von Malteser International
Am vergangenen Mittwoch ist das von Malteser International unterstützte und von Hand in Hand betriebene Kafr Nobl Krankenhaus in Idlib innerhalb von fünf Minuten von drei Luftangriffen getroffen worden.
Zivilbevölkerung und Helfer unter ständiger Bedrohung
Janine Lietmeyer, Leiterin der Nahostabteilung von Malteser International, sagt: "Wir sind entsetzt über diesen schrecklichen Angriff. Die mehrfachen Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und andere zivile Einrichtungen untergraben das Waffenstillstandsabkommen in Idlib weiter. Es ist inakzeptabel, dass die Zivilbevölkerung und die humanitären Helfer unter ständiger Bedrohung leben und arbeiten müssen."
Zwar gab es keine Tote und Verletzte unter den Patienten und dem medizinischen Personal, aber die medizinischen Aktivitäten im Krankenhaus mussten aufgrund der Schäden eingestellt werden. Ein Teil des medizinischen Teams wurde evakuiert.
Krankenhaus in Idlib bereits vier Mal in diesem Jahr getroffen
Im Rahmen der aktuellen Offensive in Idlib sind auch andere zivile Einrichtungen erneut Ziel von Angriffen in der Region. Allein seit Dienstag sind fünf medizinische Einrichtungen bombardiert worden, darunter eine Kinder- und Geburtsklinik. Die Bombardierung am Mittwoch markiert den vierten Angriff auf das Kafr Nobol Hospital in diesem Jahr, obwohl das Krankenhaus Teil der von den Vereinten Nationen mit allen Kriegsparteien ausgehandelten Schutzvereinbarung ist.
Die jüngsten Anschläge in Idlib verschlimmern die ohnehin schon katastrophale humanitäre Situation, bei der Hunderttausende getötet und vertrieben wurden.
"Das Krankenhaus ist eine der letzten verbleibenden operativen chirurgischen Einrichtungen im Südwesten Idlibs und leistet lebensrettende Hilfe für Kranke und Verletzte", sagt Lietmeyer. "Das Hand in Hand-Team arbeitet daran, das Krankenhaus so schnell wie möglich wieder in Betrieb zu nehmen. Den Menschen in der Region fehlt die medizinische Versorgung, die jedoch dringend benötigt wird. Wir fordern alle Konfliktparteien auf, das Humanitäre Völkerrecht zu respektieren und medizinische Einrichtungen, Personal und Zivilpersonen zu schützen."
Als Auslöser des syrischen Bürgerkrieges gilt der Arabische Frühling im Jahr 2011. Millionen Menschen im Nahen Osten und in Nordafrika lehnten sich gegen Unterdrückung, soziale Ungerechtigkeit und Menschenrechtsverletzungen auf und demonstrierten für demokratische Strukturen.
Auch in Syrien gingen Menschen auf die Straße, um sich für Reformen, bessere Lebensbedingungen, mehr Freiheit und Mitsprache einzusetzen. Die Situation eskalierte im März 2011, als Jugendliche in der Stadt Dara den Spruch "Das Volk will den Sturz des Regimes" an Wände schrieben. Sie wurden von syrischen Sicherheitskräften verhaftet.
In Demonstrationen wurden die Freilassung der Gefangenen sowie Reformen gefordert. Die Proteste weiteten sich aus, die Fronten verhärteten sich. Über die Jahre entwickelte sich ein bewaffneter Konflikt, an dem terroristische Gruppen, Rebellengruppen, die syrische Regierung sowie internationale Akteure beteiligt sind.
Die Beantwortung dieser Frage ist schwierig. Längst ist der Krieg in Syrien nicht mehr nur ein Konflikt zwischen der Regierung und einer Rebellen-Gruppe. Zahlreiche Akteure – auch aus dem Ausland und mit unterschiedlichsten Interessen – sind involviert. Die Situation ist komplex, unübersichtlich und für die Zivilbevölkerung seit Jahren eine humanitäre Katastrophe.
Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge haben mehr als 500.000 Menschen in dem Krieg ihr Leben verloren. Unzählige Kinder, Frauen und Männer wurden verletzt oder verstümmelt.
Die Hilfsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft stehen den Menschen aus Syrien seit vielen Jahren zur Seite. Wie die Nothilfe unseres Bündnisses in Syrien und den Zufluchtsländern aussieht, erfahren Sie hier!
Seit März 2011 herrscht ein brutaler Krieg in Syrien. An vielen Orten sind Häuser, Schulen, Krankenhäuser, Wasser- und Stromversorgung und ein Großteil der Infrastruktur beschädigt oder zerstört. Die Wirtschaft des Landes ist am Boden. Ein Großteil der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.
Syrien ist kein sicherer Ort mehr. Die Menschen führen ein Leben zwischen den Fronten, das bestimmt ist von Angst, Ungewissheit und Entbehrung. Flucht ist oft die einzige Alternative.
Millionen Menschen in Syrien sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Viele leben unter schwierigen Lebensbedingungen als Binnenvertriebene im eigenen Land. Hunderttausende Kinder, Frauen und Männer leben als Geflüchtete in Nachbarländern wie Türkei, Libanon und Irak sowie in europäischen Ländern wie Deutschland.
Syrien: Malteser International unterstützt die Menschen seit 2012
Der Konflikt in Syrien, der im Frühjahr 2011 begann, hat sich zu einem der brutalsten Kriege der vergangenen Jahrzehnte entwickelt. Seit 2012 arbeitet Malteser International mit Partnerorganisationen wie Hand in Hand zusammen, um den Menschen medizinische Versorgung zukommen zu lassen und um auf akute humanitäre Notlagen zu reagieren.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die Nothilfe in Syrien:
Stichwort: Nothilfe Syrien
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