von World Vision
Nach schweren Angriffen in der syrischen Provinz Idlib sind dort Hunderttausende Menschen auf der Flucht. Unsere Bündnisorganisation World Vision fordert einen Waffenstillstand für Humanitäre Hilfe.
Die jüngsten Luftangriffe auf Idlib hätten große Teile der zivilen Infrastruktur zerstört, berichten Partnerorganisationen von World Vision, mit denen die Hilfsorganisation vor Ort zusammenarbeitet. So seien viele Gesundheitsstationen und Schulen vor allem in den Regionen Nord-Hamma und Süd-Idlib stark beschädigt worden.
Angesichts der sengenden Sommerhitze ist auch die Zerstörung von Trinkwasserstellen besonders folgenreich. Mehr als 450 Menschen wurden getötet, darunter über 100 Kinder. Mindestens 450.000 Menschen sind geflohen und suchen Schutz in völlig überfüllten Lagern. Die Hälfte davon sind Kinder.
Die flüchtenden Menschen sind verzweifelt
Marc-Andre Hensel, Direktor der Syrienhilfe von World Vision für die Region: "Die Situation in der Provinz Idlib ist furchtbar und grausam. Die flüchtenden Menschen sind verzweifelt und es gibt viel zu wenig Hilfe für so viele." Denn die Hilfsorganisationen sind angesichts der schieren Menge von Flüchtlingen am Rande ihrer Kräfte. So suchen viele Menschen auf der Flucht in die nördlicheren Regionen von Idlib einfach nur Schutz auf Feldern.
Marc-Andre Hensel: "Nach Berichten unserer Partner mussten einige Flüchtlinge bezahlen, wenn sie den Schatten von Bäumen nutzen wollten. Frauen gebären auf offenen Feldern, ohne jede Privatsphäre und adäquate medizinische Versorgung. Die internationale Gemeinschaft muss unbedingt mehr tun, um diesem Leiden ein Ende zu setzen.“
Schulen schützen – denn Kinder brauchen Bildung
Um das Leben der geflüchteten Zivilisten nicht noch weiter zu gefährden, fordert World Vision einen sofortigen Waffenstillstand. "Nur so kann Humanitäre Hilfe gewährleistet werden“, erklärt Ekkehard Forberg, Friedensexperte der Organisation. "Besonderen Schutz muss es für Schulen geben. Denn in zerstörten Schulen kann niemand lernen. Ohne Bildung haben Kinder und Jugendliche aber keine Perspektive auf eine friedliche und erfüllte Zukunft.“
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