arche noVa sorgt für „Essen auf Rädern“ in zerstörter Küstenstadt
Heute steht Chinesisch auf dem Speiseplan. Tofu, Hackfleisch, Gemüse, Reis, leicht geschärft. 60 Portionen. Die Herren Suzuki, Kanamori und Sakamoto wirbeln durch die silberne Containerküche, die Handgriffe sind perfekt aufeinander abgestimmt. Die drei Köche werden sich später in ein Auto setzen und das Essen selbst ausliefern. In einen Außenbezirk der Küstenstadt Kesennuma, dort wo sich ebenfalls silberne Container aneinanderreihen. Allerdings wird darin nicht gekocht, sondern gewohnt.
Es handelt sind um einige jener Übergangshäuser, die man inzwischen überall sieht in Kesennuma, einer Stadt mit ehemals 60.000 Einwohnern. 2200 Menschen haben hier in den Wassermassen des Tsunami ihr Leben verloren. Rund 3000 Häuser wurden zerstört, von den meisten blieben nur die Fundamente übrig. Nun, knapp ein Jahr nach der Katastrophe, wohnen über 8000 Menschen in Übergangshäusern, verteilt auf 80 Standorte im Stadtgebiet. „Die Behörden bemühen sich darum, frühere Nachbarn wieder zusammenzuführen“, sagt Kuwano von der japanischen Hilfsorganisation NICCO. „Dadurch sollen Gemeinschaften bewahrt werden.“
Kuwano erzählt zudem, dass Suzuki, Kanamori und Sakamoto bei weitem nicht einfach nur Köche sind. Auch ihnen hat der Tsunami alles genommen, was sie hatten. Alle drei besaßen kleine Restaurants am Hafen. Genau dort, in seinem Restaurant, war Sakamoto, als die Erde bebte: „Bereits kurz darauf kamen erste Warnhinweise“, erinnert sich der 35-Jährige, „Tsunami, Tsunami!“ Er sei sofort weggelaufen, zu einer Schule, auf einer Anhöhe. „Von dort aus musste ich mit ansehen wie mein Restaurant weggerissen wurde. Meine gesamte Existenz. Ich war so geschockt, dass ich nicht einmal weinen konnte.“
Sakamoto und seine beiden Kollegen kamen in ein Evakuierungszentrum – und wurden dort von NICCO angesprochen, ob sie nicht Interesse an dem Job in der Containerküche hätten. Natürlich sagten sie sofort zu. Doch NICCO benötigte Unterstützung dabei, täglich bis zu 500 Mahlzeiten zuzubereiten – und fand sie in der deutschen Partnerorganisation arche noVa. Seitdem werden mit Spendengeldern von Aktion Deutschland Hilft benötigte Lebensmittel und die Gehälter der Köche finanziert. Immer wieder treffen sich die Bewohner der Übergangshäuser zudem zu speziellen Veranstaltungen, um unter psychosozialer Betreuung über das Erlebte zu sprechen – auch hierbei übernehmen arche noVa und NICCO die Verpflegung der Teilnehmer. Sakamoto ist glücklich über den Containerjob – und will mittelfristig wieder ein Restaurant eröffnen. Seine Spezialität? „Ganz klar: Tempura, die frittierten japanischen Häppchen!“
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