von den Johannitern
Die enorme Explosion im Hafen von Beirut vor einem Jahr und die Coronapandemie haben die schwierige soziale und wirtschaftliche Lage des Landes sichtbar gemacht. Mehr als 50 Prozent der libanesischen Bevölkerung lebt mittlerweile unterhalb der Armutsgrenze, viele davon sogar in extremer Armut. Und weiterhin verliert das libanesische Pfund täglich an Wert.
Wirtschaftskrise im Libanon: Inflation und Hungersnot
Aufgrund der Wirtschaftskrise haben viele ihre Arbeit verloren, und die Beschäftigten erhalten nicht regelmäßig ihre Gehälter. Grundlegende Dinge wie Lebensmittel, Treibstoff und medizinische Versorgung sind bei einer Inflation im dreistelligen Bereich kaum noch bezahlbar.
So kostete eine Kilo Reis im Mai noch 8000 Lira, jetzt kostet er fast das Doppelte: 17.000 Lira, umgerechnet rund 9,50 Euro. Die Folgen für die Menschen im Land sind enorm. "Viele Familien leiden bereits Hunger und sind mangelernährt. In ihrer Not werden die Kinder aus der Schule genommen, um zu arbeiten. Jüngere Mädchen werden verheiratet", berichtet Vijay Raghavan, Johanniter-Regionalbüroleiter für den Nahen Osten.
Johanniter liefern Nahrungsmittel für 2.000 Familien
Besonders verheerend ist die wirtschaftliche Situation für die syrischen und palästinensischen Flüchtlinge im Land. Deshalb unterstützen die Johanniter seit der Explosion kontinuierlich bis heute 600 Familien mit Bargeld, Nahrungsmitteln und Reparaturdienstleistungen.
Aufgrund der akuten Situation wird diese Hilfe nun auf weitere 2.000 Familien ausgeweitet. "Der Libanon braucht weiter Unterstützung, um einen totalen Zusammenbruch zu vermeiden", so Raghavan.
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