von Aktion Deutschland Hilft
Syrien ist schon seit Jahrzehnten von Krieg und Konflikten geprägt. Der Machtwechsel im Dezember 2024 gibt Anlass zur Hoffnung, dennoch bleibt die Zukunft des Landes ungewiss und die humanitäre Lage instabil. Über 16 Millionen Menschen in Syrien sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
8 Fakten, die Sie über Syrien wissen sollten
- Syrien war einst ein beliebtes Urlaubsziel
- Auch der Klimawandel macht Syrien zu schaffen
- Der Weg zu demokratischen Wahlen ist noch lang
- Trotz weiblicher Regierungsbeteiligung bleibt die Zukunft der Frauenrechte ungewiss
- Auch nach dem Regierungswechsel gehen die Kämpfe weiter
- Versteckte Minen und Sprengkörper im Boden erschweren den Alltag
- Nur ein Drittel der öffentlichen Gesundheitszentren sind voll funktionsfähig
- Internationale Sanktionen spielen eine große Rolle im Konflikt
1. Syrien war einst ein beliebtes Urlaubsziel

Vor dem Krieg galt Syrien als eines der schönsten Reiseziele des Nahen Ostens. So zogen Orte wie die antike Stadt Palmyra, die Umayyaden-Moschee in Aleppo und die Burg in Krak des Chavliers jährlich viele Besuchende an.
Davon ist inzwischen so gut wie nichts mehr übriggeblieben. All diese Attraktionen fielen den Kämpfen zum Opfer und wurden verwüstet. Unabhängig davon, wie es nach dem Machtwechsel weiter geht, wird das kulturelle Erbe Syriens wohl nie wieder das sein, was es einmal war.
2. Auch der Klimawandel macht Syrien zu schaffen

Nicht nur Konflikte prägen das Land. Auch von der Klimakatastrophe ist das Land stark betroffen. Das wird insbesondere mit Blick auf die Entwicklung der syrischen Nahrungsmittelproduktion deutlich. Neben der Zerstörung der Infrastruktur, hat die syrische Landwirtschaft mit Dürren und steigenden Temperaturen zu kämpfen.
Initiativen wie nachhaltige Anbaumethoden und wassersparende Technologien können dazu beitragen, Syriens Landwirtschaft zu stärken. Unsere Bündnisorganisationen setzen auf solche Lösungen, um den Menschen vor Ort eine langfristige Perspektive zu bieten.
3. Der Weg zu demokratischen Wahlen ist noch lang
Seit dem Machtwechsel im Dezember 2024 hofft die Zivilbevölkerung in Syrien auf Frieden und Stabilität. Die Übergangsregierung verspricht neben dem Wiederaufbau des Landes ein demokratisches System mit freien und fairen Wahlen.
Doch kurz nach dem Antritt der neuen Regierung sieht es so aus, als wäre der Weg dorthin noch lang: Laut dem Interims-Staatschef Ahmed al-Scharaa wird eine Präsidentschaftswahl in vier bis fünf Jahren stattfinden. Zuerst will er eine stabile Wirtschaft sicherstellen und dafür sorgen, dass mehr Menschen in ihre Heimat zurückkommen.
4. Trotz weiblicher Regierungsbeteiligung ist die Zukunft der Frauen ungewiss

Jahrzehntelang mussten Frauen Unterdrückung erdulden und immer wieder für ihre Rechte kämpfen. Der Machtwechsel weckt neue Hoffnung, doch die Zukunft der Frauen in Syrien bleibt ungewiss.
Denn die Übergangsregierung sendet widersprüchliche Signale: Einerseits wurden Frauen in Spitzenpositionen berufen, und Regierungsvertreter betonen ihre Unterstützung für Frauenrechte. Andererseits bleibt die Skepsis unter der Zivilbevölkerung und Aktivist:innen bestehen. Sie bezweifeln, dass den Worten auch Taten folgen – nicht zuletzt wegen umstrittener Äußerungen aus den Reihen der neuen Regierung.
5. Auch nach dem Regierungswechsel gehen die Kämpfe weiter
Die Ereignisse im Dezember 2024 bedeuteten für viele Menschen Hoffnung auf das Ende der gewaltvollen Auseinandersetzungen. Anhänger des gestürzten Präsidenten liefern sich Gefechte mit den Kräften der neuen Übergangsregierung, vor allem an der Mittelmeerküste.
In mehreren Städten protestierten Tausende gegen die Angriffe von Assad-Anhängern und forderten eine konsequente Verfolgung der Verantwortlichen. Das Fortbestehen der Ausschreitungen zeigt, wie fragil die Lage in Syrien ist.
6. Versteckte Minen und Sprengkörper im Boden erschweren den Alltag
Auch in Syrien werden Minen und Streubomben eingesetzt, die den Alltag vieler zur tödlichen Gefahr machen. 2023 wurde dort die zweithöchste Zahl von Menschen, die durch Minen oder explosive Kriegsreste verletzt wurden, gemeldet
Danila Zizi, Landesleiterin Handicap International (HI) Syrien, berichtet über die Maßnahmen vor Ort: "In Syrien gibt es so viele wichtige Aufgaben gleichzeitig, dass die Minen-Räumung bisher vernachlässigt wird. Wir hoffen, dass die politischen Veränderungen uns Zugang zu weiteren Teilen des Landes verschaffen werden."
7. Nur ein Drittel der Gesundheitszentren sind voll funktionsfähig

Die medizinische Versorgung in Syrien hat unter dem Konflikt stark gelitten. Im Februar 2025 waren nur 33 Prozent der öffentlichen Gesundheitszentren voll funktionsfähig, andere wurden nur eingeschränkt oder gar nicht betrieben. Auch ein großer Teil der syrischen Krankenhäuser ist nicht oder nur teilweise einsatzbereit.
Auch die mentale Gesundheit leidet unter den Folgen von Krieg und Vertreibung. Dr. Inez Kipfer-Didavi, Geschäftsführerin von Handicap International (HI) Deutschland, sagt: "Wir sind vor Ort und helfen den traumatisierten Menschen, stellen soziale Bindungen wieder her und stärken so die Gemeinschaft – die Förderung der psychischen Gesundheit ist ein wichtiger Beitrag zum Frieden."
8. Internationale Sanktionen spielen eine große Rolle im Konflikt
Von der EU über die USA bis hin zur Arabischen Liga haben im Jahr 2011 Länder auf der ganzen Welt Sanktionen gegen Syrien verhängt. Dazu gehören Export-Verbote oder das Einfrieren von Konten.
Spätestens mit dem Wechsel der Regierung debattieren verschiedene internationale Akteur:innen über eine vorsichtige Lockerung der Sanktionen, um das Land beim Wiederaufbau zu unterstützen. Das wird von einigen Hilfsorganisationen befürwortet, damit zum Beispiel syrische Geflüchtete ihre Familien finanziell besser unterstützen können.
Nothilfe Syrien: Unser Bündnis ist vor Ort
Gemeinsam mit unseren Bündnisorganisationen leisten wir seit vielen Jahren humanitäre Hilfe in Syrien und werden auch weiterhin an der Seite der Bevölkerung stehen. Zu den Maßnahmen vor Ort zählen die Verteilung von Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln. Eine große Zahl der Notleidenden mussten ihren Wohnort verlassen: Deswegen schaffen wir Unterkünfte und bieten psychologische Unterstützung für Menschen an, die von Krieg und Flucht traumatisiert sind.
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Reportage: Syrien – Albtraum ohne Ende
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Syrien: Reha in der Nothilfe
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