Täglich suchen obdachlose Menschen im zerstörten Bam Hilfe
Am Wochenende hat das christliche Hilfswerk WORLD VISION im dritten Distrikt von Bam mit der Verteilung von eingeflogenen Zelten und anderen Hilfsgütern begonnen. In der Nacht zum Sonntag wurden 72 der eingeflogenen Winterzelte verteilt, in der Nacht zum Montag weitere 76 Sechs-Mann-Zelte. In den kommenden Tagen werden weitere 620 Zelte, 20.000 Decken sowie mehrere Tausend Wasser- und Lebensmittelcontainer an die notleidenden Menschen in der Region verteilt. Zelte sind in der Erdbebenregion und besonders in diesem großen Stadtteil weiterhin stark nachgefragt, weil viele Menschen nach der Flucht aufs Land in die Stadt zurückkehren, um mit dem Wiederaufbau zu beginnen oder ihre übrig gebliebenen Besitztümer einzusammeln.
12.000 Menschen sind im dritten Bezirk bisher als Empfänger für Nothilfe registriert, doch werden täglich Tausende von Neuankömmlingen gezählt. Nach Auskunft des Generalsekretärs Mehrab Sharifi befinden sich darunter auch viele Bewohner aus dem Umland von Bam. Die ländlichen Regionen seien zwar weniger stark von dem Beben betroffen gewesen, aber die Menschen fühlten sich in ihren Häusern nicht sicher und seien von der Hilfsinfrastruktur in Bam abhängig.
Um gezielt die am meisten vom Erdbeben betroffenen Menschen zu erreichen und den Ansturm von verzweifelten Menschenmassen zu vermeiden, organisiert WORLD VISION die Verteilung von Hilfsgütern in der Nacht. Lokale Mitarbeiter und freiwillige Helfer des Roten Halbmonds verteilen die Zelte unter Aufsicht von WORLD VISION. "Endlich müssen meine Familie und ich nicht mehr im Freien übernachten. Wir danken den Helfern und Spendern, dass sie den Iran und seine Menschen nicht vergessen haben", sagte ein Familienvater nach Empfangnahme seines Zeltes. Seit mehr als einer Woche leben er, seine Frau und die vier Kinder unter freiem Himmel bei Minustemperaturen unter sieben Grad."Die Zusammenarbeit mit den Kollegen vom Roten Halbmond hat mehrere Vorteile: Sie erhöht unsre Sicherheit und garantiert einen reibungslosen Ablauf der Verteilungsmaßnahmen", erklärt Nothilfe-Koordinator Ton van Zutphen, der bereits während des Afghanistan-Krieges für WORLD VISION im Iran arbeitete. Er schätze die Kooperation mit der iranischen Regierung seit Beginn der humanitären Katastrophe, die sich noch über Monate hinzuziehen droht. Van Zutphen: "Ich gehe davon aus, dass wir auch weiterhin auf diese Kooperation bauen können."
WORLD VISION will sich auch an den Aufräumarbeiten durch die Verteilung von Schaufeln, Schubkarren und Äxten beteiligen. Parallel dazu prüfen die Mitarbeiter Möglichkeiten für den Bau sanitärer Anlagen." Zwar ist die Wasser- und Stromversorgung zu 80 Prozent garantiert, aber es gibt kaum noch Toiletten; die sanitären Verhältnisse sind katastrophal", berichtet Pressereferent Sönke C. Weiss, der sich zur Zeit in Bam aufhält.
Bam und seine 20 umliegenden Dörfer und Gemeinden brauchen nach wie vor dringend Hilfe. 85 Prozent der Gebäude sind zerstört und können nicht wieder aufgebaut werden. Die gesamte Infrastruktur muss von Grund auf wiederhergestellt werden. Dazu gehören auch über 100 Gesundheitsstationen, das örtliche Krankenhaus mit 250 Betten und Dutzende von Schulen. "Ich vermisse meine Freunde und Lehrer. Hoffentlich darf ich bald wieder in die Schule gehen", sagt der elfjährige Masoud Akbari. Ein Zeichen der Hoffnung für ihn und Tausende von anderen Kindern: Das Ministerium für Bildung hat zugesagt, dass der reguläre Unterricht am 10. Januar erneut beginnen soll.
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