Zehn Tage nach dem verheerenden Erdbeben auf der Insel Java zeigt sich CARE besorgt über die nachlassende Aufmerksamkeit für diese humanitäre Katastrophe. Die Zerstörungen um die javanische Stadt Yogyakarta haben Opferzahlen vergleichbar mit der Tsunamikatastrophe vor eineinhalb Jahren hinterlassen. Es ist zu befürchten, dass sich die Not dramatisch verschärft, wenn die internationale Gemeinschaft die Hilfsanstrengungen nicht intensiviert.
Mittlerweile liegen die offiziellen Angaben zu Todeszahlen bei über 6.200 Personen. Noch bedenklicher ist der Umstand, dass über 300.000 Personen heimatlos geworden sind und insgesamt ca. 600.000 Menschen von dem Erdbeben betroffen wurden. Diese Zahlen sind vergleichbar mit den Auswirkungen des Tsunami in der Provinz Aceh, wo ebenfalls über 600.000 Menschen Opfer wurden.
Wegen der vergleichbar geringen Stärke des Erdbebens und weil vor allem Stadtteile betroffen wurden, in denen kleine Häuser standen, sind die Todeszahlen nicht so hoch wie bei den letzten großen Erdbeben in Pakistan und in Indonesien. Auch deshalb ist die Bevölkerung nicht so traumatisiert, dass nicht auf lokale Initiativen gesetzt werden kann.
Die Einwohner von Yogya und Umgebung haben begonnen, Schutt wegzuräumen und die Voraussetzung für den Wiederaufbau zu schaffen. Jedoch wird es sicherlich noch ein Jahr oder länger dauern, bis die Bevölkerung wieder adäquat untergebracht ist.
Die derzeit erfolgreich laufenden Maßnahmen zur unmittelbaren Erstversorgung sind deshalb kein Grund zu glauben, die Not sei vorüber. Dringend werden weitere temporäre Unterkünfte gebraucht, Decken und Haushaltsgegenstände. Auch die medizinische Versorgung muss über die nächsten Wochen verstärkt werden, da viele unzureichend behandelte Erdbebenopfer nachversorgt werden müssen und man dem Ausbruch von infektiösen Krankheiten und Seuchen vorbeugen muss.
Besorgniserregend ist jedoch vor allem die mangelnde Versorgung mit sauberem Wasser. Die hygienischen Verhältnisse sind äußerst unzureichend und das wenige vorhandene Wasser in der Regel verschmutzt. Dringend müssen Latrinen gebaut und Wasser gereinigt werden. Auch die Möglichkeiten der Menschen zur Selbstversorgung sind sehr gering, da oft die wenigen Besitztümer zerstört und Einkommensmöglichkeiten verschwunden sind.
Aus diesen Gründen konzentriert sich CARE zur Zeit vor allem auf die Verteilung von Wasserkanistern und Reinigungslösung sowie auf den Aufbau eines Gutscheinsystems zur Versorgung mit Lebensmitteln. Mit diesem System werden lokale Wirtschafts- aktivitäten angekurbelt, und die Menschen können sich Lebensmittelrationen selbst zusammenstellen.
CARE konzentriert sich vor allem auf weibliche Händler und kleine von Frauen geführte Lebensmittelgeschäfte.
Mit dem bevorstehenden Ausbruch des Mount Merapi droht eine weitere humanitäre Katastrophe. In den Tagen seit dem Erdbeben hat sich die Aktivität des Vulkans verdreifacht und es herrscht große Angst vor einer möglichen giftigen Gaswolke, die die schutzlose Bevölkerung dramatisch treffen könnte. CARE International bereitet sich mit der Bereitstellung von medizinischem Material auf dieses mögliche Szenario vor, benötigt jedoch dringend Hilfe und Unterstützung der deutschen Öffentlichkeit.
CARE in Indonesien
- CARE ist seit 1967 in Indonesien tätig und arbeitet in den Gebieten Java, Sulawesi,West-Timor, Sulawesi sowie in der vom Tsunami verwüsteten Provinz Aceh
- Seit Sonntag, 28.5. (am Tag nach dem Erdbeben) ist CARE im Katastrophengebiet und leistet Nothilfe; Schwerpunkt liegt auf der Bereitstellung von sauberem Trinkwasser (Verteilung von Kanistern und 10.000 Flaschen Wasserreinigungslösung Air Rahmat) sowie auf Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln (Gutscheinsystem)
Das CARE Team besteht zur Zeit aus 15 Mitarbeitern (indonesisch und international); die lokale Partnerorganisation Diana Desa stellt weitere 65 Mitarbeiter bereit - Seit dem 3. Juni werden weitere Nothilfegüter (1.700 Planen, 27.000 Decken,weitere Haushaltsartikel, Seife, Hygieneartikel) verteilt
CARE wird 20.000 Personen versorgen, im Distrikt Klaten, Unterdistrikte Wedi, Gantowarno, Prambanson Klaten - Möglicherweise wird CARE auch medizinische Nachsorge leisten – medizinische Güter zur Versorgung von 10.000 Patienten über drei Monate wurden aus Deutschland nach Yogya gebracht und werden bei Bedarf eingesetzt
- CARE ist Mitglied von ‚Aktion Deutschland Hilft’ und kooperiert eng mit den vor Ort aktiven Mitgliedsorganisationen von ADH; es erfolgt enge Abstimmung mit den indonesischen Behörden, den Vereinten Nationen und anderen Hilfsorganisationen
- CARE ruft zu Spenden auf: ‚Aktion Deutschland Hilft’, Spendenkonto 102030 bei der Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00) Stichwort ‚Erdbeben Indonesien’
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die Nothilfe weltweit
Stichwort: Nothilfe weltweit
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Jetzt online spenden!
© Aktion Deutschland Hilft: Spenden für Erdbeben Indonesien
Schirmherr & Kuratoriumsvorsitzende
Bundespräsident a. D. Horst Köhler & Außenministerin Annalena Baerbock: Erfahren Sie mehr!
Spendenkonto Nothilfe weltweit
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: Nothilfe weltweit
Bildergalerien
Der Einsatzfall: So helfen wir nach Katastrophen
Geschichte des Bündnisses: Unsere Hilfseinsätze
Infografiken
Jeder Beitrag zählt: Der Weg Ihrer Spende
Multimedia
Podcast: Geschichten aus unserem Bündnis
Podcast: So funktioniert Aktion Deutschland Hilft
Reportage: 20 Jahre Aktion Deutschland Hilft
Weitere Informationen
Transparenz & Kontrolle: Warum Sie uns vertrauen können
Stiftung Deutschland Hilft: Satzung