von Aktion Deutschland Hilft
Bündnispartner von Aktion Deutschland Hilft in Syrien und den Nachbarländern bereiten sich und die Zivilbevölkerung auf das Szenario einer laut den Vereinten Nationen größten humanitären Katastrophe des 21. Jahrhunderts vor.
Offensive auf Idlib: Folgen können verheerend für die Zivilbevölkerung sein
Drei Millionen Menschen leben in der Region Idlib. Die Hälfte von ihnen sind intern vertriebene Kinder, Frauen und Männer aus anderen Landesteilen Syriens. Die Kapazitäten der Region sind erschöpft, Notunterkünfte sind knapp und ein Großteil der Krankenhäuser liegt in Trümmern. Die Menschen sind nach fast acht Jahren Krieg, Flucht und Armut geschwächt. Das ist der Nährboden für das immer realistischer werdende Szenario der größten humanitären Katastrophe des 21. Jahrhunderts.
"Umso unwahrscheinlicher eine politische Lösung wird, desto wichtiger ist jetzt der Beitrag, den humanitäre Hilfsorganisationen leisten. Wir müssen von den schlimmsten Folgen der Offensive für die Zivilbevölkerung ausgehen, um ausreichend auf eine humanitäre Katastrophe dieser Größenordnung vorbereitet zu sein", sagt Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand von Aktion Deutschland Hilft, dem Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, die in großen humanitären Katastrophen gemeinsam Hilfe leisten.
Wie bereiten sich die Hilfsorganisation auf den schlimmsten Fall vor?
Der Fokus der Vorbereitungen liegt auf der medizinischen Versorgung von Verletzten durch mögliche Kampfhandlungen und auf der Beschaffung von Notunterkünften und Hilfsgütern wie Decken oder Matratzen, die schnell zum Einsatz kommen können.
Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft gehen darüber hinaus von größeren Flüchtlingsbewegungen aus, sollte es zu einer Großoffensive kommen: "In den kommenden Monaten erwarten wir bis zu 700.000 neu Vertriebene in der Grenzregion zur Türkei. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnerorganisationen bereiten wir uns darauf vor, die medizinische Versorgung der Menschen durch mobile Teams zu gewährleisten. Die Kapazitäten der Krankenhäuser in der Region sind sehr begrenzt. Wir wollen verhindern, dass die Notaufnahmen mit den Verletzten der Kampfhandlungen komplett überfordert sind und noch mehr Menschen sterben", sagt Janine Lietmeyer, Ländergruppenleiterin für Syrien und Libanon bei Malteser International.
Schulen und Krankenhäuser werden in der Regel als erstes getroffen
Islamic Relief Deutschland unterstützt ebenfalls Projekte in der Gesundheitsversorgung. Auch hier steht im Vordergrund, die Vorräte an Medikamenten und anderem Material aufzustocken, um auf die zu erwartende höhere Zahl von Verletzten vorbereitet zu sein. "Aus der Erfahrung ähnlicher militärischer Offensiven befürchten wir auch, dass soziale und humanitäre Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser, Märkte und Moscheen als erstes getroffen werden", schätzt Ahmed Mahmoud, Sprecher für das Syrien-Programm von Islamic Relief, die Lage ein. "
Alle Kriegsparteien müssen das internationale humanitäre Recht und die Menschenrechte achten, dürfen keine Zivilisten angreifen und müssen uneingeschränkten humanitären Zugang ermöglichen", so Ahmed Mahmoud weiter. Diesem Appell schließen sich alle Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft an.
+++ Spendenaufruf +++
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