Rekordzustrom von syrischen Flüchtlingen im Januar / Zwei Jahre nach Beginn des Konflikts verschärft sich die Lage
Nachdem der Zustrom von syrischen Flüchtlingen nach Jordanien im Januar seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte, fordert die Hilfsorganisation CARE mehr Unterstützung für Flüchtlinge in städtischen Gebieten. „An manchen Tagen im Januar haben bis zu 4.000 Flüchtlinge die Grenze von Syrien nach Jordanien überquert“, berichtet Sandra Bulling, Mitarbeiterin im CARE-Nothilfeteam und aktuell in Amman. „Viele von ihnen bleiben in Camps, viele weitere fliehen jedoch in die armen Vororte von Amman, Mafraq oder anderen Städten, wo sie Verwandte oder Freunde haben. Oft verkaufen sie all ihre Besitztümer, um davon Miete und Dinge für ihren Haushalt zu kaufen. Ohne Einkommen und Hoffnung auf baldige Rückkehr leben sie nun mit Angst, Traumata und Zukunftssorgen.“
Auf einer Geberkonferenz in Kuwait-Stadt wurden letzte Woche mehr Gelder für die humanitäre Hilfe in Syrien und den Nachbarländern zugesichert. „Es ist wichtig, dass die Unterstützung nicht nur die Flüchtlinge in den Lagern erreicht“, mahnt Bulling. „Auch diejenigen Familien, die auf eigene Faust im städtischen Raum untergekommen sind, brauchen Hilfe, besonders Geld für Treibstoff und Heizmaterial. Aber auch psychosoziale Betreuung ist dringend von Nöten.“
Die steigende Zahl von Flüchtlingen belastet die jordanischen Gastgemeinden. „In einigen städtischen Gebieten beobachten wir einen Anstieg der Mietpreise. Viele jordanische Familien können diese nicht bezahlen und sich ihre Wohnung nicht mehr leisten“, berichtet Sandra Bulling. Es sei deshalb sehr wichtig, beide Seiten zusammenarbeiten zu lassen. Die Flüchtlinge sollten am Gemeindeleben teilhaben, um Konflikte zu vermeiden und die Isolation zu durchbrechen. „CARE hat bereits acht Jahre mit irakischen Flüchtlingen gearbeitet. Daher wissen wir, dass diese Form der Unterstützung besonders wichtig ist, auch wenn sie oft vergessen wird.“
CARE Jordanien konnte bereits 20.000 syrische Flüchtlinge unterstützen. Bargeld hilft, die Lebenskosten wie Miete, Nahrung und Winterkleidung zu decken. CARE hat über 2.200 Heizungen verteilt, damit die Menschen sich im kalten Winter warm halten können. Am Ende des letzten Jahres hat CARE ein Zentrum für Flüchtlinge in Amman im Norden Jordaniens eröffnet. Dort erhalten die Menschen Informationen, wie und wo sie Gesundheitsversorgung und soziale Hilfe erhalten können. In dem Zentrum helfen Freiwillige, die selbst Flüchtlinge sind, bei der Organisation der Hilfe. Gleichzeitig unterstützen CARE und lokale Partner die jordanischen Gastgebergemeinden mit Nahrung, Decken, Bettlaken und Winterkleidung.
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