von Malteser International
Seit zehn Jahren tobt der Bürgerkrieg in Syrien. Die Menschen in den umkämpften Gebieten leiden unter der anhaltenden Gewalt und ihren Folgen: Vertreibung, Hunger und Krankheiten.
Mehr als eine halbe Million Menschen verloren in dem Konflikt ihr Leben, eine ganze Generation Kinder kennt kein Leben in Frieden. Unsere Bündnisorganisation Malteser International unterstützt bereits seit dem Jahr 2012 lokale Partnerorganisationen dabei, die Gesundheitsversorgung für die notleidenden Menschen aufrechtzuerhalten.
Geburt von Zwillingen während Krieg und Corona
Eine Zwillingsgeburt inmitten eines Bürgerkriegs und der Corona-Pandemie: Abeer, die Mutter der beiden kleinen Jungen Ahmed und Areej, ist erleichtert, dass alles gut verlaufen ist.
Im siebten Monat ihrer Schwangerschaft kam die 23-Jährige mit starken Wehen in das Krankenhaus der Stadt Kafr Takharim im Norden der Region Idlib. Dort brachte sie im vergangenen Juli ihre Söhne zur Welt.
Die Kinder überleben dank medizinischer Betreuung
Dr. Muhammad Hamash, Kinderarzt des Krankenhauses, berichtet: "Die Zwillinge wogen lediglich 1,5 und 1,3 Kilogramm als sie zur Welt kamen. Sie wurden gleich nach der Geburt in die Inkubatoreinheit des Krankenhauses verlegt und erhielten intensivmedizinische Betreuung. Nachdem sich ihre Lungenfunktion verbessert hatte und sie stark genug waren, konnten sie nach 16 Tagen entlassen werden."
Die beiden Jungen entwickelten sich gut, im Alter von anderthalb Monaten wogen sie bereits 3,4 und 2,8 Kilogramm.
Ohne medizinische Hilfe kaum Überlebenschance
"Ohne eine funktionierende intensivmedizinische Betreuung hätten Kinder wie Areej und Ahmed kaum Überlebenschancen. Wir setzen uns schon seit vielen Jahren gemeinsam mit unseren lokalen Partnerorganisationen vor Ort unter anderem dafür ein, die medizinische Versorgung für die Bevölkerung in den besonders betroffenen Regionen Syriens weiter aufrechtzuerhalten", sagt Stefanie Heil, Länderreferentin für Syrien bei Malteser International.
Syrien: Malteser International hilft seit 2012
Nach zehn Jahren Krieg ist das Gesundheitssystem des Landes massiv geschwächt. Helferinnen und Helfer tun ihr Möglichstes und unterstützen die noch aktiven Krankenhäuser und Gesundheitsstationen im Land mit Medikamenten und medizinischem Material.
Mobile Teams versorgen in fahrbaren Kliniken Menschen in ländlichen Gebieten und in betroffenen Nachbarländern, wie zuletzt nach der Explosion in Beirut. Darüber hinaus kümmern sich die Malteser um die Trinkwasserversorgung und bessere Hygienezustände in Camps und stellen Hilfsgüter für die Geflüchteten bereit.
Oftmals ist die Arbeit für die Helferinnen und Helfer selbst lebensgefährlich: Krankenhäuser und Gesundheitsstationen sind immer wieder konkrete Ziele für Bombenangriffe. Allein im vergangenen Jahr hat es nach Angaben der WHO 28 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in Syrien gegeben, im Jahr davor waren es 85.
Krankenhäuser überlastet – Camps für Geflüchtete überfüllt
Der Ausbruch von COVID-19 verschlechtert die humanitäre Situation in der Region Idlib zusätzlich. Zwei Drittel der Bevölkerung lebt in überfüllten Camps oder informellen Siedlungen mit unzureichendem Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen.
Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, wie Abstände einhalten, Händewaschen und Quarantäne sind unter diesen Umständen nahezu unmöglich umzusetzen. Mit gerade einmal 179 Intensivbetten für über drei Millionen Menschen in der gesamten Region Idlib sind die Behandlungskapazitäten völlig unzureichend.
Bündnisorganisation Malteser stellt Sauerstoffgeräte bereit
Im Dezember konnten die Malteser weitere persönliche Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal sowie Sauerstoffgeräte und Monitore für die Überwachung der medizinischen Daten von COVID-19 Patienten bereitstellen.
Hilfe, die dringend benötigt wird, so Heil: "In allen Gesundheitseinrichtungen wurden Maßnahmen zum Umgang mit COVID-19 eingeführt, wie beispielsweise Triage-Bereiche eingerichtet. Die überwiegend durch Hilfsorganisationen geführten medizinischen Einrichtungen waren bereits vor der Pandemie mit den enormen humanitären Bedarfen überfordert, inzwischen ist jegliche Belastungsgrenze weit überschritten. Wir tun, was wir können. Doch um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, braucht es viel mehr Unterstützung. Und vor allem endlich ein Ende dieses schrecklichen Krieges."
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
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