Ein halbes Jahr nach der Katastrophe in Japan – Bilanz, Spenden und Hilfsprojekte
Ein halbes Jahr nach der furchtbaren Katastrophe in Japan hat „Münsterland für Japan", das Bündnis der Solidarität und Hilfe für Japan in Münster und im Münsterland, Bilanz über Aktionen, Spenden und Hilfsprojekte gezogen.
„„Münsterland für Japan" hat weit über 50.000 Euro an Spenden sammeln können, die ohne Abzüge an „Aktion Deutschland Hilft" weitergeleitet wurden", sagte Heribert Röhrig, Vorstand des großen Bündnisses renommierter Hilfsorganisationen, am Donnerstag in Münster. „Insgesamt acht Mitgliedorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft" konnten – auch dank der Spenden aus dem Münsterland – in Japan Nothilfe leisten."
Erfolgreiche Spenden-Aktion
„Wir haben unsere Ziele erreicht, die Aktion Deutschland Hilft im Münsterland zu etablieren und zu Hilfs-Aktionen für Japan anzuregen sowie für die notleidenden Menschen Spenden zu sammeln!", sagte Johanniter-Vorstand Udo Schröder-Hörster, der „Münsterland für Japan" zusammen mit seinen beiden Kollegen, Stephan Bilstein von den Maltesern und Dirk Winter vom Arbeiter-Samariter-Bund, kurz nach der Katastrophe Mitte März ins Leben gerufen hatte. Zwei ökumenische Gedenkgottesdienste in Münster und Borken sowie dutzende Aktionen im ganzen Münsterland zeugen von einer starken Botschaft der Solidarität: So spendeten beispielsweise Schüler des Overberg-Kollegs Münster die Erlöse ihres Benefiz-Abends, die Schüler der Kardinal-von-Galen- Grundschule in Lette im Kreis Coesfeld die Einnahmen aus ihrem Fußballturnier und die ehrenamtlichen Johanniter Einkünfte aus ihrem Sanitätsdienst. Sehr erfreulich sei auch die Unterstützung der politischen Mandatsträger in Münsterland über alle Parteigrenzen hinweg gewesen.
Konkrete Hilfsmaßnahmen
Auch dank zahlreicher Einzel-Spenden aus der Bevölkerung aufgrund der breiten Unterstützung durch die Medien konnten direkte Hilfsmaßnahmen geleistet werden. Die Spenden wurden dafür verwendet, um Kindern, Familien und Senioren zu helfen: Schutz und Hilfe für die Evakuierten, Einrichtung von Notunterkünften und Übergangslager mit Decken, Matratzen, Hygieneartikeln, Trinkwasser und warmen Mahlzeiten, Einrichtung von Kinderbetreuungszonen („child friendly spaces"), in denen Kinder das Erlebte verarbeiten können u. v. m. „Wir konnten zusammen mit japanischen Partnern dringend benötigte Hygieneartikel und Nahrungsmittel an etwa 600 schwangere und stillende Frauen und ihre Kinder in den Notunterkünften in der Region Sendai verteilen", schilderte Dirk Winter, ASB-Geschäftsführer, beispielhaft eine spendenfinanzierte Maßnahme. Auch konnte dank der Spenden von „Aktion Deutschland Hilft" ein zerstörtes Kinderheim im Norden Japans in Ichinoseki behelfsmäßig repariert werden, in dem 60 Kinder Obdach gefunden haben. Bald wird mit dem Neubau des schwer zerstörten Gebäudes begonnen. Kai Vogelmann von den Maltesern: „Das Kinderheim lag uns besonders am Herzen, weil schon lange von der tollen Arbeit der Franziskanerinnen für die Zukunft der Kinder überzeugt sind." Die deutsche Ordensschwester Caelina Mauer leitet die Einrichtung seit vielen Jahren.
Nach der Nothilfe: Wiederaufbau
Mittlerweise hat in Japan die Wiederaufbauphase begonnen. Die ersten Familien konnten aus den Notunterkünften in Übergangshäuser ziehen, die von Bündnispartnern von Aktion Deutschland Hilft eingerichtet wurden. Für die Hilfe und Solidarität aus Deutschland ist man in Japan – bei allem Stolz über die eigene Kraft zur Überwindung der Katastrophe – sehr dankbar. „Nicht nur die finanzielle Unterstützung, sondern viel mehr die Solidarität der Deutschen ist großartig", sagte Takanori Kazuhara, Präsident von CARE Japan, kürzlich bei einem Besuch in Bonn, „ich will bei meiner Rückkehr nach Japan Hoffnung mitbringen und den Menschen Mut machen."
Dank und Anerkennung
Zum Abschluss der Aktion „Münsterland für Japan" dankten ASB, Johanniter und Malteser den vielen engagierten Spendern, die ihren großen Teil zur Nothilfe und zum Wiederaufbau in Japan geleistet haben. „Dies war eine bemerkenswerte Leistung der Menschen im Münsterland, die Anerkennung verdient", sagte Heribert Röhrig für „Aktion Deutschland Hilft".
Hintergrund: Japan nach dem 11. März
Japan wurde am 11. März von einem Erdbeben der Stärke 9,0 erschüttert. Auf das Erdbeben folgte ein Tsunami, der die Küstenregionen vor allem im Norden überrollte. Mehr als 20.000 Menschen kamen ums Leben oder gelten weiterhin als vermisst. Über Wochen noch drohte im Atomkraftwerk Fukushima der Super-GAU. Hunderttausende Menschen mussten evakuiert und in Notlägern untergebracht werden. Noch immer leben 80.000 Menschen in provisorischen Unterkünften.
Münsterland für Japan
Der Arbeiter-Samariter-Bund, die Johanniter und die Malteser haben am 24. März in Münster das „Bündnis der Solidarität und Hilfe für Japan in Münster und im Münsterland“ gegründet, kurz: „Münsterland für Japan“. Mit dieser Zusammenarbeit unter der Schirmherrschaft des (damaligen) Regierungspräsidenten Dr. Peter Paziorek wollen die drei großen Hilfsorganisationen die Menschen im Münsterland motivieren, ihre Solidarität mit den Japanern zu zeigen. Alle Spenden von „Münsterland für Japan“ werden ohne Abzüge „Aktion Deutschland Hilft“ zur Verfügung gestellt. Aktion Deutschland Hilft ist das große Bündnis renommierter deutscher Hilfsorganisationen, die im Katastrophenfall weltweit gemeinsam schnelle Hilfe leisten.
+++ Dauerhaft helfen +++
Aktion Deutschland Hilft ist das starke Bündnis von über 20 Hilfsorganisationen.
Werden Sie jetzt Förderer. Mit Ihrer regelmäßigen Spende helfen Sie Tag für Tag
und immer genau dort, wo die Not am größten ist.
Jetzt Förderer werden!
Erdbeben in Japan, Tsunamialarm im Pazifik
Erdbeben Japan
Schirmherr & Kuratoriumsvorsitzende
Bundespräsident a. D. Horst Köhler & Außenministerin Annalena Baerbock: Erfahren Sie mehr!
Spendenkonto Nothilfe weltweit
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: Nothilfe weltweit