Aktion Deutschland Hilft stellt Herausforderung an Politik und Hilfsorganisationen dar
Der Bürgerkrieg in Syrien ist eine Herausforderung für Hilfsorganisationen und Politik. Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft beleuchtete heute in einem Pressegespräch in Berlin beiderseitige Aspekte der Hilfe für Nahost.
"Die Flüchtlingssituation sollte für die deutsche Politik deutlich im Vordergrund stehen. Auch, damit die humanitäre Situation nicht dazu führt, die Konflikte in der Region zu verschärfen", forderte MdB Christoph Strässer, Sprecher der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der SPD-Bundestagsfraktion und Mitglied im Kuratorium von Aktion Deutschland Hilft. "Humanitäre Hilfe ist eine Wertefrage, keine materielle Frage. Als ein Land wie Deutschland müssen wir aufgrund der Werte, die wir in unserer Verfassung haben, eine Vorreiterrolle einnehmen."
Thomas Schwarz, Leiter Internationale Kommunikation CARE Deutschland-Luxemburg, ergänzte: "Die erforderliche Hilfe für die Flüchtlinge kann bisher nicht ausreichend geleistet werden. Sollten die Regierungen der reichen Länder nach wie vor derart zögerlich ihre finanzielle Unterstützung bereitstellen, muss dies zu einem humanitären Kollaps führen."
In Syrien selbst sind nach UN-Schätzungen etwa 1,5 Million Menschen auf der Flucht, etwa 170.000 Menschen sind bereits aus dem Land geflohen und haben Zuflucht in den Nachbarländern Türkei, Libanon, Jordanien oder dem Irak gefunden, 2,5 Millionen Menschen in der Region brauchen humanitäre Hilfe. Die Mitgliedsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft unterstützen Betroffene durch die Verteilung von Nahrungsmitteln, Versorgung mit frischem Trinkwasser, medizinische Hilfe, Unterkünfte und Hygienemaßnahmen.
“Die Nachbarländer Syriens sind wirtschaftlich arm, dadurch steigt der Druck auf die Familien, die Flüchtlinge aufnehmen. Diese Art der Unterbringung kann nur schon aufgrund der Versorgungslage mit Nahrungsmitteln nur kurzfristig funktionieren“, erläutert Axel Schmidt, Nothilfekoordinator ASB-Auslandshilfe, die Situation der Flüchtlinge.
Schon jetzt zeichnen sich neben der aktuellen Notsituation der Menschen verheerende Auswirkungen des Bürgerkrieges ab. So haben unabhängige Ermittler des UN-Menschenrechtsrates vergangene Woche darauf hingewiesen, dass Kriegsverbrechen nicht allein vom Assad-Regime, sondern auch von der bewaffneten Opposition begangen werden.
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