von Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care
Seit 2012 unterstützt die Bündnisorganisation Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care Flüchtlingsfamilien aus Syrien, die in das Nachbarland Libanon geflohen sind. Die Menschen erhalten etwa Nahrungsmittelpakete und Winterkleidung. Außerdem organisieren Mitarbeiter Feste für Familien, Freizeitaktivitäten mit und für Frauen und unterstützen Kinder beim Einstieg in das libanesische Schulsystem.
Birgit Kuhley ist als Projektreferentin für das Kinderhilfswerk tätig. Nun hat sie sich ein Bild von der Flüchtlingshilfe im Libanon gemacht und berichtet von ihren Eindrücken in Beirut.
Jede Nische wird zum Unterschlupf für geflüchtete Menschen
Beirut ist eine internationale, dynamische Stadt mit ungezwungener Atmosphäre. Doch eine Unzufriedenheit bei der Bevölkerung macht sich breit, die sich in uniformierten Soldaten, lautem Protest und gewalttätigen Demonstrationen äußert. Mangelnder Wohnraum, steigende Mieten, überfüllte Straßen, fehlende Schulplätze, Engpässe bei der Strom- und Wasserversorgung und Arbeitslosigkeit.
Viele kleine Wege führen mich durch ein Labyrinth aus Zeltplanen und Wellblechen. Nahezu jede Ecke und Nische scheint als Unterschlupf für geflüchtete Menschen genutzt zu werden. Rund 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge hat der Libanon aufgenommen – bei einer Einwohnerzahl von 4,5 Millionen.
Die Unterkunft von Fadila* und Malek* kann kein Zuhause sein. Ein Zimmer – 12 qm –, immerhin gemauert. Auf dem kalten Boden liegen Polster als Bett für die Eltern und ihre vier Kinder. Ich kann die Feuchtigkeit riechen. Malek erzählt, dass der Regen durch die offene Fensterluke der Tür in den Raum läuft und er zum Schutz ein kleines Vordach angebracht hat.
Das Leben syrischer Familien im Libanon
Die 50 US-Dollar, die der Vermieter daraufhin zusätzlich ohne einen triftigen Grund verlangt hat, kann er jedoch nicht bezahlen und war daher gezwungen, das Dach wieder abzubauen. Nun bleiben Fadila und Marek in regnerischen Nächten wach und halten ein Blech vor die Tür – so können ihre Kinder wenigstens im Trockenen schlafen. Die Herzlichkeit, die ich bei meinem Besuch spüre, wird überschattet von dieser schrecklichen Armut.
In Syrien hatte Malek einen eigenen Handwerksbetrieb. Doch mit seiner Familie musste er vor Tod, Flucht und Zerstörung, vor einem unfassbaren Krieg, fliehen. Im Libanon ist aus Malek ein einfacher Hilfsarbeiter geworden, der auch hier natürlich den sehnlichen Wunsch hat, seine Kinder ausreichend ernähren zu können. Er arbeitet gut mit Holz, kann Wände tapezieren, streichen und macht Renovierungsarbeiten. Als ihm ein Auftraggeber nach erledigter Arbeit nur ein Drittel des verabredeten Lohns in die Hände drückt, akzeptiert er es ohne Protest. "Ich muss arbeiten und nehmen, was kommt, damit meine vier Kinder etwas zu essen haben."
Menschen benötigen auch in Zukunft Unterstützung
Es sind gemischte Gefühle, die mich immer wieder überkommen – doch eins steht fest und bleibt: mein Wunsch, diesen Menschen auch in Zukunft zu helfen und ihnen Hoffnung auf ein besseres Leben zu schenken.
Das Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care ist Teil von Aktion Deutschland Hilft. Das Bündnis steht den Menschen in Syrien und den Nachbarländern seit vielen Jahren zur Seite. Helfen Sie uns zu helfen – jetzt mit Ihrer Spende!
* Die Namen wurden geändert, um die Identität der Betroffenen zu schützen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
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Stichwort: Flüchtlinge Syrien / Nahost
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