Handicap International beginnt schnellst möglich mit der Nothilfe in Pakistan für die Bevölkerung, die von den verheerenden Überschwemmungen im Nordosten des Landes betroffen ist. Die Hilfsorganisation ist bereits seit 2005 in Pakistan aktiv. Zunächst werden 100.000€ aus Eigenmitteln aufgewendet, um die ersten Maßnahmen durchzuführen und den Opfern eine schnelle Versorgung mit grundlegenden Hilfsgütern zu gewährleisten.
Die Region Khyber Pakhtunkhwa ist seit drei Tagen von den heftigsten Überschwemmungen betroffen, die es seit dem Jahr 1929 in der Region gegeben hat. Mehr als eine Million Menschen sind durch diese Katastrophe bedroht, die schon über 1.500 Opfer gefordert hat. In zahlreichen Gebieten sind die Menschen von sämtlichen Kommunikationsmitteln abgeschnitten. Am schwersten getroffen wurden die drei Distrikte Charsadda, Nowshera und Swat, viele Regionen sind für die humanitäre Hilfe komplett unzugänglich.
Nachdem Handicap International bereits seit dem Erdbeben von 2005 mit mehreren Projekten in Pakistan tätig ist, hat die Organisation dort auch schon zwei umfassende Nothilfeprogramme durchgeführt, zuletzt im Jahr 2009 während der Flucht von drei Millionen Menschen vor den Militäreinsätzen im Swat-Tal. Daher ist Handicap International heute bereits vor Ort.
Die Nothilfeabteilung von Handicap International hat ihre Mitarbeiter in Pakistan damit beauftragt, die ersten Aktivitäten sowie die Koordinierung der Hilfe gemeinsam mit den anderen Akteuren vor Ort zu organisieren. Die Maßnahmen werden sich vor allem auf die Ergebnisse einer Evaluierung stützen, die gerade läuft. Am 2. August wurden 100.000€ aus Eigenmitteln von der Organisation freigegeben, um schnell und ohne Verzögerung handeln zu können. Die Prioritäten werden dabei vor allem auf der Wasserversorgung und der Deckung der Grundbedürfnisse der Menschen liegen (Decken, Unterkünfte etc.), aber auch im Gesundheitsbereich.
Das Team von Handicap International vor Ort besteht aktuell aus 150 Personen, davon sieben Auslandsmitarbeiter. Das Team versorgt besonders geschwächte Bevölkerungsgruppen mit medizinischen Maßnahmen, Gehhilfen, psychosozialer Unterstützung sowie mit Versorgungspaketen, die ihre Grundbedürfnisse decken sollen. Weiterhin setzt sich Handicap International für die Verbesserung oder den Bau von Gesundheitseinrichtungen und ihre Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung ein. Ein weiterer Handlungsbereich liegt in der Aufklärung über die Gefahren durch explosive Überreste von militärischen Auseinandersetzungen. Zum aktuellen Zeitpunkt werden alle Kräfte mobilisiert, um den Opfern der Überschwemmungen zu helfen und schnellstmöglich auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können.
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