von World Vision
Im Nothilfe-Lager der Kinderhilfsorganisation World Vision wird alles transportbereit gemacht, was Wärme spenden und den Alltag in einer Krise erleichtern kann: Woll-und Fleecedecken, Winterjacken, mehr als 4.000 Kochsets sowie Schutzplanen.
World Vision-Hilfstransport nach Armenien startet am Donnerstag
Auch anregendes Material für Spiel-und Sportangebote an kriegstraumatisierte Kinder wird in Holzhausen an der Haide (nördlich von Wiesbaden, im Hintertaunus) verladen. Zielort der am Donnerstag (5.11.) startenden Hilfstransporte ist Armenien, wo infolge des eskalierten Konflikts in und um Berg-Karabach seit dem 27. September immer mehr Menschen Zuflucht suchen.
"Die schwierige Lage betroffener Menschen in Armenien ist hierzulande wenig bekannt, weil der Staat keinen Notstand ausgerufen hat", erklärt Hannes Reuter, Referent für Osteuropa, den Nahen Osten und die Kaukasus-Region bei World Vision Deutschland. "Nach unseren Erkenntnissen sind viele aus Berg-Karabach geflüchtete Kinder von ihren Eltern getrennt und viele Familien nicht gut auf den Winter vorbereitet", so Reuter.
Konflikt Berg-Karabach: "Das Geräusch der Bomben hörte nicht auf"
Tehmine, eine Mutter von fünf kleinen Kindern, berichtete Sozialarbeitern von World Vision Armenien: "Das Geräusch der Bomben hörte nicht auf, und ich musste schnell eine Tasche holen und die Kinder aus dem Haus bringen. Ich nahm nur unsere Dokumente und sehr wenig Kleidung für die Kinder mit."
Angesichts sprunghaft gestiegener COVID-19-Infektionen stehen lokale Gemeinden bei der Unterbringung und Versorgung der schutzsuchenden Menschen vor großen Herausforderungen. Zahlreichen armenischen Familien fehlen aufgrund der allgemeinen Mobilmachung zurzeit auch die Ernährer. In den Grenzregionen leben Zivilisten zudem in der Angst vor Angriffen.
World Vision appelliert an die Bundesregierung
World Vision kooperiert landesweit eng mit den Gemeinden und mit einem Netzwerk an Kindertagesstätten, um die bedürftigsten Kinder und Familien zu ermitteln. Neben Sachleistungen, einschließlich Kleidung und Nahrung, bietet die Organisation auch psychosoziale Hilfen an und setzt sich insbesondere für die Rechte der Kinder ein. Der Hilfstransport und die damit ermöglichten Maßnahmen werden durch Aktion Deutschland Hilft unterstützt.
Trotz mehrerer vereinbarter Waffenruhen wurden in den vergangenen Tagen erneut Angriffe auf Wohnorte und zivile Einrichtungen in Berg-Karabach, Armenien und Aserbaidschan gemeldet. Dabei sollen auch wieder Kinder verletzt worden sein. World Vision verurteilt nachdrücklich alle Angriffe gegen Kinder und ruft die Konfliktparteien dringend auf, sich an die Grundprinzipien des humanitären Völkerrechts zu halten."Von der Bundesregierung und der EU erhoffen wir uns ein stärkeres diplomatisches Engagement, um eine rasche Beendigung der Gewalt herbeizuführen", sagt Hannes Reuter.
Hinweise für Redaktionen:
- Wenn Sie den Start des LKW-und Schiffstransports am Donnerstag filmen oder fotografieren möchten, sprechen Sie gerne mit uns.
- Hannes Reuter steht für Interviews zur Hilfe in Armenien, Daniel Ginsberg zur Logistik zur Verfügung.
- Interviews mit Mitarbeitern in Armenien sind ebenfalls möglich.
+++ Spendenaufruf +++
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