von Aktion Deutschland Hilft
"Die andauernde Gewalt, der immer größer werdende Hunger und die Pandemie erdrücken die Menschen in Syrien und nehmen ihnen jede Perspektive. Die Zukunft dieser Menschen liegt im Sterben und jedes weitere Jahr Krieg verlängert nicht nur das Leid der Menschen, sondern mindert auch die Chance auf eine tatsächliche Erholung der wirtschaftlichen, aber vor allem humanitären Lage des Landes. Das können wir nicht hinnehmen!", sagt Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin vom Bündnis für Not- und Katastrophenhilfe Aktion Deutschland Hilft.
Wirtschaft und Infrastruktur in Syrien aufbauen
Nach zehn Jahren Krieg ist Syrien gezeichnet von Zerstörung und Perspektivlosigkeit. "Hilfsorganisationen befinden sich seit einer Dekade in einem dauerhaften Notfalleinsatz. Wir können nicht mehr "nur" Nothilfe leisten. Die internationale Gemeinschaft muss endlich den nächsten Schritt gehen, indem sie es zur Priorität macht, die Lebenssituation der Menschen im Land bedingungslos und von Grund auf zu verbessern", so Roßbach weiter.
Und die Rehabilitation wird Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. So warnt Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International e.V.: "Die Verseuchung des Landes mit explosiven Kriegsresten wie Landminen oder Sprengfallen ist so schwerwiegend, dass es Generationen dauern wird, Syrien sicher zu machen." Das Land bietet in vielerlei Hinsicht kein Zuhause mehr für die syrische Bevölkerung.
Eine drohende Hungerkrise und Hilflosigkeit gegenüber COVID-19
Rund 75 Prozent der syrischen Bevölkerung sind derzeit auf humanitäre Hilfe angewiesen, das entspricht über 13 Millionen Menschen. Die wirtschaftliche Krise im Land hat die Nahrungsmittelpreise in nur einem Jahr um rund 240 Prozent steigen lassen. 12,4 Millionen Menschen leiden unter Ernährungsunsicherheit – das sind 4,5 Millionen mehr als im Vorjahr.
Im zweiten Jahr der Pandemie ist zudem die medizinische Versorgung der syrischen Bevölkerung kurz vor dem Zusammenbruch. Nach letzten Angaben des syrischen Gesundheitsministeriums sind nur die Hälfe aller medizinischen Einrichtungen funktionsfähig.
Malteser International zählt in der stark umkämpfen Idlib-Region nur 179 Intensivbetten für über drei Millionen Menschen. Schwere Fälle von COVID-19 können in den meisten noch verbliebenen Krankenhäusern nicht behandelt werden.
Ein unbewohnbares Land
Flucht ist für viele Syrerinnen und Syrer der einzige Ausweg aus dieser schlimmen Lage. Die Zahl der syrischen Flüchtlinge bleibt seit 2017 unverändert auf einem Höchststand. Rund 6,7 Millionen Menschen sind innerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht und viele von ihnen mussten im Laufe der vergangenen Jahre bereits mehrfach fliehen.
Sie leben in ständiger Bedrohung und finden in dem vom Krieg zerstörten Land keine sichere Unterkunft, keine Arbeit, kein Zuhause.
Ein Audio-Statement von Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin von Aktion Deutschland Hilft:
10 Jahre Krieg in Syrien: Weitere Informationen finden Sie im Factsheet.
+++ Spendenaufruf +++
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Stichwort: Flüchtlinge Syrien / Nahost
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