Hasan Muzamdar, CARE-Landesdirektor in Pakistan, reiste am 29. Oktober 2008 mit dem Nothilfeteam von CARE in das Epizentrum des Erdbebens. Hier sein Bericht:
„Als wir das Dorf erreichten, sahen wir 60 bis 70 Tote aufgereiht auf dem Boden liegen; sie sollten nun beerdigt werden. Unter den Toten waren viele Kinder, sehr kleine Körper, in Tücher eingehüllt oder bekleidet. Es war ein schrecklicher Anblick. Ein weiteres Massengrab war bereits mit Erde überdeckt worden. Die Dorfbewohner erzählten uns, dass fast 200 Menschen allein in diesem Dorf dem Erdbeben zum Opfer gefallen waren.
Ich traf auf einen Mann, der mir erzählte, er habe vier Töchter, doch nun seien alle nicht mehr am Leben. Sie schliefen alle im selben Zimmer, als das Erdbeben begann. Der Mann führte mich zu den Trümmern seines Hauses und zeigte, wo sich das Zimmer der Töchter befunden hatte. Er hatte sie nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen können und musste alle vier eigenhändig aus den Trümmern des eingestürzten Hauses bergen. Die Töchter wurden im Massengrab beigesetzt.
Erneutes Erdbeben während Begräbnis
Es kamen zwei Totengräber, die von der Regierung geschickt wurden, damit sie ein weiteres Massengrab schaufelten. Als wir dort waren, kam ein Pick-Up-Truck mit weiteren sechs leblosen Körpern aus einem anderen Dorf. Jeder der Umstehenden stand unter Schock. Der Wind wehte und es war sehr kalt. Die Menschen wussten, dass die Temperatur in der Nacht unter den Gefrierpunkt sinken würde.
Während wir dem Begräbnis beiwohnten, gab es ein erneutes Erdbeben. Die gesamte Erde begann zu beben, Menschen schrien. Ich fiel beinahe um, so heftig war das Beben. Dicke Gesteinsbrocken rollten den Berg herunter. So etwas hatte ich in meinem Leben nie zuvor gesehen. Wir dachten, der Boden würde nachgeben. Das Dorf steht auf felsiger Landschaft und wir standen direkt neben einem Berg. Überall gab es Erdrutsche.
Alle Häuser in diesem Dorf waren durch das Erdbeben komplett zerstört worden. Es gab nichts, was noch stand. Nur die Überreste der Lehmwände und der Dächer waren zu sehen. Es war fast sechs Uhr abends und es wurde immer kälter und dunkler. Kleine Kinder saßen im Freien. Sie hatten noch nicht einmal eine Kopfbedeckung. Ich weiß nicht, wie diese Kinder überleben werden.
Großer Bedarf an Zelten
Menschen aus der Gemeinde brachten die Verletzten ins Krankenhaus nach Quetta, einer größeren Stadt. Die pakistanische Armee und die Regierung sind vor Ort. Sie bauen Zelte auf und verteilen Nothilfematerialien. Das Wichtigste sind die Zelte, um die Menschen ins Warme zu bringen. CARE entsendet 500 Zelte sowie Hygieneartikel und Küchenzubehör für die Überlebenden. Jedoch sind die Straßen durch die Schäden des Erdbebens schwer zu befahren.
Wam ist das am schlimmsten betroffene Dorf. Es liegt genau im Epizentrum des Erdbebens. Über 20.000 Menschen sind betroffen. Viele werden diese Nacht draußen schlafen müssen, wie die Dorfbewohner, die ich heute gesehen habe.
Ich sprach mit einem älteren Mann, der zwischen 1935 und 1979 mehrere Erdbeben miterlebt hatte, doch dieses Erdbeben, so betonte er, sei das Stärkste gewesen. Er zeigte auf die Risse im Boden und sagte, dies sei noch nie geschehen. Seit ich vor Ort bin gab es bereits mehr als 20 Nachbeben. Jeder hat Angst. Es ist sehr unsicher hier. Das ist wirklich das Schlimmste, was ich je in meinem Leben gesehen habe.“
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