darunter die Alliance fleuve Congo (AFC), unter deren Dach auch die von Ruanda unterstützte, größte Gruppe M23 agiert – und der kongolesischen Armee statt.
Menschen fliehen vor Gewalt in der DR Kongo
Vor der um sich greifenden Gewalt sind in den letzten Wochen zehntausende Menschen über die Grenze nach Burundi geflohen. "Sie leben dort in provisorischen Lagern oder einfach verstreut auf den Straßen", berichtet Emmanuel Limi, der für action medeor aktuell vor Ort ist und mehrere Flüchtlingslager im burundisch-kongolesischen Grenzgebiet besucht hat.
Emmanuel Limi koordiniert seit vielen Jahren humanitäre Hilfsprojekte in der Region. Aber die aktuellen Zustände machen auch ihm große Sorgen. "Unter den Geflüchteten sind viele Frauen mit ihren Kindern. Viele sind aus den Kampfgebieten in der DR Kongo geflüchtet, oft mehrere hundert Kilometer zu Fuß. Teilweise sind auch schwangere Frauen geflohen, manche haben unterwegs ihre Kinder entbunden. Ich kann mir kaum vorstellen, unter welchen Strapazen sie es bis nach Burundi geschafft haben“, beschreibt Limi.
17 Toiletten für 6.000 Menschen
In den Flüchtlingslagern wartet nun aber die nächste Herausforderung auf die Menschen, denn die Zustände, die Emmanuel Limi dort gesehen hat, sind alarmierend. "Rund um die Stadt leben derzeit 48.000 Geflüchtete, und es werden immer mehr", berichtet Limi. "Die örtlichen Strukturen hier sind auf die plötzlichen Menschenmassen nicht vorbereitet und völlig überlastet. In den hastig eingerichteten provisorischen Lagern gibt es keinen ausreichenden Zugang zu Wasser, kaum sanitäre Anlagen und keine medizinische Versorgung“, so Limi.
"Ich war in einem Flüchtlingscamp, in dem es nur 17 Toiletten für 6.000 Menschen gab. Cholera breitet sich aus, Kinder sterben an Mangelernährung, Malaria und Infektionen. Viele Menschen schlafen ungeschützt auf der Straße oder dicht gedrängt in Zelten, bis zu 20 Menschen auf sechs Quadratmetern."
Medizinische Hilfe für Geflüchtete gestartet
action medeor hat inzwischen schon damit begonnen, erste Hilfsmaßnahmen einzuleiten. "Wir werden jetzt dafür sorgen, dass die medizinische Versorgung sich verbessert. Eine mobile Klinik hat bereits angefangen, die Menschen zu versorgen. Aber wir haben gemerkt, dass wir die verfügbaren Medikamente aufstocken müssen, denn sie reichen nicht aus, um alle Menschen zu versorgen", schildert Emmanuel Limi die ersten Schritte und Herausforderungen. In den Flüchtlingslagern werden wir jetzt aber nicht nur mit medizinischer Versorgung helfen, sondern auch Hygiene-Kits und Moskitonetze verteilen und die traumatisierten Menschen auch psychologisch betreuen", kündigt er an.
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