Am 15. März jährt sich der Beginn des Syrien-Konflikts zum vierten Mal. Mehr als 191.000 Menschen wurden seither getötet, eine Million Menschen wurden verletzt – von denen mehrere zehntausend orthopädische Hilfsmittel wie Prothesen und Orthesen und eine rehabilitative Versorgung benötigen. Eine ganze Generation verletzter und kriegsgeschädigter Menschen braucht aufgrund der Gewalt sofortige und langfristige Betreuung. Handicap International ist deshalb in Syrien und den Nachbarländern mit 600 Fachkräften aktiv.
Eine rasche Therapie von schweren Kriegsverletzungen kann oft lebenslange Behinderungen vermeiden. Orthesen und Prothesen verhelfen den Flüchtlingen und Binnenvertriebenen in der schwierigen Situation zu mehr Mobilität. „Selbst wenn der Konflikt einmal beendet sein wird, werden große Herausforderungen für die Gesundheitsversorgung zurückbleiben“, betont Susanne Wesemann, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland. „Es müssen erhebliche Mittel aufgewendet werden, um den betroffenen Menschen den Zugang zu den notwendigen lebenslangen Rehabilitationsleistungen zu ermöglichen.“
Seit Beginn des Einsatzes für syrische Flüchtlinge in Jordanien und im Libanon im Jahr 2012 hat Handicap International die Aktivitäten ständig erweitert und auf Gebiete in Syrien und Irakisch-Kurdistan ausgeweitet. Mehr als 600 Fachkräfte sind in diesen vier Ländern im Einsatz, mehr als 360.000 Menschen haben bisher von Handicap International Hilfe erhalten, 2.700 wurden bereits mit Prothesen oder Orthesen ausgestattet. 190 Freiwillige sind in den Lagern und Wohngegenden auf der Suche nach schutzbedürftigen Menschen – insbesondere Menschen mit Behinderung –, um ihnen den Zugang zu Dienstleistungen zu ermöglichen. In Jordanien und im Libanon hat Handicap International eine Hotline ins Leben gerufen, damit besonders die Flüchtlinge, die außerhalb der Flüchtlingslager leben und somit weniger schnell an Informationen kommen, die Hilfe erhalten, die sie benötigen.
Angesichts des anhaltenden Konflikts und des enormen Bedarfs ruft Handicap International die internationale Gemeinschaft dazu auf, alles daran zu setzen, den verletzten und kranken Menschen Zugang zu Versorgung zu garantieren. Aufgrund der Schließung einiger Grenzen ist dies besonders schwierig geworden.
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