von Aktion Deutschland Hilft
Mit den schweren Erdbeben vom 6. Februar 2023 hat sich in der Türkei und Syrien eine verheerende Naturkatastrophe ereignet.
Infografik: Ausmaß der Erdbeben-Katastrophe 2023
Es gibt Zehntausende Tote und Verletzte. 23 Millionen Menschen sind betroffen und viele haben alles verloren.
Am Morgen des 6. Februars erschüttern zwei besonders schwere Erdbeben die Region. Sie erreichen die Werte 7,8 und 7,5 auf der Richterskala. Die Epizentren liegen nahe der Grenzlinie zwischen der Anatolischen und der Arabischen Platte. Diese Region ist sehr anfällig für Erdbeben.
12 Jahre Krieg: Dramatische Lage in Syrien
Besonders dramatisch ist die Lage für die Bevölkerung in Syrien. Seit Kriegsbeginn 2011 wurde ein großer Teil der Infrastruktur zerstört. Viele Häuser waren so marode, dass sie den Erschütterungen nicht standhielten.
Zudem ist das Land nach Jahren des Krieges von großer Armut gezeichnet. Millionen Menschen leben als Binnenvertriebene in Flüchtlingscamps.
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen, leistet den Menschen seit Tag 1 der Katastrophe humanitäre Hilfe. Teils sind sie seit vielen Jahren in der Region aktiv. Sie arbeiten Hand in Hand mit lokalen Partnerorganisationen oder haben eigene Mitarbeiter:innen vor Ort.
Die Helfer:innen verteilen Nahrungsmittel, Trinkwasser und Hygieneartikel. Sie leisten medizinische Hilfe für Verletzte und chronisch Kranke sowie psychosoziale Unterstützung. Und sie helfen bei den Aufräumarbeiten und schaffen Notunterkünfte. Möglich ist das dank Ihrer Spende!
Erdbeben Türkei und Syrien: Häufig gestellte Fragen & Antworten
Am 6. Februar 2023 sind die Türkei und Syrien von einem heftigen Erdbeben erschüttert worden. In den nächsten Tagen und Wochen folgten Hunderte Nachbeben. Es waren die schwersten Erschütterungen, die seit langer Zeit in der Region gemessen wurden. Zehntausende Menschen starben, Millionen sind bis heute von den Folgen der Katastrophe betroffen. Und für die Menschen in Syrien bedeutet das Erdbeben eine weitere Katastrophe inmitten des seit 2011 andauernden Krieges.
Zur Lage in der Türkei:
Die Regionen Hatay, Kahramanmaraş und Gaziantep sind am härtesten von den Folgen des Erdbebens getroffen worden. Städte und Dörfer wurden teilweise vollständig zerstört. An vielen Orten ist die Trinkwasserqualität unzureichend. Menschen leben häufig in Zelten und andere Notunterkünften. Es fehlt an Geld, um Häuser und Infrastruktur wiederaufzubauen.
Die anhaltende Inflation stellt die Bevölkerung sowie Hilfsorganisationen vor Herausforderungen. Zudem wird der Wiederaufbau durch einen Mangel an Baumaterialien und qualifiziertem Fachpersonal erschwert.
Zur Lage in Syrien:
Schon vor der Erdbeben-Katastrophe waren im Nordwesten Syriens mehr als 4 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. In dem Land herrscht seit 2011 Krieg, die Bevölkerung lebt seit Jahren in großer Unsicherheit.
In der Region, die vom Erdbeben besonders stark getroffen wurde, fehlt es vielen Familien am Nötigsten: Ohne Treibstoff, Strom und Heizmaterial verharren sie in einfachen Notunterkünften.
20 Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind nach der Katastrophe im Erdbebengebiet im Einsatz. Zum Teil sind sie seit vielen Jahren in der Region aktiv, mit lokalen Partnerorganisationen vernetzt oder verfügen über eigene lokale Büros und Mitarbeiter:innen.
In der humanitären Hilfe unterscheidet man verschiedene Phasen der Hilfe. Mittlerweile ist die akute Nothilfe in mittel- und langfristige Projekte übergegangen. Die Ziele: zerstörte Infrastruktur wiederaufbauen und das Leben der Bevölkerung langfristig verbessern.
- Unmittelbar nach der Katastrophe standen die Rettung von Menschenleben und die Versorgung der Überlebenden im Fokus der Hilfsorganisationen.
- In der folgenden Rehabilitations- und Übergangsphase haben sich viele – in erster Linie lokale – Helfer:innen um die weitere psychosoziale und medizinische Versorgung gekümmert. Sie verteilten Lebensmitteln, Trinkwasser und Hilfsgüter wie Decken und Kochgeschirr. Auch Notunterkünfte wie Zelte und Gemeinschaftsunterkünfte wurden zum Schutz der betroffenen Menschen organisiert.
- In der Wiederaufbauphase geht es darum, den Menschen wieder Zugang zu sozialer Infrastruktur und Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen. Dafür werden beispielsweise Schäden an Schulen und weiteren Institutionen repariert. Ziel der Hilfsorganisationen ist nun, die Menschen nachhaltig zu unterstützen und Zukunftsperspektiven zu schaffen.
20 Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft beteiligen sich am gemeinsamen Hilfseinsatz in der Türkei und in Syrien.
Vor Ort und/oder über Partner tätige Hilfsorganisationen sind: action medeor, ADRA, Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), AWO International, CARE, Habitat for Humanity, Help – Hilfe zur Selbsthilfe, Johanniter, Malteser International, World Vision, arche noVa, Bundesverband Rettungshunde (BRH), Handicap International (HI), LandsAid, Hammer Forum, HelpAge, Kinderhilfswerk Stiftung Global Care, Freunde der Erziehungskunst, TERRA TECH.
Viele Bündnisorganisationen sind seit Jahren in der Region aktiv, insbesondere aufgrund des seit 2011 Jahren andauernden Krieges in Syrien. Sie sind oft eng mit lokalen Partnerorganisationen vernetzt. Diese können den Bedarf vor Ort gut einschätzen, kennen die lokalen Gegebenheiten und wissen am besten, welche Hilfsgüter die Menschen benötigen.
Mit einer regelmäßigen Spende für unsere weltweite Nothilfe unterstützen Sie die Arbeit unserer Bündnisorganisationen immer genau da, wo Ihre Spende am dringendsten gebraucht wird. Jetzt Förderer werden!
Der Hilfsbedarf im Katastrophengebiet in der Türkei und in Syrien ist auch ein Jahr nach dem Erdbeben sehr groß. 20 Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft und ihre lokalen Partner setzen seit Tag 1 Hilfsmaßnahmen um.
Beispiele für die Hilfe der Bündnisorganisationen und lokaler Partner:
Gemeinsam mit lokalen Partnern hat action medeor im ersten Jahr nach der Katastrophe rund 70.000 warme Mahlzeiten, 4.000 Wolldecken und mehr als 10.000 Hygiene-Kit verteilt. Zudem haben mobile Gesundheitsteams mehr als 13.000 Menschen erreicht – auch in entlegenen Regionen.
ADRA sorgt dafür, dass Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Dafür haben Helfende in Syrien Wassertanks und Wassernetze repariert.
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hat in der Türkei Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung aufgestellt und in Syrien eine Zeltambulanz mit Medikamenten ausgestattet. Beide Projekte wurden an lokale Partner übergeben
Der Fokus von AWO International liegt mittlerweile auf dem Wiederaufbau von Wohnungen und Gemeinschaftseinrichtungen sowie psychosozialer Unterstützung für die Bevölkerung. Dabei achten die Mitarbeiter:innen auch darauf, Minderheiten wie Rom*nja zu erreichen.
Die Bündnisorganisation CARE verfügt in der Türkei über eigene Strukturen und Mitarbeiter:innen. Die Teams verteilen Bargeld und sorgen dafür, dass die Menschen Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Anlagen und einer angemessenen Gesundheitsversorgung erhalten.
Auch Help – Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt im Erdbebengebiet mit Gutscheinen und Bargeld. Mit Stipendien und Schulmaterial für Jugendliche schafft die Bündnisorganisation außerdem neue Zukunftsperspektiven für junge Menschen.
Die Johanniter haben in der Türkei und in Syrien Suppenküchen eingerichtet. Dort erhalten Familien täglich warme und energiereiche Mahlzeiten. In Afrin (Syrien) versorgen die Johanniter mehrere Krankenhäuser mit Benzin, die sie für Generatoren und Rettungswagen nutzen.
Auch Malteser International ist in Syrien aktiv und hat die Menschen dort unter anderem mit Zelten, versorgt. Außerdem unterstützt die Bündnisorganisation den Betrieb mehrerer Krankenhäuser mit Medikamenten und medizinischen Verbrauchsgütern.
World Vision ist mit zahlreichen Projekten aktiv, um Menschen Zugang zu medizinischer Hilfe zu ermöglichen. Dazu zählen der Betrieb von Kliniken, Physiotherapie und Maßnahmen gegen Mangelernährung.
arche noVa ist seit mehr als elf Jahren in Syrien aktiv. Dank enger Vernetzung mit lokalen Partnerorganisationen haben Tausende betroffene Menschen Hilfe erhalten: warme Mahlzeiten, Brotpakete, Trinkwasser, Hygieneartikeln und Decken.
Der Bundesverband Rettungshunde (BRH) reiste nach der Katastrophe mit zwei- und vierbeinigen Rettungskräften in die Türkei. Um die Bevölkerung nachhaltig zu unterstützen, hat der BRH eine türkische Rettungseinheit mit Schutzausrüstung und technischem Equipment ausgestattet.
Teams der Freunde der Erziehungskunst reisten in den Monaten nach dem Erdbeben in die betroffene Region. Dort begleiteten sie traumatisierte Kinder und Jugendliche.
Habitat for Humanity klärt Menschen in der Türkei darüber auf, was bei einer Rückkehr in beschädigte Wohnungen zu beachten ist und besichtigt Häuser, die saniert werden sollen.
Das Hammer Forum setzt sich dafür ein, Ärztinnen und Ärzte vor Ort langfristig mit medizinischem Equipment auszustatten und so eine Basisversorgung für die Bevölkerung herzustellen.
Mehr als 300 Helfer:innen von Handicap International (HI) arbeiten in syrischen Krankenhäusern und Rehabilitations-Zentren. Ihr Ziel: schwerstverletzten Menschen mit Physiotherapie, Prothesen und psychologischer Unterstützung zur Seite stehen.
HelpAge setzt sich gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen in der Türkei sowie Syrien dafür ein, dass auch ältere Frauen und Männer humanitäre Hilfe – etwa Bargeld – erhalten.
Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care kümmert sich neben der Verteilung von Hilfsgütern und Bargeld um psychosoziale Hilfe für die betroffene Bevölkerung.
LandsAid hat 20 Wassertranks installiert, die jeweils 1.000 Liter fassen und der Bevölkerung in der Türkei Trinkwasser zur Verfügung stellen. Auch in der Winterhilfe ist die Bündnisorganisation aktiv.
TERRA TECH setzt sich gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen dafür ein, dass auch Menschen in entlegenen Bergdörfern humanitäre Hilfe erhalten.
Weitere Details zur Hilfe der Bündnisorganisationen finden Sie hier zum Download.
Mit Ihrer Spende unterstützen Sie den Hilfseinsatz unserer Bündnisorganisationen. Danke an alle, die helfen!
Die Menschen und Einsatzkräfte vor Ort sind grundsätzlich die ersten, die nach einer Katastrophe Hilfe leisten. Sie kennen die Region und auch die Bedürfnisse der betroffenen Familien am besten.
Viele Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilf sind schon lange in der betroffenen Region aktiv. Sie arbeiten eng mit lokalen Partnerorganisationen zusammen und/oder haben Mitarbeiter:innen vor Ort.
Wie immer bei Hilfseinsätzen dieser Art sind Hilfsorganisationen auf Kooperationen mit der Regierung angewiesen. In erster Linie sind dafür die Vereinten Nationen (United Nations; UN) zuständig, die diverse Koordinationszentren eingerichtet haben. In sogenannten Clustern stimmen sich Hilfsorganisationen ab, um betroffene Menschen zielgerichtet zu unterstützen. In der Türkei ist die Katastrophenschutzbehörde AFAD dafür zuständig, die Hilfe zu koordinieren.
Im kleineren Rahmen stimmen sich die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft über die erforderlichen Hilfsmaßnahmen ab. Dazu stehen die Nothelfer:innen vor Ort sowie die Hilfsorganisationen in Deutschland im engen Austausch.
Der Hilfseinsatz ist für die Bündnisorganisationen und ihre lokalen Partner oft herausfordernd. Der Zugang für Helferinnern und Helfer nach Syrien beispielsweise ist immer wieder erschwert. Mehrere Bündnisorganisationen (unter anderem arche noVa, AWO International, Help – Hilfe zur Selbsthilfe und Malteser International) setzen ihre Maßnahmen daher weiterhin über ihre Partnerorganisationen um, mit denen sie seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten. Deren Mitarbeiter:innen übernehmen beispielsweise die Verteilung von Hilfsgütern.
Auch die anhaltende Inflation stellt Hilfsorganisationen in beiden Ländern vor Herausforderungen. Zudem wird der Wiederaufbau durch einen Mangel an Baumaterialien und qualifiziertem Fachpersonal erschwert.
Grundsätzlich passen alle der vor Ort tätigen Hilfsorganisationen ihre humanitäre Hilfe den lokalen Strukturen an. Das bedeutet zum Beispiel, dass Lebensmittel oder Haushaltsgegenstände, wenn möglich, direkt vor Ort beschafft werden. Oder, dass Helfende gemeinsam mit den Gemeinden die Bedarfe erheben.
Die Solidarität mit den betroffenen Menschen in der Türkei und Syrien ist großartig. Danke an alle Spenderinnen und Spender, die die Hilfe unseres Bündnisses ermöglichen. Danke an alle, die helfen!
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen in der Türkei und Syrien.
Stichwort: Erdbeben Türkei und Syrien
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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