„Wir sind heute in Mingora, und unser medizinisches Team hat in den ersten zwei Stunden bereits 125 Menschen behandelt“, berichtet Dr. Jürgen Clemens, Pakistanreferent bei Malteser International und im Moment vor Ort in Swat. „Die Menschen hier leiden vor allem unter wässrigen Durchfällen und Hauterkrankungen, Cholerafälle können wir bisher zum Glück nicht bestätigen.“ Es sind vor allem die Frauen und Kinder, die im Moment zu den mobilen Kliniken kommen.
An 1.000 Familien, die als Patienten zu den mobilen Kliniken kamen, gaben die Malteser inzwischen jeweils zwei 10-Liter-Wasserkanister aus. „Gerade dort, wo es bereits Krankheiten gibt, ist die sichere Aufbewahrung von Trinkwasser lebenswichtig“, erklärt Clemens. „Es ist außerdem eine Priorität, die Kinder zu schützen, deren Immunsystem schwächer ist als das der Erwachsenen. Deswegen impfen wir die Kinder gegen Masern und Tetanus, wenn wir mit einer mobilen Klinik vor Ort sind und arbeiten dazu eng mit der pakistanischen Regierung, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen Organisationen zusammen.“
Menschen in Swat können die regulären Gesundheitszentren im Moment nur schwer erreichen, da Wege und Brücken zerstört sind. Deshalb verstärken die Malteser ihre medizinische Hilfe durch mobile Kliniken. Wo behandelt wird, wird jeden Tag aufs Neue nach Bedarf entschieden. Clemens blickt in die nahe Zukunft: „Wir hoffen, in dieser Woche unsere Mitarbeiter so organisieren zu können, dass wir sogar an zwei Orten parallel mobile medizinische Hilfe anbieten können.“ Das deutsche Auswärtige Amt unterstützt die medizinische Arbeit der Malteser und Verteilaktionen von Hygienematerial und anderen Nothilfegütern mit über 230.000 Euro.
Die Malteser leisten im Swat-Tal medizinische Nothilfe für ein Einzugsgebiet von ungefähr 70.000 Menschen. Zusätzlich versorgen sie Familien, die sich im Bereich Islampur in Schulen geflüchtet haben, mit Trinkwasser. Die Malteser sind seit 2005 kontinuierlich in Pakistan tätig, seit August 2009 unterstützen sie zurückkehrende Binnenflüchtlinge aus dem Swat-Distrikt vor allem mit der Basisgesundheitsversorgung. Derzeit sind 25 nationale und zwei internationale Mitarbeiter vor Ort im Einsatz.
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