von action medeor
Die aktuelle politische Situation in Syrien bedeutet auch für humanitäre Hilfsorganisationen wie action medeor eine neue Lage. "Die Infrastruktur des Landes ist durch den jahrelangen und zermürbenden Bürgerkrieg in vielen Teilen des Landes zerstört oder unzureichend", schildert Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von action medeor. "Die kommenden Bedarfe werden enorm sein und bedeuten eine große Herausforderung für die ohnehin angespannte Versorgungsituation. Unmittelbare humanitäre Hilfe kann dabei auch einen wichtigen Beitrag zu einer demokratischen und friedlichen Neuordnung Syriens leisten", so Peruvemba.
Krankenhäuser funktionieren nur eingeschränkt
Zusammen mit lokalen Partnerorganisationen beteiligt sich action medeor an der medizinischen Versorgung der Menschen in Syrien. "Unsere Partner haben medizinische Notfallteams eingerichtet, die die Aufrechterhaltung lebensrettender Gesundheitsdienste unterstützen", berichtet Peruvemba. Das sei in der aktuellen Lage allerdings eine schwierige Aufgabe. "Die größeren Krankenhäuser des Landes funktionieren nur eingeschränkt, viele kleinere Gesundheitszentren sind gar nicht mehr in Betrieb", so Peruvemba. Es fehle derzeit unter anderem an Personal und an Treibstoff für Notfalltransporte.
"Es besteht zudem hoher Bedarf an der Verstärkung von Transfusionsdiensten und Blutbanken, an Traumabehandlungen, an Versorgung mit Anästhetika und medizinischen Verbrauchsmaterialien für Dialysen", zählt Peruvemba nur einige der aktuellen Handlungsfelder auf.
Medizinische Hilfsgüter für Syrien
Zusammen mit seinen lokalen Partnern hat action medeor daher gleichzeitig begonnen, dringend benötigte medizinische Hilfsgüter zu beschaffen. "Die Liste der benötigten Dinge reicht von Krankenwagen über medizinische Verbrauchsmaterialien bis hin zu Medikamenten", erläutert Peruvemba. Geprüft würden nun die Beschaffung vor Ort, während Hilfslieferungen aus Deutschland bereits angelaufen sind.
Bereits in den letzten Tagen hat die Notapotheke der Welt, wie action medeor auch genannt wird, im Medikamentenlager in Tönisvorst eine Hilfslieferung für Syrien zusammengestellt, die nun versandfertig ist. Gleichzeitig prüft man, welche Hilfsgüter sich lokal beschaffen lassen. Um die Medikamentenversorgung im Nordwesten Syriens zu verbessern, hat action medeor außerdem den Bau eines Medikamentenlagers begonnen, das in den nächsten Monaten fertiggestellt werden soll.
"Vergleichbar mit dem Mauerfall in Deutschland"
"Für die Syrer sind die letzten Tage historisch, vergleichbar mit dem Mauerfall in Deutschland", sagt Sid Peruvemba. "Wir möchten unser Möglichstes dazu beitragen, das Land und die Menschen in eine gute Zukunft zu begleiten."
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