vom ASB/Aktion Deutschland Hilft
Am 6. Februar um 4.20 Uhr erschütterten zwei schwere Beben der Stärke 7,8 und 6,7 den Südosten der Türkei und den Norden Syriens. Weitere kleinere Nachbeben folgten, bis um 12 Uhr erneut ein schweres Beben der Stärke 7,5 die Region erzittern ließ – mit verheerenden Folgen.
ASB-Erkundungsteam reist zwei Tage nach den Erdbeben in das Katastrophengebiet
"Das Ausmaß der Schäden ist riesig. Zehn Provinzen sind betroffen, Teile von Städten komplett zerstört. Menschen müssen nachts bei großer Kälte draußen schlafen. Die Infrastruktur ist beschädigt", erzählt Axel Schmidt, Nothilfekoordinator der Auslandshilfe beim Arbeiter-Samariter-Bund.
Er hat sich mit einem Erkundungsteam bereits zwei Tage nach dem Beben in die Türkei begeben hat, um den Einsatz eines First Assistance Samaritan Team zu planen.
Einsatzvorbereitungen in der Türkei und Deutschland
Das Erkundungsteam hat sich in der Erdbebenregion Hatay im Südosten der Türkei mit türkischen Stellen und internationalen Hilfsorganisationen abgestimmt, damit die Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird. Mit dabei waren auch die FAST-Einsatzkräfte Cemsid Kiy und Benedikt Bosse.
Die First Assistance Samaritan Teams (FAST) sind ein Soforthilfeinstrument der ASB-Auslandshilfe. Nach Katastrophen oder Konflikten leisten die Mitglieder des FAST weltweit humanitäre Hilfe in den Bereichen Trinkwasser und medizinische Versorgung.
Ehrenamtliche aus ganz Deutschland engagieren sich freiwillig in den FAST-Teams. Sie bringen ihre berufliche Qualifikation ein und werden für den Auslandseinsatz umfassend geschult.
Cemsid Kiy ist Arzt und seit 2013 Mitglied beim FAST, spricht kurdisch und war bereits mehrfach für das FAST nach Katastrophen im Einsatz. Benedikt Bosse ist Notfallsanitäter und seit 2019 beim FAST in den Bereichen Logistik, Trinkwasser und der medizinischen Versorgung aktiv.
"In vielen Städten ist ein Großteil der Gebäude zerstört und nicht mehr bewohnbar. Straßen sind beschädigt. Viele Menschen halten sich im Freien auf und schlafen in Zelten, die verteilt wurden. Sobald es Abend wird, zünden sie ein Feuer an, um sich warm zu halten", ergänzt Cemsid Kiy.
ASB koordiniert Hilfe von der Geschäftsstelle in Köln
Während das Erkundungsteam die Lage vor Ort bewertet, laufen in der ASB-Bundesgeschäftsstelle in Köln alle Vorbereitungen für die Entsendung eines Einsatzteams in die Katastrophenregion auf Hochtouren. Das Ziel: mit Medikamenten und Trinkwasseranlagen den betroffenen Menschen zu helfen.
Ein Teil der Ausrüstung wurde auf einen LKW verladen und am Montag, den 13. Februar, in das Erdbebengebiet geschickt. Zur Ausrüstung gehören Zelte für die Unterkunft des Teams sowie Medikamente, medizinisches Verbrauchsmaterial, Krankentragen, zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen, Generatoren und Zeltheizungen.
Trinkwasser für 1.000 Menschen am Tag
Am Mittwochmorgen, den 15. Februar, ist das 16-köpfige Schnelleinsatzteam des ASB mit dem restlichen Teil der Ausrüstung in die Türkei geflogen. Nach der Ankunft in Adana hat das Team seine Reise in den stark zerstörten Ort Samandağ nahe der syrischen Grenze fortgesetzt. Auch der LKW ist nach vier Tagen sicher in der Erdbebenregion angekommen, sodass Camp und die Trinkwasseranlagen aufgebaut werden konnten.
"Das Erdbeben hat in der Region viele Wasserleitungen zerstört. Wir sind im engen Austausch mit den lokalen Behörden und dem Krankenhaus, neben dem die Trinkwasser-Aufbereitungsanlage aufgebaut ist", berichtet Florian Hauke vom ASB-Bundesverband, der als Einsatzleiter das erste Team begleitet.
Das Wasser wird aus einem Fluss gepumpt und so aufbereitet, dass es Trinkwasserqualität hat. Mit den Trinkwasseranlagen können am Tag etwa 1.000 Menschen, die in Zelten oder unter freiem Himmel leben, versorgt werden. Sauberes Wasser ein wichtiger Beitrag, um Infektionskrankheiten vorzubeugen und Infektionsketten zu unterbrechen, ergänzt Florian Hauke.
Zweite Wasseranlage geht nach Syrien
Eine mobile Trinkwasseraufbereitungsanlage (Skyhydrant) konnte an die Kollegen der syrischen Hilfsorganisation MAPS übergeben werden. So erhalten die Menschen in der stark zerstörten nordsyrischen Stadt Afrin Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Der ASB stellt der syrischen Hilfsorganisation in den kommenden Tagen einen weiteren Skyhydranten zur Verfügung. Den Kontakt hatten die Johanniter vermittelt. Nach Beendigung des FAST-Einsatzes wird der ASB die Menschen in der Erdbebenregion weiterhin durch geeignete Maßnahmen unterstützen.
Danke, dass Sie den Menschen in der Türkei & Syrien mit Ihrer Spende helfen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen in der Türkei und Syrien.
Stichwort: Erdbeben Türkei und Syrien
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Jetzt online spenden!