von den Johannitern/Aktion Deutschland Hilft
Es liegt ein anstrengendes Jahr hinter den Menschen auf Sulawesi. Ende September 2018 wurde die indonesische Insel von mehreren Erdbeben erschüttert, ein Tsunami mit meterhohen Wellen folgte. Hunderttausende Menschen verloren alles.
Die indonesische Insel Sulawesi wurde am 28. September 2018 von mehreren Erdbeben und einem Tsunami getroffen. Auf ein Beben der Stärke 7,4 folgte ein Tsunami mit bis zu sechs Meter hohen Wellen. Besonders schwer traf es die Regionen um Palu und Donggala. Kurz zuvor hatte die zuständige Behörde eine Tsunami-Warnung aufgehoben.
Die indonesische Regierung stellte am 1. Oktober ein internationales Hilfsersuchen. Zunächst hieß es, dass nur wenige hundert Menschen durch die Erdbeben und den Tsunami ums Leben gekommen seien. Inzwischen stieg die Zahl der Todesopfer auf 2.227 Tote. Fast 225.000 Menschen verloren bei der Katastrophe ihre Häuser und Wohnungen, Tausende wurden verletzt.
Die zerstörte Infrastruktur erschwerte die Hilfe noch Wochen nach der Katastrophe: Straßen und Autobahnen waren verschüttet und Brücken eingestürzt. Das stellte auch Hilfsorganisationen vor große Herausforderungen: Hilfsgüter konnten wegen des fehlenden Benzins schwer verteilt und viele zerstörte Straßen nicht befahren werden. Da unsere Bündnisorganisationen jedoch Hand in Hand mit lokalen Partnern arbeiten, konnte die Nothilfe direkt nach der Katastrophe starten.
Kurz nach dem Tsunami hieß es zunächst, dass nur wenige hundert Menschen durch die Naturkatastrophen ums Leben gekommen seien. Inzwischen stieg die Zahl der Todesopfer auf bislang 2.227 Tote. Fast 225.000 Menschen verloren bei der Katastrophe ihre Häuser und Wohnungen, Tausende wurden verletzt.
Nach UN-Angaben benötigten anfangs mehr als 2.600 Menschen mit schweren Verletzungen medizinische Hilfe. Mehr als 65.000 Häuser wurden durch das Erdbeben und den Tsunami zerstört. Lange war die Angst vor weiteren Nachbeben so groß, dass sich viele Menschen nicht in ihre Häuser zurücktrauten.
Nach mehreren Tagen der verzweifelten Suche schwand die Hoffnung, unter Trümmern und Schlamm weitere Überlebende zu finden. Der Zugang zu ländlichen Regionen war noch lange schwierig. Viele Straßen und Autobahnen waren verschüttet und Brücken eingestürzt.
Nach der Unterstützung der Bergungsteams stand für Hilfsorganisationen die Versorgung der Überlebenden im Mittelpunkt: Trinkwasser und Nahrungsmittel waren knapp, es fehlte an Hygieneartikeln, Decken und Haushaltsgegenständen. Da zehntausende Häuser zerstört oder beschädigt wurden, harrten viele Kinder, Frauen und Männer in Notunterkünften aus.
Die lokalen Kapazitäten von Krankenhäusern, Polizei und Armee waren überlastet, die Krankenhäuser überfüllt. Ende Oktober 2018 gab der indonesische Katastrophenschutz bekannt, dass Erdbeben und Tsunami Schäden von umgerechnet einer Milliarde Euro angerichtet haben.
Für die Menschen in Sulawesi ist es noch ein langer Weg, bis sie sich ganz von der verheerenden Katastrophe erholt haben. Und aufgrund seiner Lage am pazifischen Feuerring bleibt der Inselstaat gefährdet. Unser Bündnis unterstützt die Bevölkerung dabei, sich wieder eine Zukunft aufzubauen. Mit Katastrophenvorsorge bereiten wir die Menschen gemeinsam mit lokalen Partnern auf mögliche weitere Notfälle vor.
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft waren bereits vor der aktuellen Erdbebenserie und dem Tsunami mit Hilfsprojekten im Land tätig und konnten nach der Katastrophe schnell Nothilfe leisten. Sie arbeiten eng mit lokalen Partnerorganisationen und Mitarbeitern zusammen. Und das bis heute.
Sie unterstützten zunächst die Bergungsarbeiten der lokalen Helfer und verteilten Hilfsgüter wie Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente, Decken und Hygieneartikel. Da zehntausende Häuser durch die Erschütterungen und den Tsunami zerstört oder beschädigt wurden, harrten viele Kinder, Frauen und Männer in Notunterkünften aus. Nach der akuten Nothilfe unterstützten viele unserer Bündnispartner die Menschen auf Sulawesi beim Wiederaufbau und beim Verarbeiten traumatischer Erlebnisse.
Mit Projekten zur Katastrophenvorsorge bereiten Helfer die Kinder, Frauen und Männer aktuell auf mögliche weitere Notfälle vor. Etwa durch Trainings im richtigen Verhalten bei Naturkatastrophen, die Entwicklung von Notfallplänen, den Bau von katastrophensicheren Gebäuden und durch Seminare für Schüler und Lehrer. Das verhindert Leid, noch bevor es geschieht!
Von verschiedenen Seiten wurde kritisiert, dass die Tsunami-Warnung von den indonesischen Behörden zu früh aufgehoben wurde. Als Bündnis von Hilfsorganisationen und Experten für Humanitäre Hilfe können wir nicht über die Funktionsweise des indonesischen Frühwarnsystems urteilen. Die Prüfung dieses Sachverhalts ist unter anderem Aufgabe der indonesischen Regierung.
Die zerstörte Infrastruktur stellte Hilfsorganisationen vor große Herausforderungen und erschwerte die Bergungsarbeiten: Straßen und Autobahnen waren verschüttet, Brücken eingestürzt, Telefon- und Internetverbindungen, Strom- und Wasserleitungen unterbrochen.
Wegen fehlenden Benzins und vieler zerstörter Straßen konnten vorhandene Hilfsgüter nicht verteilt werden. Der Flughafen der Stadt Palu war teils nur eingeschränkt nutzbar.
Die hilfsbedürftigen Menschen waren also schwer zu erreichen. Die Hilfsorganisationen unseres Bündnisses sowie internationale Organisationen versuchten aber, so schnell wie möglich über Luft- und Wasserwege in das Katastrophengebiet zu gelangen.
Auf die Katastrophe folgt ein monatelanger Ausnahmezustand
Sariyah gehört zu den Menschen, die die Katastrophe hautnah erlebten. Zwei Mal spürte die 52-Jährige ihr Haus wackeln. Glücklicherweise konnte sie sich mit ihren Kindern und Enkeln retten. Doch ihr Heimatdorf wurde schwer getroffen. Viele Familien konnten nicht mehr in ihre Häuser zurückkehren.
Monatelange lebte sie in einem Camp aus Notunterkünften. Eine Zeit des Ausnahmezustands: Unter den Zeltplanen sammelte sich brütende schneidende Hitze; Trinkwasser und Nahrungsmittel waren knapp. Und die Menschen litten unter den traumatischen Erlebnissen und dem Chaos, das sie umgab.
Inmitten der Zerstörung fasst Sariyah Mut
Die Hilfsorganisation INANTA, ein Partner der Johanniter, stand den Menschen in dieser schweren Zeit zur Seite: mit sauberem Trinkwasser aus Wassertanks und weiteren Hilfsgütern.
In Katastrophengebieten arbeiten Hilfsorganisationen auch eng mit Betroffenen zusammen. Die Hilfsorganisation INANTA kam auf Sariyah zu und bat sie, als Helferin ihre Dorfgemeinschaft zu unterstützen. Ein Job, den sich Sariyah selbst nicht zugetraut hätte. Doch inmitten der chaotischen Zustände fasst sie neuen Mut.
Sariyah unterstützt die Kinder, Frauen und Männer im Camp, indem sie über Hygienemaßnahmen und Katastrophenvorsorge aufklärt. Nach großen Katastrophen können sich gefährliche Krankheitserreger schnell ausbreiten. Und Indonesien ist aufgrund seiner geographischen Lage stark anfällig für Erdbeben. Zu wissen, wie man sich in Krisensituation richtig verhält, kann dort Leben retten.
Inzwischen haben die Menschen aus Sariyahs Dorf wieder dauerhaftes Zuhause. Sariyah ist ihrem Job als Helferin treu geblieben. Mit ihrem Wissen wird sie noch vielen Familien helfen!
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