Aktion Deutschland Hilft fordert mehr Bildungsmöglichkeiten für syrische Kinder
„Viele syrische Kinder müssen arbeiten oder noch in jungen Jahren heiraten, um ihre Familien finanziell zu entlasten. Dadurch fehlt ihnen jeglicher Zugang zur Bildung“, warnt Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand von „Aktion Deutschland Hilft“. „Wir müssen dem entgegen steuern, sonst wird eine verlorene Generation heranwachsen.
Krieg geht ins siebte Jahr
Seit sechs Jahren dauert der Krieg in Syrien an. Vor allem Kinder leiden unter Gewalt und Zerstörung. So haben viele von ihnen seit ihrer Geburt noch keinen Frieden und Sicherheit erfahren. Häufig fehlt ihnen ein stabiler Alltag. 1,75 Millionen syrische Kinder können die Schule nicht besuchen.
Ein Drittel aller syrischen Schulgebäude sind zerstört, beschädigt oder dienen als Notunterkünfte. Zudem fehlt es an Lehrern oder Unterrichtsmaterialien. Auch für die Zukunft des Landes hat das gravierende Folgen. „Damit Syrien wieder eine Perspektive erhält, benötigt es eine starke und eigenständige Nachwuchsgeneration“, betont Roßbach.
Bündnisorganisationen seit Jahren in Syrien aktiv
Für syrische Kinder und Eltern hat Bildung einen sehr hohen Stellenwert. Bevor der Bürgerkrieg ausbrach, lag die Einschulungsrate in Syrien bei 97 Prozent. Die Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ sind seit Jahren in Syrien aktiv, auch um den Kindern den Schulbesuch wieder zu ermöglichen. So unterstützt arche noVa im Norden Syriens etwa 8.000 Schüler in neun Schulen. Die Organisation setzte die Gebäude instand, sorgt für Gehälter der Lehrenden und verteilt Schulmaterial und Essen.
Hilfe muss ausgeweitet werden
In den Nachbarländern ist die Situation ähnlich alarmierend. Dort kann rund die Hälfte aller syrischen Flüchtlingskinder nicht zur Schule gehen. So war es auch bei Iman. Sie floh vor drei Jahren mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach Jordanien. Um die Miete ihrer Unterkunft bezahlen zu können, ging Iman arbeiten und kam oft erst spätabends nach Hause. Durch ein Bildungsprojekt der Bündnisorganisation CARE kann sie nun wieder die Schule besuchen. „Vielleicht wird sich mein Traum, Lehrerin zu werden, nun doch erfüllen“, sagt Iman.
In Beirut bietet unter anderem die Hilfsorganisation ADRA 160 syrischen Flüchtlingskindern Schulunterricht in den Fächern Mathe, Naturwissenschaften, Englisch und Arabisch an. Außerdem können sie psychosoziale Betreuung in Anspruch nehmen.
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