von Aktion Deutschland Hilft
Rund 300.000 Menschen sind durch die verheerende Explosion am Beiruter Hafen obdachlos geworden und mussten ihre Wohnungen verlassen. Helfer von 17 Organisationen im Bündnis Aktion Deutschland Hilft sind acht Tage nach der Katastrophe weiterhin auch mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Sie ermitteln in betroffenen Stadtteilen den Reparaturbedarf, um gezielt und bedarfsgerecht mit Geldleistungen und Reparaturmaßnahmen die Menschen zu unterstützen.
Beirut: Menschen harren in beschädigten Wohnungen aus
"Betroffene, die nicht gezwungen waren, ihr Zuhause zu verlassen, sind zum Teil sogar in ihren beschädigten Wohnungen geblieben. Sie haben Angst, diese zu verlieren oder befürchten Plünderungen", so Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin von Aktion Deutschland Hilft.
"Zerbrochene Fenster haben sie notdürftig mit Plastikplanen repariert – für größere Reparaturmaßnahmen fehlt vielen jedoch das Geld." Gerade in den ärmeren Vierteln benötigen die Menschen Unterstützung. Etwa 50.000 Familien sind dort auf Nothilfe angewiesen.
Schutz vor COVID-19 inmitten der Katastrophe
Hans Bederski, Landesdirektor World Vision im Libanon, erläutert die Hilfsmaßnahmen der Organisation: "Unsere Mitarbeiter leisten im Augenblick Soforthilfe in Form von Lebensmittelpaketen, Hygiene-Artikeln und COVID-19-Schutz-Sets. Dies ist notwendig, damit die Betroffenen der Explosion Lebensmittel haben, während sie die Trümmer in ihren Häusern aufräumen und in der Katastrophensituation vor der Übertragung des Virus geschützt bleiben.
Gleichzeitig plant World Vision, Menschen finanzielle Hilfe anzubieten, deren Häuser beschädigt wurden und die arbeitslos sind oder ihre Einkommensmöglichkeiten verloren haben. Diese Hilfe wird die Reparaturen an den Häusern beschleunigen."
"Die Familien brauchen mehr als ein Dach über dem Kopf"
Auch die Helfer der Bündnisorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe führen Notreparaturen an noch bewohnbaren Räumen durch und stellen betroffenen Menschen Reparaturmaterial zur Verfügung. Gemeinsam mit lokalen Experten analysieren sie derzeit das Ausmaß der Schäden und ermitteln mit Hilfe von systematischen Befragungen die konkreten Bedarfe der Menschen, um Hilfsmaßnahmen anzupassen und langfristig auszuweiten.
"Wir müssen jetzt schnell handeln, bevor sich die humanitäre Krise weiter verschärft, und dürfen dabei langfristige Perspektiven wie Arbeit und Einkommen nicht aus dem Blick verlieren. Man kann nicht fortfahren mit dem normalen Leben, ohne dass der intimste Bereich einer Familie, ihr Wohnraum und Schutzraum wiederhergestellt ist. Die Familien brauchen mehr als ein Dach über dem Kopf und die Hilfe muss direkt bei den Menschen ankommen", sagt Kayu Orellana, Programmkoordinator Nahost von Help – Hilfe zur Selbsthilfe und derzeitiger Einsatzleiter in Beirut.
Kirchen und Schulen werden zu Notunterkünften
Platz für Notunterkünfte ist in der dicht besiedelten libanesischen Hauptstadt rar. Betroffene, die nicht in ihren Wohnungen bleiben oder bei Freunden oder Familie unterkommen können, werden von den Hilfsorganisationen in Schulen, Kirchen oder Gemeindezentren, Sammelunterkünften und Notzelten untergebracht und versorgt.
Katja Laudemann, Leiterin der Auslandsabteilung bei arche noVa, berichtet: "Seit Tagen arbeitet unser Team im Libanon daran, die größte Not zu lindern. Durch die gewaltigen Explosionen haben Hunderttausende ihr Zuhause verloren. Vielen bleibt nur die Notunterkunft in einem Zelt. Ganz konkret unterstützen wir jetzt das Libanesische Rote Kreuz bei der Errichtung von Toiletten und mobilen Duschen in den Notunterkünften. Außerdem verteilen wir Desinfektionsmittel zum Schutz vor Corona."
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