von Aktion Deutschland Hilft
Syrien ist eines der am stärksten durch Minen und Blindgänger kontaminierten Länder der Welt. Seit Kriegsbeginn 2011 sind schätzungsweise eine Million Sprengkörper eingesetzt worden, vor allem in bewohnten Gebieten. Bis zu 300.000 davon sind nicht explodiert – und bedrohen täglich das Leben der Menschen.

Handicap International, eine Organisation im Bündnis Aktion Deutschland Hilft, führt vor Ort Minenräumungen durch. Danila Zizi, Landesleiterin bei Handicap International Syrien, beantwortet die wichtigsten Fragen zu dieser tödlichen Gefahr:
Aktion Deutschland Hilft: Menschen in Syrien müssen jederzeit damit rechnen, auf eine Mine zu treten. Wie beeinflusst das ihren Alltag?
Danila Zizi: Nicht explodierte Sprengkörper sind eine komplexe Bedrohung für die Bevölkerung: Beispielsweise suchten vor einer Woche drei Kinder im Wald nach Trüffeln – zwei starben, eines wurde verletzt. Diese Sprengkörper gefährden Bauern, die auf den Feldern arbeiten.
Sie erschweren auch die Räumung von Kriegstrümmern in den Städten, denn man weiß nie genau, was unter den Trümmern liegt und möglicherweise explodiert. Hinzu kommen gefährliche Sprengfallen in Häusern. Es wird Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte dauern, das alles aufzuräumen, sagen meine spezialisierten Kollegen.
Was richten Verletzungen durch Minen und Blindgänger im Körper an?
Minen sind darauf angelegt, dem Menschen besonders grausame Verletzungen zuzufügen: Verstümmelungen, der Verlust von Gliedmaßen, Organrisse, schwere Verbrennungen, Knochenbrüche, Perforationen durch Metallteile, Eindringen von Minenteilen bis tief in den Körper.
Diese Verletzungen bringen zudem ein hohes Infektionsrisiko mit sich. Auch psychische Traumata begleiten die Überlebenden oft jahrelang.
Wie geht Handicap International gegen Minen und Blindgänger in Syrien vor?
Erstens führt ein 35-köpfiges Team Minenräumungen durch. Dazu prüfen wir zunächst, wo es kontaminierte Stellen gibt. In Syrien haben wir seit 2024 insgesamt 454 Stellen mit Sprengkörpern und zwölf größere Minenfelder geortet. Allein in Rakka haben wir 2025 bereits an 66 Stellen Blindgänger gefunden und geräumt. Trotz guter Ausbildung sind diese Einsätze hochgefährlich. Ein medizinisches Team fährt den Einsatzkräften in zwei Ambulanzen immer hinterher.
Zweitens versorgen wir Verletzte, die Amputationen erlitten haben, passen Prothesen an, begleiten die Patient:innen mit Physiotherapien und bieten ihnen auch psychologische Hilfe an. Eine weitere Säule unserer Arbeit: Wir klären Kinder und Erwachsene über die Gefahren auf und gehen dazu auch in Schulen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die Nothilfe in Syrien:
Stichwort: Nothilfe Syrien
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