von World Vision/Aktion Deutschland Hilft
Clynton Beukes ist der Programmleiter der Syrienhilfe von unserer Bündnisorganisation World Vision. Er selbst hat das Erdbeben, das am 6. Februar die Türkei und Syrien erschüttert hat, in Amman – der Hauptstadt von Jordanien, also viele Hundert Kilometer entfernt – selbst gespürt.
Helfer zur Lage im Katastrophengebiet
Hier berichtet er über die vergangenen Tage, wie es seinen Kolleg:innen in der Krisenregion geht und was für die Hilfsorganisation World Vision jetzt im Vordergrund steht.
"Diese Erdbebenkatastrophe hätte kaum schlimmer sein können. Es war katastrophal. Und 'katastrophal' erfasst noch nicht einmal alles, was der Türkei und Syrien passiert ist. Es bricht mir das Herz, dass Syrien nach 12 Jahren Krieg, in einer wirtschaftlichen Krise nun diesen Zusammenbruch erleben muss.
Nach dem Erdbeben haben wir versucht, unsere Mitarbeiter in der Katastrophenregion zu erreichen. Von manchen haben wir Erschütterndes gehört. Sie mussten sich entscheiden, welches ihrer Kinder sie festhalten, mit welchem sie die Treppe hinunterlaufen – und welches sie zurücklassen sollten. Ein großer Verlust ist für uns der Tod einer Lehrerin, die an einer unserer Schulen in Nordsyrien gearbeitet hat. Leider sind auch ihr Ehemann und ihre sechs Kinder verstorben.
Auch ein Büro von World Vision ist betroffen
Von der türkischen Stadt Gaziantep aus koordinieren viele Hilfsorganisationen ihre Projekte in Syrien, dort befinden sich viele Büros, die jetzt schwer beschädigt sind. Auch ein Büro von World Vision ist betroffen.
Bisher ist der Grenzübergang nach Syrien geöffnet, so dass humanitäre Organisationen Hilfsgüter in den Norden des Landes bringen können. Die Hauptverbindungsstraße zu diesem Grenzübergang ist jedoch beschädigt. Leider sind auch viele Gebiete in Syrien, in denen World Vision tätig ist, sehr stark vom Erdbeben betroffen.
Wie viele Menschen dort ums Lebens gekommen sind, wissen wir nicht. Die Zahlen, die uns bisher erreicht haben, erscheinen sehr niedrig. Die Möglichkeiten, Menschen zu suchen und zu retten, sind stark eingeschränkt.
An Brennstoffen besteht gerade ein sehr großer Bedarf. Wir haben bereits angefangen, Heizgeräte, Öl und Brennstoff zu liefern, damit es die Menschen in Notunterkünften warm genug haben. Die Menschen, die jetzt obdachlos geworden sind, schlafen, wo immer sie können. Im Freien, auf Stühlen und in Autos. Überall, nur nicht in einem einsturzgefährdeten Gebäude. Viele Häuser und Wohnungen sind weiterhin instabil.
Umfangreiche Hilfe für Menschen in Syrien und Türkei gestartet
Die Finanzierung stellt uns vor ein großes Problem. Die Nothilfe für Syrien war bisher stark unterfinanziert, viele Krankenhäuser, Gesundheitszentren und Schulen mussten schließen. Dieses Erdbeben hätte nicht zu einem schlechteren Zeitpunkt kommen können.
Doch die Hilfe, die uns jetzt erreicht, ist sehr umfangreich und wir tun, was wir können. Dank unserer vielen Partner sind wir in der Lage, Hilfsprojekte umzusetzen und auch die abgelegensten Orte zu erreichen."
World Vision ist eine der Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft, die den Menschen nach der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien jetzt humanitäre Hilfe leisten. Helfen Sie uns, zu helfen, jetzt mit Ihrer Spende!
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen in der Türkei und Syrien.
Stichwort: Erdbeben Türkei und Syrien
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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