Trotz geringer Spendenbereitschaft in Deutschland: Bündnispartner von Aktion Deutschland Hilft leisten Winterhilfe
Der bevorstehende Wintereinbruch wird die Lage der Flüchtlinge in Syrien und den Nachbarländern dramatisch verschlechtern und die finanzielle Unterstützung der Hilfe läuft im Vergleich zu anderen Katastrophenfällen schleppend.
„Der Winter ist ein vorhersehbarer Faktor, der die Lage der syrischen Flüchtlinge weiter verschlechtern wird. Oft sind sie nur notdürftig irgendwo untergekommen und sind ohne Strom, Heizung oder Brennmaterial nicht annähernd auf die winterlichen Temperaturen vorbereitet“, so Dr. Markus Moke, Projektreferent von Aktion Deutschland Hilft, der kürzlich aus Projektgebieten in Jordanien und dem Libanon zurück gekehrt ist.
Die Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft, die in Syrien und den Nachbarländern im Einsatz sind, bereiten Hilfsmaßnahmen vor, um die Flüchtlinge vor der herannahenden Kälte zu schützen. In Jordanien verteilt ADRA 3.500 Winter-Kits mit Winterkleidung und Decken an die Betroffenen. Arche NoVa startet unter anderem ein Winterhilfe-Projekt im kurdischen Teil Syriens. Hier kommen auch Medikamente von action medeor zum Einsatz. Der Arbeiter-Samariter-Bund wird aufgrund der stark angestiegenen Flüchtlingszahlen sein Fast-Team für Notfälle in den Nord-Irak entsenden, um medizinische Hilfe zu leisten. Die Johanniter führen gemeinsam mit lokalen Partnern Verteilungen in Jordanien und im Libanon durch. Verteilt werden Decken, Kleidung und Heizmaterial, um rund 900 vertriebene Familien auf den Winter vorzubereiten.
Mittlerweile sind mehr als 340.000 Syrer vor dem Kriegsgräuel in ihrer Heimat in die Nachbarländer Jordanien, Libanon, Irak und Türkei geflohen. 1,2 Millionen Menschen sind innerhalb Syriens auf der Flucht.
Zur Bewältigung der Krise in Syrien haben die Vereinten Nationen einen Finanzierungsaufruf von 348 Millionen US Dollar gestartet. Trotz der brisanten Lage für Hunderttausende steht allerdings erst die Hälfte der Mittel zur Verfügung. Auch die Spendenbereitschaft der Deutschen ist im Vergleich zu anderen Katastrophen, wie in Pakistan oder Ostafrika verhalten: Während zehn Wochen nach dem Spendenaufruf für die Hungernden in Ostafrika Aktion Deutschland Hilft bereits über 16 Millionen private Spenden erreichten, wurden im gleichen Zeitraum für die Menschen in Syrien und den Nachbarländern erst 500.000 Euro gespendet.
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