von World Vision/Aktion Deutschland Hilft
Vita lächelt glücklich. Ein neues Schulgebäude! Endlich kann sie wieder in einem richtigen Klassenzimmer lernen. Ihre alte Schule war im September 2018 zerstört worden. Es ist nun ein Jahr her, dass in Indonesien auf mehrere Erdbeben ein Tsunami mit meterhohen Wellen folgte. Eine dramatische Naturkatastrophe, die eine Schneise der Verwüstung hinterließ.
Hunderttausende Menschen auf der Insel Sulawesi verloren alles. Unser Bündnis leistete schnelle Nothilfe. Und es geht voran mit dem Wiederaufbau!
Eine neue Schule für Vita
Das Besondere an Vitas neuer Schule: Sie ist erbebensicher gebaut. Das bedeutet im Fall einer erneuten Naturkatastrophe mehr Sicherheit für Vita und ihre Freunde. Die Schule hat unsere Bündnisorganisation World Vision gemeinsam mit lokalen Partnern auf Sulawesi gebaut.
Nicht nur Lesen und Rechnen werden Kinder wie Vita dort lernen. „Ich lerne, wie ich mich in der Schule richtig verhalte, wenn es wieder zu seinem Erdbeben kommt”, sagt das Mädchen stolz. Durch Lieder, beim Zeichnen, Malen und Spielen vermitteln Helfer und Lehrer den Kindern überlebenswichtiges Wissen. So verstehen alle die Grundsätze einer sicheren Schule ganz leicht. Dazu gehören eine sichere Einrichtung, Notfallmanagement und Katastrophenvorsorge.
Neu auf dem Stundenplan: Sicheres Verhalten bei Erdbeben
Vita versteht nun, wie sie sich im Fall einer Katastrophe retten kann. „Ich sollte nicht in Panik geraten. Und während eines Erdbebens muss ich meinen Kopf schützen, mich unter einem Tisch verstecken oder nach draußen rennen“, sagt sie.
Und Vita lernt nicht nur, wie sie sich selbst retten kann. Sie vermittelt ihr Wissen auch an ihre Mitschüler. „Ich werde meinen Freunden genau erzählen, was ich heute gelernt habe. Damit auch sie verstehen, wie man Leben rettet, wenn eine Katastrophe passiert“, sagt Vita.
Lehrer und Schüler sind dankbar für die Hilfe
Firinke ist die Schulleiterin an Vitas Schule. Sie erzählt, wie sehr sich die über die Besuche von World Vision freuen und wie motiviert die Mädchen und Jungen nach der Katastrophe wieder zur Schule gehen. Auch Firinke ist dankbar für die Hilfe. „Wir hoffen, dass wir für weitere Katastrophen gewappnet sind. Vielen Dank an World Vision, dass ihr uns in Katastrophenvorsorge schult und uns zeigt, wie wir mit Notsituation umgehen können“, sagt sie.
Von Nothilfe zu Katastrophenvorsorge – dank Ihrer Spende!
Schnell, gemeinsam und koordiniert: Neben World Vision haben sich auch viele andere Hilfsorganisationen unseres starken Bündnisses für die Menschen auf der indonesischen Insel Sulawesi eingesetzt.
Möglich war die Nothilfe nach der Naturkatastrophe nur dank Ihrer Spende!
Die Nothilfe unseres Bündnisses unmittelbar nach der Katastrophe
- Verteilung von Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und weiteren Hilfsgütern
- Medizinische Versorgung & psychosoziale Unterstützung
- Bau von Notunterkünften
Wiederaufbau und nachhaltige Hilfe
- Verteilung von Baumaterial & Wiederaufbau zerstörter Gebäude
- Bau von Wassersystemen, Brunnen und Toiletten
- Trainings für Notfallpädagogen, Eltern und Lehrer sowie Gesundheitspersonal
- Medizinische Hilfe & Hygiene-Schulungen
- Hilfe für stillende Mütter und kleine Kinder
- Unterstützung von Landwirten
- Hilfe beim beruflichen Wiedereinstieg für Frauen und Männer
Katastrophenvorsorge – Leid verhindern, bevor es geschieht!
- Trainings im richtigen Verhalten bei Naturkatastrophen
- Entwicklung von Notfallplänen
- Bau von katastrophensicheren Gebäuden
- Schutzpläne für Schulen, Seminare für Schüler und Lehre
- Hilfe zur Selbsthilfe: Katastrophenhilfe-Teams geben das Wissen in ihren Dörfern weiter
Hintergrund: Erdbeben & Tsunami in Indonesien
Die indonesische Insel Sulawesi wurde am 28. September 2018 von mehreren Erdbeben und einem Tsunami getroffen. Auf ein Beben der Stärke 7,4 folgte ein Tsunami mit bis zu sechs Meter hohen Wellen. Besonders schwer traf es die Regionen um Palu und Donggala. Kurz zuvor hatte die zuständige Behörde eine Tsunami-Warnung aufgehoben.
Die indonesische Regierung stellte am 1. Oktober ein internationales Hilfsersuchen. Zunächst hieß es, dass nur wenige hundert Menschen durch die Erdbeben und den Tsunami ums Leben gekommen seien. Inzwischen stieg die Zahl der Todesopfer auf 2.227 Tote. Fast 225.000 Menschen verloren bei der Katastrophe ihre Häuser und Wohnungen, Tausende wurden verletzt.
Die zerstörte Infrastruktur erschwerte die Hilfe noch Wochen nach der Katastrophe: Straßen und Autobahnen waren verschüttet und Brücken eingestürzt. Das stellte auch Hilfsorganisationen vor große Herausforderungen: Hilfsgüter konnten wegen des fehlenden Benzins schwer verteilt und viele zerstörte Straßen nicht befahren werden. Da unsere Bündnisorganisationen jedoch Hand in Hand mit lokalen Partnern arbeiten, konnte die Nothilfe direkt nach der Katastrophe starten.
Kurz nach dem Tsunami hieß es zunächst, dass nur wenige hundert Menschen durch die Naturkatastrophen ums Leben gekommen seien. Inzwischen stieg die Zahl der Todesopfer auf bislang 2.227 Tote. Fast 225.000 Menschen verloren bei der Katastrophe ihre Häuser und Wohnungen, Tausende wurden verletzt.
Nach UN-Angaben benötigten anfangs mehr als 2.600 Menschen mit schweren Verletzungen medizinische Hilfe. Mehr als 65.000 Häuser wurden durch das Erdbeben und den Tsunami zerstört. Lange war die Angst vor weiteren Nachbeben so groß, dass sich viele Menschen nicht in ihre Häuser zurücktrauten.
Nach mehreren Tagen der verzweifelten Suche schwand die Hoffnung, unter Trümmern und Schlamm weitere Überlebende zu finden. Der Zugang zu ländlichen Regionen war noch lange schwierig. Viele Straßen und Autobahnen waren verschüttet und Brücken eingestürzt.
Nach der Unterstützung der Bergungsteams stand für Hilfsorganisationen die Versorgung der Überlebenden im Mittelpunkt: Trinkwasser und Nahrungsmittel waren knapp, es fehlte an Hygieneartikeln, Decken und Haushaltsgegenständen. Da zehntausende Häuser zerstört oder beschädigt wurden, harrten viele Kinder, Frauen und Männer in Notunterkünften aus.
Die lokalen Kapazitäten von Krankenhäusern, Polizei und Armee waren überlastet, die Krankenhäuser überfüllt. Ende Oktober 2018 gab der indonesische Katastrophenschutz bekannt, dass Erdbeben und Tsunami Schäden von umgerechnet einer Milliarde Euro angerichtet haben.
Für die Menschen in Sulawesi ist es noch ein langer Weg, bis sie sich ganz von der verheerenden Katastrophe erholt haben. Und aufgrund seiner Lage am pazifischen Feuerring bleibt der Inselstaat gefährdet. Unser Bündnis unterstützt die Bevölkerung dabei, sich wieder eine Zukunft aufzubauen. Mit Katastrophenvorsorge bereiten wir die Menschen gemeinsam mit lokalen Partnern auf mögliche weitere Notfälle vor.
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft waren bereits vor der aktuellen Erdbebenserie und dem Tsunami mit Hilfsprojekten im Land tätig und konnten nach der Katastrophe schnell Nothilfe leisten. Sie arbeiten eng mit lokalen Partnerorganisationen und Mitarbeitern zusammen. Und das bis heute.
Sie unterstützten zunächst die Bergungsarbeiten der lokalen Helfer und verteilten Hilfsgüter wie Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente, Decken und Hygieneartikel. Da zehntausende Häuser durch die Erschütterungen und den Tsunami zerstört oder beschädigt wurden, harrten viele Kinder, Frauen und Männer in Notunterkünften aus. Nach der akuten Nothilfe unterstützten viele unserer Bündnispartner die Menschen auf Sulawesi beim Wiederaufbau und beim Verarbeiten traumatischer Erlebnisse.
Mit Projekten zur Katastrophenvorsorge bereiten Helfer die Kinder, Frauen und Männer aktuell auf mögliche weitere Notfälle vor. Etwa durch Trainings im richtigen Verhalten bei Naturkatastrophen, die Entwicklung von Notfallplänen, den Bau von katastrophensicheren Gebäuden und durch Seminare für Schüler und Lehrer. Das verhindert Leid, noch bevor es geschieht!
Von verschiedenen Seiten wurde kritisiert, dass die Tsunami-Warnung von den indonesischen Behörden zu früh aufgehoben wurde. Als Bündnis von Hilfsorganisationen und Experten für Humanitäre Hilfe können wir nicht über die Funktionsweise des indonesischen Frühwarnsystems urteilen. Die Prüfung dieses Sachverhalts ist unter anderem Aufgabe der indonesischen Regierung.
Die zerstörte Infrastruktur stellte Hilfsorganisationen vor große Herausforderungen und erschwerte die Bergungsarbeiten: Straßen und Autobahnen waren verschüttet, Brücken eingestürzt, Telefon- und Internetverbindungen, Strom- und Wasserleitungen unterbrochen.
Wegen fehlenden Benzins und vieler zerstörter Straßen konnten vorhandene Hilfsgüter nicht verteilt werden. Der Flughafen der Stadt Palu war teils nur eingeschränkt nutzbar.
Die hilfsbedürftigen Menschen waren also schwer zu erreichen. Die Hilfsorganisationen unseres Bündnisses sowie internationale Organisationen versuchten aber, so schnell wie möglich über Luft- und Wasserwege in das Katastrophengebiet zu gelangen.
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