von Malteser International
Die Lage der Menschen in der Region Idlib und West Aleppo, den letzten von Oppositionskräften und radikalen Islamisten kontrollierten Gebieten im Nordwesten Syriens, ist aussichtslos. Das zwischen der Türkei und Russland ausgehandelte Waffenstillstandsabkommen für die Region existiert nur auf dem Papier. Die syrische Regierung führt seit November 2019 eine Offensive durch, die zur Vertreibung von mehr als 500.000 Menschen geführt hat.
Kämpfe in Idlib: Menschen haben keinerlei Rückzugsmöglichkeit
"Die Zivilisten, die vor den Kämpfen und Luftbombardements im Süden fliehen, haben keinerlei Rückzugsmöglichkeit, denn die Grenze zur Türkei ist hermetisch geschlossen. Die Menschen fliehen vor den akuten Kämpfen und aus Angst vor Vergeltung der syrischen Regierung. Für diese sind auch Zivilisten, Frauen und Kinder Terroristen", sagt Janine Lietmeyer, Leiterin des Regionalbereichs Nahost bei Malteser International.
Malteser International, Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft, betreibt gemeinsam mit zwei syrischen Partnerorganisationen ein Netzwerk von Krankenhäusern und Basisgesundheitsstationen in Idlib, West- und Nord-Aleppo. "Innerhalb der letzten zwei Wochen mussten zwei unserer Krankenhäuser und zwei Gesundheitsstationen evakuiert werden, die in unmittelbarer Nähe der Frontlinien lagen. Das medizinische Personal leistet Unfassbares im Versuch, die Versorgung der Menschen aufrecht zu erhalten. Dazu gehört nicht nur Notfallchirurgie, sondern lebensrettende Gesundheitsdienste wie Dialyse und therapeutische Nahrung für unterernährte Kinder."
Kinder, kranke und alte Menschen leiden besonders
Es gibt kaum noch eine Steigerung in der Beschreibung des menschlichen Leids. Auch wenn die Bilder von fliehenden Menschen und Kindern, die bei Wintertemperaturen im Freien schlafen müssen, uns seit Beginn des Krieges in Syrien begleiten, ruft Malteser International dazu auf, unmittelbar humanitär und politisch zu handeln.
"Was die Lage akut verschärft ist die Konzentration so vieler Vertriebener auf engem Raum. Wir gehen davon aus, dass sich die ohnehin extrem schlechte Versorgungslage zuerst negativ auf Kinder, chronisch Kranke und alte Menschen auswirken wird. Ganz klar gesprochen: Diese Menschen werden erfrieren und verhungern, wenn die Konfliktparteien und die Weltgemeinschaft dem nicht Einhalt gebieten. Jede weitere militärische Eskalation, wird zu mehr Leid und mehr Opfern führen."
+++ Spendenaufruf +++
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