Zusammen mit seinem Kollegen Alain Lapierre ist Bob Laprade nach Tokio gereist, um CARE Japan bei der Hilfeplanung zu unterstützen. Bob und Alain flogen von Tokio aus in die Iwate Präfektur, um die Lage vor Ort einzuschätzen.
Der Wintereinbruch und die zerstörte Infrastruktur erschweren die Nothilfe. Heute sind wir im Norden Japans angekommen. Von der Hauptstadt Tokio flogen wir nach Aomori und fuhren von dort aus weiter nach Morioka in der Iwate Präfektur.
Hier ist der Winter noch mal eingebrochen, Schneestürme fegen über das Land. Es liegt ein Meter Schnee und ist wirklich richtig kalt. Mein kanadischer Kollege Alain meinte zu mir: „Ich fühle mich, als wären wir in Kanada!“ Trotz dem Winterwetter gibt es Menschen, die – obwohl sie ihre Häuser und Wohnungen verloren haben – nicht in den offiziellen Notlagern Schutz suchen. Es ist kaum vorstellbar, schließlich sind die Häuser teilweise vollkommen zerstört, ohne Fenster, ohne Strom und auch ohne Heizung. Im Moment sind die Naturgewalten definitiv nicht auf Japans Seite.
Helfer aus der ganzen Welt sind nach Morioka gekommen
Morioka sieht aus wie eine ganz normale moderne Stadt in einem hochentwickelten Land. Man kann sich einfach überhaupt nicht vorstellen, dass nur wenige Kilometer entfernt von hier ganze Dörfer von Erdbeben und Tsunami vor zwei Wochen zerstört wurden. Nach unserer Ankunft besuchen wir ein Zentrum für Katastrophenvorsorge. Dort herrscht reger Betrieb, die Mitarbeiter koordinieren und organisieren die Hilfe. Es geht zu wie in einer Kommandozentrale, neben Such- und Rettungsteams ist auch das japanische Militär vor Ort. Einer der Helfer trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Christchurch New Zealand“. Er ist anscheinend direkt aus Neuseeland gekommen, wo erst vor wenigen Wochen die Erde gebebt hat.
Kilometerlange Schlangen vor den Tankstellen
In vielen Teilen Japans – vor allem in den von Erdbeben und Tsunami betroffenen Gebieten – ist es immer noch schwierig, Benzin zu bekommen. Auf unserer Fahrt Richtung Norden kamen wir an einer Autoschlange vor einer Tankstelle vorbei, die sich über viele Kilometer hinzog. Sie führte über eine Brücke und einen Hügel hinauf und war so lang, dass wir ihr Ende gar nicht sehen konnten.
Da CARE an Maßnahmen zur Nothilfe beteiligt ist, bekommen wir von den Behörden per Gutschein einen Tank Benzin zugeteilt. Man sagt uns, dass wir uns für weiteren Treibstoff erneut an das Zentrum für Katastrophenvorsorge wenden müssten. Ich hoffe wirklich, dass das Benzin reichen wird, um uns morgen zur Küste und zurück zu bringen!
Gespräche mit Mitarbeitern des Koordinierungszentrum für Freiwillige verschaffen uns einen Eindruck über die besonderen Herausforderungen für die Nothilfe und darüber, wie CARE bestehende Versorgungslücken füllen kann. Zudem koordinieren wir uns mit anderen Organisationen und den regionalen Behörden, um möglichst effektiv zu helfen; beispielsweise gehen wir nur in Gebiete, wo die japanische Nothilfe ausgelastet ist und unsere Hilfe wirklich benötigt. Viele der Regionen sind ja mittlerweile wieder erreichbar. Dennoch wurden manche örtliche Behörden so stark beschädigt, dass sie im Grunde genommen gar nicht mehr existieren. Zwar ist Japan auf Katastrophenfälle eigentlich sehr gut vorbereitet, doch würde ein solches Unglück die Regierung eines jeden Landes überfordern. Die Situation ist wirklich problematisch.
Die Hilfe muss jeden Einzelnen erreichen
Im Gebäude des Freiwilligenzentrums sind auch einige hundert Überlebende untergebracht. Ich spähe kurz in den Raum und sehe Menschen, die auf dünnen Matratzen auf dem Boden schlafen. In der Lobby spielen einige Kinder Fußball. Die Mitarbeiter berichten, dass Überlebende in anderen Notlagern teils nicht genügend warme oder nährstoffreiche Mahlzeiten hätten. Morgen werden wir selbst einige andere Lager in Yamada und Otsuchi besuchen, zwei betroffene Städte an der Küste. Auch dort geht es wieder darum, herauszufinden, was genau die Menschen benötigen und wie CARE gemeinsam mit den japanischen Helfern dafür sorgen kann, dass wirklich alle Überlebenden versorgt sind.
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Erdbeben Japan
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